Népi vallásosság a Kárpát-medencében 5/II. Konferencia Pápán, 1999. június 22-24. (Veszprém, 2001)
Rezümé
Resümee Emőke P. Szalay, Völkerkundenforscberin (Debrecen): Geschmacksänderung der Jahrhundertwende im Spiegel der Abendmahlsbrotteller der reformierten Kirche Auf dem Gebiet der Karpaten-Ukraine, die heute zu der Republik Ukraine gehört, bilden über 100 reformierte Kirchengemeinden die Reformierte Kirche der Karpaten-Ukraine. Da die reformierte Religion im Karpatenbecken an die Ungarn anknüpft, sind diese Dörfer bis heute von Ungarn bewohnt. In der reformierten Kirche gibt es keine vorgeschriebenen Liturgiegegenstände, alltägliche Gebrauchsgegenstände erfüllen diese Funktion. Das bezieht sich auch auf die Abendmahlsbrotteller. Das letzte Drittel des 19. Jahrhunderts stellt auch in Ungarn das Zeitalter der akzelerierten kapitalistischen Entwicklung dar, was auch die Gestaltung des Kunstgewerbes bestimmt. Die Schaffungen des Kunsthandwerks werden durch die Industrieprodukte stufenweise verdrängt, dies bedeutete den Verfall des künstlerischen Niveaus. Mit der Vorstellung der Abendmahlsbrotteller suchen wir die Antwort auf die Frage, wie sich das im Bereich der kirchlichen Gegenstände zeigte. Bei der Untersuchung der Teller stellte sich heraus, dass um die Jahrhundertwende die Wirkung des Historismus kennzeichnete die Verzierungen der Teller in den letzten zwei Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts. Blasse Zeichen der Sezession zeigten sich erst Anfang des 20. Jahrhunderts auf den Tellern. Im Vergleich zu anderen reformierten kirchlichen Ausrüstungsgegenständen, auf denen keine Unterscheidung, kein Hinweis auf die Funktion auffindbar ist, erweisen sich Anfang des Jahrhunderts gerade die Teller als diejenigen, auf denen die Weizenähre die Anwendung bei der Liturgie andeutet. Die Abendmahlsbrotteller in der Karpaten-Ukraine zeigen, dass die Gläubigen ihre Kirche mit bescheidenen, gedämpften, dem Zeitgeschmack entsprechenden Gegenständen beehrten. Ihre Aufzählung ist ein neuerer Beweis dafür, dass der Jugendstil (die Sezession) um die Jahrhundertwende auch in den ösdichsten Winkeln Ungarns, in dörflichem Milieu erschien und akzeptiert wurde. Anna Csukovits, Völkerkundenforscberin (Waitzen): Religionssymbole auf den Särgen der Dominikanerkrypta von Waitzen/Vác aus dem 18-19. Jahrhundert Im Jahre 1994 ist der vor etwa 150 Jahren vermauerte Abstieg der Kirchenkrypta bei den Renovierungsarbeiten der Dominikanerkirche von Waitzen ans Tageslicht gekommen. Bei der Freilegung der Krypta, welche die Mitarbeiter des IgnazTragor-Museums von Waitzen durchführten, sind 263 farbige, verzierte, die Bestattungskultur von etwa 100 Jahren repräsentierende Särge zum Vorschein gekommen. Ein Teil der in der Mehrheit aus dem 18. Jahrhundert stammenden Särge, der dank dem besonderen Klima in gutem Zustand erhaltenen, spontan mumifizierten Leichen, der Trachten, der Fußbekleidungen, Kopfbedeckungen und der Begräbnisrequisiten - Rosenkränze, Kruzifixe, Heiligenbilder, Münzen, Skapuliere - ist in der Ausstellung des Museums Memento Mori zu besichtigen. 397