K. Palágyi Sylvia szerk.: Balácai Közlemények 2002/7. (Veszprém, 2007)

K. PALÁGYI SYLVIA: Előzetes jelentés a balácai római kori villagazdaság XVI. épületének feltárásáról

VERLÄUFIGER BERICHT ÜBER DIE AUSGRABUNG DES GEBÄUDES XVI. DES RÖMERZEITLICHEN GUTSHOFES IN BALÁCA Zusammenfassend können wir sagen, daß der östliche Vorplatz des Hauptgebäudes (I.) des Gutshofes in Baláca durch die Ausgrabung des Gebäudes XVI. mit einer Grundfläche von 24,40 m x 13,40 m (ohne Wandwangen) um ein für Gy. Rhé bis 1926 unbekanntes Gebäude bereichert wurde. Seine Forschung wurde durch die Störungen im Mittelalter und in der Neuzeit erschwert, man hatte die Mauern, Schichten und Gehebenen aus der römischen Zeit auf großen Flächen abgetragen. Unglücklicherweise bedectken ein Teil der Lehrwände auch gegenwärtig die Punkte, die helfen könnten, die Unsicherheiten bei der Periodisierung zu klären. Die ungestörten Erscheinungen aus der Römerzeit unter dem Steinschutt werden von in zwei Zeitabschnitten herabgestürztem Ziegelschutt bedeckt, darunter erscheint eine gelbliche, braune unebene Oberfläche, die in vielen Fällen auch die 2 Balkengräben bedeckte, die gleichzeitig mit dem Steinwandgebäude benutzt wurden. Dafür spricht ihre parallele Ausrichtung und ihre Abrundung am Ende vor der Nord- bzw. Südwand. Im westlichen Teil des Gebäudes muß es auf jeden Fall ein vorheriges Gebäude aus Stein gegeben haben, dessen abgetragenes und zerbröckeltes Material zur Fundamentierung der Westwand benutzt wurde, und genau dort, wo die sogenannte Fachwerkwand (oder besser gesagt Steinwand, in die später Pfähle versenkt wurden) zum Vorschein kam, wurde von oben und an der Westseite der westliche Wand des Gebäudes XVI. errichtet indem die Zerbröckelung ummantelt wurde. (Abschnitt Quadrant XVI/14) In den zugeschütteten Balkengraben wurden Pfähle gestellt und neue Pfahlkonstruktionen gebildet. Die Pfahllochreihe der „Fachwerk"-Wand läuft nach Süden weiter, die letzten waren im Quadrant III/19. zu finden. Zu den inneren Holzkonstruktionen müssen wir die vielen fast unzählbaren Pfahllöcher zählen (auch wenn ein Teil davon z.B­Quadrant XVI/15. aus der Urzeit stammt!), sowie die beiden Scheidewände aus gelehmtem Heckengeflecht in den Quadranten XVI/15. und HI/19., wo sie auf die nicht mehr benutzten Balkengraben gestellt wurden: Gleichaltrig (fast gleichaltrig) mit dem Bau der Steinwand konnte der Steinwandabschnitt sein, der sich in den Quadranten XVI/14. und XVI/16. befindet, bzw. in dem Forschunggraben XVI/2. freigelegt wurde; nichts deutet auf eine mittlere Verbindung hin. Ist es eine Teilwand oder eher Nischen? Die gleichen Fragen kommen auf bei der Wandecke bzw. bei dem Wandstumpf im Quadrant III/9. und im Forschunggraben XVI/2. Auch die verhältnismäßig große Anzahl von Wandmalereibruchstücken aus der Römerzeit gibt keine Klarheit. Es han­delt sich um Bruchstücke, die zum großen Teil mit roten, grünen und gelben Farben auf weißem Grund bemalt sind bzw. gestreift sind. Fast alle kamen aus den Unebenheiten der Schicht unter der Zerbröckelung aus der Römerzeit, aus der Aufschüttung des Balkengrabens bzw. aus der Wiederauffüllung nach den Grabungen im Mittelalter zum Vorschein, praktisch auf dem Gebiet des ganzen Gebäudes. Es kann sein, daß die Bruchstücke die Wände des Gebäudes schmückten, das zu der abgetragenen vorherigen Wand gehörte und auf dessen Schutt die westliehe Gebäudewand ummantelt wurde, es kann aber auch sein, daß sie die Wände des Gebäudes bedeckten, zu denen auch die beiden Balkengräben, die parallel mit den beiden Längswänden verlaufen, als Konstruktionsbodenelement gehörten. Da die Holzkonstruktionen und der breite Eingang eher eine wirtschaftliche Funktion des Gebäudes ahnen lassen, kann man auch denken, daß die Wandmalereien vielleicht ursprünglich gar nicht zu diesem Gebäude gehörten, sondern -sagen wir - die früheren, abgeschlagenen Wandmalereien des benachbarten Bades (XVII.) waren, die auf dem Gebiet des Gebäudes XVI. und dessen Vorplatz verstreut wurden. Ein Teil der Pfahllöcher, die noch aus der römischen Zeit stammen und sich unter dem Schutt aus der Römerzeit befinden, durchschnitt dann diese Zerstreuungen (Vergleiche: Quadrant 111/20.) Die auf dem Gebiet des Gebäudes XVI. und auf dessen Vorplatz gefundenen Münzen stammen aus dem III-IV Jahrhundert bzw. aus dem Mittelalter. Obwohl fast alle an Sekundärstellen lagen, lassen sie darauf schließen, daß das Gebäude im III. Jahrhundert errichtet wurde (jedenfalls die beiden mit Steinmauern umgebenen Balkengraben-Gebäude) und im IV Jahrhundert zerfiel. Das Gebäude wurde dann im Mittelalter „benutzt", als Gräben, Pfähle, Öfen und Werkgruben zwischen den (teilweise noch stehenden?) Wänden ein­gelassen waren. In der Rückfüllung befand sich verhältnissmäßig viel Fundmaterial aus der Urzeit. Dieses kon­nte aus nahe gelegenen urzeitlichen Schichten stammen bzw. es gelangte mit der Erde der gestörten urzeitlichen Objekte unter dem Gebäude nach oben. Im Laufe der jetzt vielleicht bald durchführbaren Restaurierung haben wir hoffentlich noch die Gelegenheit zu geringfügiger Präzisierung und damit zur Klärung der noch unsicheren Punkte. Dr. Sylvia Palágyi Laczkó Dezső Múzeum H-8200 Veszprém Erzsébet sétány 1

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