K. Palágyi Sylvia szerk.: Balácai Közlemények 2004/8. (Veszprém, 2004)

ALFÖLDY, GÉZA: Die Inschriften des Hügelgrabes von Baláca - A balacai halomsír feliratai

Text unter der Voraussetzung, dass alle Stücke zusammengehören: [— jIÇTO [Ti(berio) Claudio Ti(berii) f(ilio) VJicto- [rino (?) —] [--] [- et (?)] [—] + [—]CO 5 [Ti(berius) Claudiu[s [Ti(berii) f(ilius) ] Co­[---?] PAT[—] + 0 + 0 [—] patfrij f(ieri) {(usserunt?) Die Inschrift wurde von Fitz, der die Bruchstücke G 2-4 anscheinend richtig als Teile ein und desselben Altars erkannte, auch unter Heranziehung weiterer Fragmente (G 6, 30, 23, 44, 42) so ergänzt: [TL Cl. Ti. f. V]icto[rino] I Decu/[mi]ae A[—Je co(iugi) I [Ti.J C[L] Pat[i]nus] fi(lius). Diese Rekonstruktion ist schon deshalb abzulehnen, weil die Grabaltäre von Baláca offenbar jeweils einer Einzelperson und keinem Ehepaar dediziert wurden (ganz zu schweigen davon, dass zwischen der Nomenklatur von zwei Verstorbenen die Konjunktion et nicht fehlen dürfte). Die erwähnte Rekonstruktion scheitert außer an anderen Gründen auch daran, dass die 1. Zeile mit IÇTO endete. Am Anfang der 2. Zeile begann also kein anderer Name, denn hier muss, falls wir in dieser Inschrift nach dem Vorschlag von Fitz mit dem Cognomen Victorinus rechnen, 23 das R dieses Namens gestanden haben. Das Fragment G 29 enthält vielleicht dieses R. Fitz hat die Textreste auf den Fragmenten G 3 und 4 als Teile der beiden letzten Zeilen dieser Inschrift angeordnet. In der Tat dürften diese Bruchstücke mit dem oben beschriebenen Oberteil zusammen gehören. Die Fragmente G 2 und 4 wurden unweit voneinander gefunden; die Profile der Fragmente G 2 und 3 sind einander durchaus ähnlich. Das Bruchstück G 3 kam zwar nicht wie die beiden anderen Bruchstücke nördlich, sondern westlich vom Tumulus, als einziges beschriftetes Stück im Feld 70, zum Vorschein. Die Höhe der auf ihm erhaltenen Buchstaben und ihre Anordnung auf dem Altar legen es jedoch nahe, sie mit dem Bruchstück G 4 zu verbinden. Vor allem aber: Sonst ließe sich dieser Schlussteil einer Inschrift wegen der ziemlich großen Zeilenabstände keiner uns bekannten Altarinschrift aus Baláca zuordnen, die einem männlichen Verstorbenen dediziert wurde. Allerdings können wir nicht ganz aus­schließen, dass wir es mit dem Unterteil einer Altarinschrift zu tun haben, von deren oberen Zeilen nichts erhalten geblieben ist. Die von Fitz gebotene Rekonstruktion des Textes aus den zuletzt genannten Fragmenten ist m. E. nicht zu halten. Für die Einbeziehung einiger von ihm herange­zogener Fragmente in diesen Zusammenhang gibt es keinen hinreichenden Grund (siehe zu den Inschriften III und XI, außerdem zu G 30). Die Deutung des Restes CO in der Form co(iugi) entfällt nicht nur aus inhaltlichen Gründen, sondern auch wegen der völlig ungewöhnlichen Form der Abkürzung dieses Wortes. Der von Fitz erschlossene Name Patinus ist sonst nirgends belegt und macht keinen guten Eindruck. 24 Weshalb die Postulierung dieses recht verdächtigen Namens gegenüber der naheliegenden Ergänzung des Wortes pat[ri] bevorzugt werden sollte, ist nicht nachvollziehbar. Die Interpretation des Schlussteiles in der Form fi(lio) durch Fitz muss schon wegen der Interpunktion zwischen den beiden Buchstaben entfallen.

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