K. Palágyi Sylvia szerk.: Balácai Közlemények 2001/6. (Veszprém, 2001)

GESZTELYI TAMÁS: Késő antik üvegkameó függők

40. ZWIERLEIN-DIEHL 1991. Nr. 2500.; BALDINI LIPPOLIS 1999. 150. Nr. 9. 41. Berlin Inv.-Nr. 6819. 42. EISEN 1927. 532.; ILIFFE 1934. 12 Nr. 7.; CAMBI 1974. Nr. 22. 43. Vö. OVERBECK 1971. 134.; BONNER 1950. 208. 44. GESZTELYI 1998. 129. 45. ECKSTEIN-WASZINK 1950. 407. 46. MÜNCHEN 1972. Nr. 3539. 47. CAMBI 1974. Nr. 20. 48. DEMBSKI 1975. 49.; INSTRUMENTA 1991. 152. 49. GÁSPÁR 1986. 232., Nr. 947. SPÄTRÖMISCHE GLASANHÄNGER Auf dem Gebiet der Villa von Baláca, und zwar auf der südnördlichen Wand des westlichen Korridors (Nr. 34) wurde ein Glasanhänger gefunden. Diese Anhänger, zu denen auch das Balacaer Stück gehört, sind rund, von etwa 2 cm Durchmesser, die Öse ist aus der Glasmasse ausgezogen, auf der Vorderseite haben eine figürliche Darstellung, die von einem Wulstrahmen umgeben ist. Ihre Farbe ist meistens honiggelb, manch­mal blau, braun oder schwarz. Ihr Herstellungsort war sicherlich im Nahen Osten, in Syrien und auf den benachbarten Gebieten, da sie in größter Menge hier vorgefunden wurden, meistens in den Gräbern des 4. Jh. Den östlichen Ursprung zeigen auch die griechischen Inschriften, die zuweilen auf ihnen erscheinen. Von dort verbreiteten sie sich nach Süden in Ägypten, nach Westen in Kleinasien, nach Norden in der Gegend des Schwarzen Meeres. Weiter nach Westen sind noch Fundzentren in Salona (27 St.) und in Aquileia (10 St.), wo sie wohl durch Meereshandel hingekommen sind. Auch bei den Anhänger, die in verschiedenen Sammlungen ohne die Angabe des genaueren Fundortes bewahrt sind, werden als angebliche Abstammungsgebiete der Osten, Kleinasien und Dalmatien angegeben. Aus den erwähnten Hafenstädten des Adriatischen Meeres wurden diese Anhänger nach den herum­liegenden Gebieten weitertransportiert. Je ein Stück ist auch nach Britannien und nach Hispanien gelangt, die meisten Stücke wurden aber neben Dalmatien in Pannonién gefunden. Aufgrund der Fundorte kann man darauf schließen, daß sie sich vom Süden nach Norden stufenweise verbreiteten. Die durch Publikation bekannten Stücke stammen aus Certissia (südwestlich von Mursa), aus Poetovio, aus Keszthely-Dobogó (beim westlichen Ende des Plattensees), aus Ságvár (römische Tricciana, südlich vom Plattensee) und aus Baláca (nördlich vom Plattensee). Auf den in Ungarn gefundenen Anhänger kommen zwei Motive vor. Das eine, der schreitende Löwe, erscheint dreimal. Alle drei Anhänger stammen von verschiedenen Bulloteria. Das andere Motiv ist in Ungarn der Frosch, von oben gesehen, mit der Inschrift: ZOHN. Bei diesen Anhängern scheint es aufgrund der Form, der Farbe, der Motive und der Inschriften sicher zu sein, daß sie als Bulle und Amulette getragen wurden. Dafür spricht auch das, daß die ungarischen Grabfunde immer Kinderskeletten beigelegt waren. In diesen Kleinfunden dürfen wir einen Beweis dafür sehen, daß die Einwirkungen auf die pannonische Kultur und Kunst im 4. Jh. vorwiegend von dem Balkan angekommen sind. Dr. Tamás Gesztelyi Debreceni Egyetem H-4010 Debrecen Pf. 51

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