Farkas Csilla (szerk.): Időcsiga = Zeitschnecke. Újabb eredmények Vas megye őskorának kutatásában. Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte vom Komitat Vas (Szombathely, 2011)

Tóth Zsuzsanna: A Dunántúl neolitikuma - Ilon Gábor: Szombathely-Oladi plató

konstruktion wurden die Altarfragmente des Objektes Nr. 1 verwendet.) Sie ist ähn­lich groß, wie die zur Tisza-Kultur gehö­renden Statuette von Szegvár. Man kann eindeutig feststellen, dass diese Tonäxte Imitationen aus Stein und mit einem Schaftloch angefertigte, ge­schliffene Äxte sind. István Zalai-Gaál führte eine komplexe Untersuchung mit Schaftloch versehenen Beile und Steinäxte der süd-ungarischen Gräberfelder der Lengyel-Kultur durch und er publizierte seine Forschungsergebnisse. Er konnte feststellen, dass sich die Äxte vor allem in Gräbern der gesellschaftsanführenden Männer befanden. In gewissen Fällen aber, lagen sie auch in Gräbern von Frau­en und Kinder mit gehobener gesell­schaftlicher Stellung. Eine spätere Form dieser Axt ist die Axt aus Kupfer (Ham­meraxt) vom älteren kupferzeitlichen Typ Plocnik. Ihre nächstliegende, publizierte Parallele stammt aus Velem. Die Steinaxt und das davon entwickel­te Zepter sind also frühere Symbole der Macht und der Fruchtbarkeit. Die aus Ton angefertigten Miniaturnachbildungen der Äxte wurden später (z.B. Schneckenberg­Kultur, Kelten) auch bei rituellen Hand­lungen verwendet. Sie waren bei beson­deren Anlässen in Gebrauch, was eine sehr vielseitige Interpretationsmöglichkeit offen lässt. Mit dieser Problematik möchte ich mich hier nicht näher beschäftigen, da es vom ursprünglichen Thema zu weit wegführen würde. Es ist offensichtlich, dass es Verände­rungen und Umstrukturierungen in den gesellschaftlichen Positionen der Ge­schlechter während des jüngeren Neolithi­kums gab. Männerdarstellungen kamen immer öfter vor. Die gesellschaftliche Wichtigkeit der männlichen Elite bzw. des männlichen Anführers der Gesellschaft be­kommt eine immer größer werdende Be­deutung. So ist es nicht erstaunlich, dass der „Gott mit der Axt" von der ungari­schen Tiefebene (Statue Nr. V. von Szeg­vár-Tűzköves, Tisza-Kultur) auch im transdanubischen Gebiet erscheint. Die aufgefundenen Fragmente der Attribute (Vorsteher und Richter des Dorfes) von der männlichen Elite zeigen auch auf dem Ola­di-Plateau in Szombathely, dass die Männer der Lengyel-Kultur mit Aneignung von himmlischer und irdischer Macht nicht schlechter waren als jene der Tisza-Kultur. Anders ausgedrückt konnte die transdanu­bische Bevölkerung mit den Bewohnern der Tiefebene betreffend gesellschaftliche Veränderungen Schritt halten. Die damalige Natur können wir auf­grund der bodenkundlichen und archäo­botanischen Untersuchungen von Pál Sü­megi und seinen Mitarbeiterinnen nach­vollziehen. Laut ihren Untersuchungen kann man eine Umgebung mit kontinen­talem Klima, mit Getreideanbau auf abge­holzten, ehemaligen Laubwälder bewach­senen Bereichen mit abgetretenen Weide­pflanzen rekonstruieren. Nach der Pollen­zusammensetzung war die Pflanzenwelt der abgeforsteten Bereiche mosaikartig: diese Bereiche wurden wahrscheinlich mit einzelnstehenden Bäumen, Baum­gruppen und Gebüschen geteilt. Die Spu­ren des Getreideanbaues sind auf den ab­geforsteten Bereichen eindeutig, aber die verhältnismäßig oft vorkommenden Spu­ren von abgetretenen und abgekauten Pflanzen weisen neben dem Ackerbau auch auf eine Tierhaltung auf der Weide und auf ein durchgehend bewohntes Ge­biet hin. Wir können möglicherweise eine Umgebung mit Straßen, mit abgetretenen Pflanzen und mit einer diffusen Ansiede­lung rekonstruieren. 45

Next

/
Oldalképek
Tartalom