K. Palágyi Sylvia szerk.: Balácai Közlemények 2005/9. (Veszprém, 2005)

SZŐNYI, ESZTER: Landwirtschaftliche Siedlungen hinter dem Limes

ESZTER SZŐNYI LANDWIRTSCHAFTLICHE SIEDLUNGEN HINTER DEM LIMES Meine Zusammenstellung ist gewissermaßen ein Kuckucksei im Kreis der Villen doch zu meiner Rechtfertigung sei gesagt, 1. dass ich landwirtschaftliche Produktionseinheiten ähnlich der villa rustica vorstellen werde, 2. dass diese landwirtschaftliche Siedlungsform auf dem engeren Gebiet meiner Forschungen in der Kleinen Tiefebene absolut charakteristisch ist. Meine mehr als dreißigjährigen Grabungserfahrungen beweisen, dass die im traditionellen Sinne klassischen Villen vom Typ villa rustica eher nur am Rande der Kleinen Tiefebene und auf vom Limes weiter entfernten Gebieten vorkommen. Durch früheren topografischen Angaben wurden die römerzeitlichen Siedlungsspuren, die außerhalb der Städte liegen und nicht ausgesprochen auf militärische Objekte (Lager, Wachturm, Kleinfestung) schließen lassen, überall mit Villen identifiziert. Im Großteil der Fälle aber können wir mit großer Wahrscheinlichkeit nicht von Villen, sondern von Dörfer sprechen, nämlich dort, wo auf der Oberfläche bei der Geländebegehung keine Steine, Mauerputz oder Dachziegeln, durch Luftaufnahmen keine Grundmauern aus Stein nachgewiesen werden konnten. Ich kenne keinen Vergleich ganz Pannoniens diesbezüglich, aber in der Kleinen Tiefebene, aber wenigstens im Limesumkreis von 10 km hat sich keine einzige an der Oberfläche sichtbare römerzeitliche Siedlung als Villa im klassischen Sinne erwiesen. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Fundort Győrszentiván - Szarkavár, wo ich zu Beginn meiner Laufbahn forschte und wo ich kein bewertbares Wohngebäude, nur Fundamentgraben eines Speichers fand. 1 Diese damals noch unerklärbare Erscheinung läßt sich aber nun aus der Perspektive von 30 Jahren Erfahrung erklären: Es handelte sich um ein Dorf und nicht um eine Villa. Die drei in der Folge vorzustellenden dörflichen Siedlungen (Abb. 1, 2, 3) weisen neben zahlreichen Übereinstimmungen auch bedeutende Abweichungen auf. Die Abweichungen sind teils mit der Datierung zu erklären: In Ménfőcsanak fanden wir keine Objekte nach dem letzten Drittel des zweiten Jahrhunderts aus späterer Zeit, am Fundort Mosonszentmiklós - Gergelyhoma erfolgte die Ansiedlung erst Mitte des zweiten Jahrhunderts und das Leben der Siedlung ist bis ins vierte Jahrhundert zu verfolgen, in Levél aber lebten Menschen vom zweiten Jahrhundert an bis zur minimum Mitte des vierten Jahrhunderts. Auch unterscheiden sich die Ausmaße der drei Siedlungen, obwohl wir in keinem Fall von vollständiger Freilegung sprechen können, die Geländebegehungen in der unmittelbaren Umgebung aber beweisen es.

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