Népi vallásosság a Kárpát-medencében 2. A hasonló című, 1991-ben Veszprémban megrendezett konferencia előadásai és hozzászólásai (Veszprém-Debrecen, 1997)
Resume
Die Aussage der Studie, die gründlich eine Reihe analysierender und statistischer Angaben anführt, wird durch Textbeispiele belegt und illustriert. Ágnes Varró (Volkskundlerin, Székesfehérvár) Die Bedeutung von Sakramentalien, geweihten Dingen und heiligen Orten für die Wunderheilerei im Komitat Fejér. In der reichen Palette an Dingen und Materialien, die von Wunderheilern angewendet wurden, kam auch den von der Kirche gegründeten Sakramentalien und den mit den geweihten Orten in Verbindung stehenden Gegenständen eine wichtige Rolle zu. Die Verfasserin des vorliegenden Beitrages berichtet über ihre diesbezüglichen Forschungsergebnisse, die sie aufgrund von Untersuchungen im Komitat Fejér in Transdanubien erhalten hat. Bei der Wunderheilcrei kamen als die zwei wichtigsten Sakramentalien Weihwasser und geweihte Kerzen vor. Beides wurde vor allem gegen den Bösen Blick angewendet: Weihwasser diente als Grundstoff für die Herstellung von Kohlenwasser, das man zur Schadensabwendung benutzte. Aufgrund der Gestalt, die das verflüssigte Wachs einer geweihten Kerze annahm, versuchte man herauszufinden, wer der Schadensverursacher sein könnte. Gegen Halsschmerzen sollte das Schlucken geweihter Palmkätzchen (Weidenkätzchen) helfen. Speisen, die zu Ostern geweiht worden waren, standen in dem Ruf. gut für die Gesundheit zu sein. Das gilt auch für den am Sankt Markustag geweihten Weizen, der als Hühnerfutter verwendet wurde. Weihrauch und andere Dinge, wie z.B. der Kirchenschlüssel oder das Glockenseil sollten allein deshalb. weil sie in der Kirche verwendet wurden, eine besondere Heilkraft haben. Wie das Gotteshaus galt auch der vom Priester eingesegnete Friedhof als wichtiger Ort für die Wunderheilerei. Fußschmerzen heilte man mit nassen Umschlägen. Darür wurde ein Sud aus verschiedenen Kräutern, die von neun Grabstellen stammen mußten, verwendet. Auch die Wallfahrtsorte stehen als heilige Stätten in engem Zusammenhang mit der Wunderheilerei. Der beliebteste Wallfahrtsort im Komitat Fejér war Bodajk. Man wusch sich dort die kranken Körperteile mit Quellwasser, dem Heilwirkung zugesprochen wurde und brachte auch den zu Hause gebliebenen Kranken etwas davon mit. Zita Deáky (Volkskundlerin, Budapest) Von frommen Sitten und Gebräuchen hei Kindesgeburten Der ungarische Volks-und Aberglauben kennt viele althergebrachte Sitten und Bräuche, die sich auf das Ereignis der Geburt - also die Niederkunft und das Geborenwerden - beziehen. Der Beitrag befaßt sich sehr ausführlich mit dieser Thematik. Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf die wichtige Rolle der Wehfrauen und Hebammen gerichtet. So setzte man in kleinen Ortschaften die gleichen Erwartungen auf die ausgebildeten und geprüften, wie auf die verbrieften Geburtshelferinnen: Sie mußten alle religiösen und magischen Vorschriften, aber auch die ungeschriebenen Regeln des Aberglaubens und der Sitte einhalten, halfen bei der Entbindung, versorgten das Neugeborene und organisierten oder veranstalteten die Feiern und Zeremonien in der Kirche und zur Wiedereingliederung in die Familie. Mit zahlreichen Beispielen belegt die Verfasserin, wie sich die Vorschriften, nach denen die Anwendung der Nottaufe geregelt wurde, geändert haben. Die seit fünfhundert Jahren praktizierte Hebammentaufe war schon immer ein Stein des Anstoßes, doch gibt es sie auch 549