K. Palágyi Sylvia szerk.: Balácai Közlemények 1994/3. (Veszprém, 1994)

Vorträge - WAGNER, PAUL: Die villa rustica Friedberg Pfingstweide. Ergebnisse der Ausgrabungen 1980/1981

Abwassergraben mit angeschlossenen Drainagegräben hangaufwärts angelegt. Der Kanal konnte entlang der Ost- und Nordgrenze über etwa 130 m verfolgt werden. Im Verlauf der Phase 2 wird dieser Graben noch zweimal gereinigt und neu ausgehoben. Die an diesen Graben angeschlossenen Drainagen überschneiden einige Grubenkomplexe, die folglich in der Phase 2 bereits außer Betrieb gewesen sein müssen. Ihr Nachfolger ist ein zusammenge­faßtes tiefergelegtes Grubenareal mit insgesamt 6 Gruben, mehreren Grübchen und Holzein­bauten, die von der Drainage nicht berührt werden. Außerhalb des eingefriedeten Hofarea­les, an der Fernstraße, fanden sich in dem bereits 1970 untersuchten Areal zwei Grubenhäu­ser und eine Eisenschmelz- oder Verhüttungsanlage, die der Ausgräber in die erste Hälfte des 2. Jh. datiert. Sie sind damit mit unserer Periode 1 gleichzeitig und können unter Um­ständen als Bestandteile der villa betrachtet werden. Datierung der Periode 11 Phase 2 Die Periode 1 endet in ihrer 2. Phase, und damit insgesamt, mit einem ausgedehnten Brand. Dieser Brand zerstört das Hauptgebäude und das 80 m entfernte Wirtschaftsgebäude völlig. Offensichtlich war auch das Badegebäude betroffen, obwohl dies nicht mehr direkt nachweisbar ist. Mit der Neuerrichtung des Hauptgebäudes erscheint aber auch das Bad ebenfalls neu aufgebaut und in einer völlig veränderten Gestalt. Das alte Gebäude war vor­her bis auf die Grundmauern abgerissen worden. Der zusammenhängende Grubenkomplex hat wohl bis zu dem Brand offengestanden, da bei den nachfolgenden Aufräumungsarbeiten abgeschlagener Wandputz, der vermutlich aus dem Badegebäude stammt, hier als Auffüll­material für die Gruben gedient hat. Die Datierung des Brandes hängt an dem Fundmaterial aus den beiden Kellern des Hauptgebäudes, die mit dem Schutt dieses Gebäudes verfüllt und beim Wiederaufbau überbaut worden sind. Erwähnenswert sind hier ein TS-Fragment Drag. 37 aus der Trierer Werkstatt 2, das Bodenfragment eines Tellers Drag. 32 mit dem Töpferstempel LAVNIO F aus Rheinzabern und vor allem eine Scherbe mit Dekor aus der Frühzeit des Trierer Töpfers DEXTER, die sich in der Füllung des beim Wiederaufbau ver­mörtelten Kellerfensters des südlichen Kellers fand. Urmitzer Keramik fehlt entsprechend völlig und es ergibt sich - auch aus dem restlichen Fundmaterial - ein absolutchronologi­scher Zeitraum für den Brand und Wiederaufbau etwa von den 60er bis spätestens in die 80er Jahre des 2. Jahrhunderts. Ein historischer Hintergrund für die Zerstörung der Anlage in dieser Zeitspanne kann in literarisch überlieferten Unruhen der Chatten um 160 und 170 n. Chr. oder im Vorfeld der Markomannenkriege gefunden werden. Periode 2 (Abb. 3-^t.) Phase 1 Beim Neuaufbau entstanden die Gebäude der villa in ganz ähnlicher Gestalt, jedoch in verbesserter Ausführung, als Steinbauten wieder. Die Anlage erscheint insgesamt repräsen­tativer als der alte Bau. Auch die Umwehrung erfolgte nun in Form einer Steinmauer. Sie folgte dem alten Grenzverlauf und überschnitt die beim Herausreißen der Zaunpfähle ver­größerten Pfostenlöcher aus der Periode 1. Das Hauptgebäude wurde nach dem Abschroten und Begradigen der alten Mauerkronen der Steinkellermauern und dem Einplanieren der Schuttschichten fast genau mit den gleichen Abmessungen und auf dem Platz des alten Hauptgebäudes in Stein wiedererrichtet. Dabei wurden neue Fundamentgräben in den pla­nierten Brandschutt eingetieft und auf den alten Mauerkronen errichtete man mit einer neu-

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