K. Palágyi Sylvia szerk.: Balácai Közlemények 2004/8. (Veszprém, 2004)

ALFÖLDY, GÉZA: Die Inschriften des Hügelgrabes von Baláca - A balacai halomsír feliratai

GÉZA ALFÖLDY DIE INSCHRIFTEN DES HÜGELGRABES VON BALÁCA László Kákosy per L annos commilitoni et amico in memóriám 1. Einführung Das beeindruckendste römische Grabmonument Pannoniens ist der Tumulus von Baláca in der Nähe der Stadt Veszprém rund 10 km vom nördlichen Ufer des Plattensees. Die von Sylvia Palágyi durchgeführten Ausgrabungen des Tumulus, in dem die Besitzer der nahe dem Hügelgrab freigelegten großen römischen Villa bestattet wurden, brachten u. a. viele Fragmente von Steindenkmälern zutage, von denen zahlreiche die Reste einer Beschriftung in lateinischer Sprache enthalten. 1 Die Veröffentlichung dieser Bruchstücke verdankt die Forschung Christine Ertel und Jenő Fitz. 2 Der an letzterer Stelle erwähnte Forscher unternahm dankenswerterweise auch den Versuch, die Inschriften zu rekonstruieren. Die genannten Forscher zeigten, dass die beschrifteten Fragmente - und auch zahlreiche Bruchstücke, auf denen keine Buchstabenreste erscheinen, die jedoch mit den beschrifteten Stücken zusammen gehören - in zwei Gruppen eingeteilt werden müssen. Eine kleinere Gruppe bilden Bruchstücke aus weißem Marmor, der anders­woher importiert wurde. Angesichts des gemeinsamen Steinmaterials, der ein­heitlichen Bearbeitung der geglätteten Vorderseite, des einheitlichen, sorgfältigen Schnittes der Buchstaben und insbesondere der Tatsache, dass diese Fragmente zusam­men, vor dem Eingang des Tumulus, aufgefunden wurden, gehören sie zu ein und der­selben großen Tafel. Die zahlreichen übrigen Bruchstücke sind Teile von Grabaltären aus lokalem gelblichen Kalkstein. Sie kamen um den Tumulus herum verstreut zum Vorschein (vgl. Abb. 1). Allein schon ihre große Zahl, aber auch die unterschiedliche Ausführung der teilweise erhaltenen Profile, die nicht immer einheitliche Größe und die - allerdings nur ganz leicht - variierende Form der Buchstaben, der unter­schiedliche Abstand zwischen den einzelnen Schriftzeilen, aber auch die häufige Wiederholung der gleichen Reste von Vor- und Familiennamen machen deutlich, dass wir es mit den Überresten einer ganzen Reihe von Steindenkmälern zu tun haben. Zahlreiche um den Hügelgrab herum aufgefundene Fragmente von stark profilierten Aufsätzen und Sockeln (coronae und crepidines) sind zweifellos derselben einheitlichen Serie von Grabaltären zuzuweisen. Der Befund dieser in kleine Stücke zerhauenen Fragmente, die nur einen Bruchteil des Gesamtvolumens der Grabaltäre bzw. der Marmortafel darstellen, verrät deutlich, was diesen Monumenten widerfuhr. Sie wurden zu unbekannter, wohl erst nachan­tiker Zeit für eine Wiederverwendung des Steinmaterials zerschlagen. Fitz rechnet damit, dass die Bruchstücke in alten Gebäuden der umliegenden Dörfer als Baumaterial verwendet wurden und vielleicht z. T. noch wiedergefunden werden könn-

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