Farkas Csilla (szerk.): Időcsiga = Zeitschnecke. Újabb eredmények Vas megye őskorának kutatásában. Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte vom Komitat Vas (Szombathely, 2011)

Tóth Zsuzsanna: A Dunántúl neolitikuma - Faragó Norbert: Kőeszközök használata a neolitikumban

Verwendung der Steingeräte im Neolithikum Norbert Faragó Der Stein ist einer der ältesten Rohstof­fe der Menschheit. Unsere Vorfahren ha­ben vor mehr als zwei Millionen Jahren entdeckt, wenn sie den Feuerstein im rich­tigen Winkel behauen, bekommen sie ein Werkzeug mit nutzbarer Schneidekante. Mit diesem Werkzeug konnten sie von nun an ihre Lebensmittel leichter zuberei­ten, ihre Wohnbereiche und Kleidungen bearbeiten bzw. leichter verändern. Die Erfahrungen bezüglich des Schlagens und der Auswahl des richtigen Rohmaterials wurde von Generation zu Generation über eine lange Zeit vererbt. Das Ziel des Gebrauches hat sich nicht grundsätzlich geändert, so haben sich die Herstellungs­techniken und die Typen der Steingeräte über Jahrtausende oder sogar über Zehn­jahrtausende nicht verändert. Aus der Urgeschichte, also aus dem Paläolithikum, kennen wir keine ergrabe­nen Fundplätze im Gebiet von Komitat Vas. Diese frühe Periode kann man trotz­dem aufgrund des Fundmaterials der jungsteinzeitlichen, neolithischen Fund­stellen erfassen. In dieser Epoche wurden die Steingeräte mit der gleichen, altbe­währten Technik - abgetrenntes Abschla­gen der Klinge - hergestellt, wie auch in der jüngeren Periode des Paläolithikums. Diese Bezeichnung ist nicht zufällig, in diesem Fall handelt es sich wirklich um die Abtrennung der Klingen, da die Stü­cke einen regelmäßigen, parallelen Kan­tenverlauf haben. Für die erfolgreiche Be­arbeitung des Steines ist es sehr wichtig, wie regelmäßig und prismenförmig das Rohmaterial, der Kernstein, ist. Beim ers­ten Schritt der Bearbeitung schaut der Hersteller die Form des Steines genau an, die Steinknolle wird gekappt und die ers­ten Splitter werden abschlagen. Der so ge­wonnene Kernstein wird auf seine Spitze gestellt und vom flachen Oberbereich aus­gehend kann man so die langen Klingen abschlagen. In erster Linie verraten diese Geräte und ihre Herstellungstechnik, ob die Klingen im Neolithikum angefertigt worden sind. Ein großer Vorteil dieser Technologie ist, dass der Kernstein mit ei­ner geübten Technik seine Form bis zum Schluss behält, so kann man mit dem Roh­material sehr sparsam umgehen. Ein Teil der in dieser Form hergestellten Klingen wurde mit verschiedenen Methoden wei­ter bearbeitet, wie z.B. als Klingenkratzer für die Lederaufarbeitung oder es wurden die regelmäßigen Klingen zerschlagen und in gebogene Holz- oder Knochen­werkzeuge eingebunden, um eine Sichel anzufertigen. Diese Werkzeuge sind keine typischen Werkzeuge der Gesellschaft der Fischer und Jäger, sondern sie sind be­wusst für die Lebensmittelherstellung speziell angefertigt worden. Die zweite wichtige Voraussetzung der erfolgreichen Werkzeugherstellung ist die Auswahl des Rohmaterials. Die besten Gesteine sind feinkörnig und brechen mu­schelartig, wie z.B. Glas. Eines der besten Rohmaterialien ist der Obsidian, ein na­türliches, vulkanisches Gestein. In Europa gibt es nur wenige Abbaustellen von Ob­sidian, die in nächster Nähe gelegene be­38

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