Farkas Csilla (szerk.): Időcsiga = Zeitschnecke. Újabb eredmények Vas megye őskorának kutatásában. Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte vom Komitat Vas (Szombathely, 2011)

Tóth Gábor: Amiről a csontok mesélnek - ismerjük-e az őskori embert?

Uber was uns die Knochen erzählen - Kennen wir die prähistorischen Menschen? Gábor Tóth Von anthropologischer Sicht war das Gebiet des Karpatenbeckens in der prähistorischen Zeit eines der abwechs­lungsreichen Bereiche in Europa. Be­reits im Neolithikum lebte hier keine einheitliche Population. Die Anthropo­loginnen analysieren die seit Jahrtau­senden in der Erde liegenden und spä­ter ausgegrabenen, menschlichen Kno­chenreste, um über Herkunft, Leben, Krankheiten und Todesursache mehr erfahren zu können. Das Ziel der durchgeführten Untersuchungen ist ei­ne biologische Rekonstruktion dieses Gebietes. Ein Vergleich der Untersu­chungsergebnisse zwischen unserer Re­gion mit anderen ist bis jetzt wegen der wenigen Funde nur mit Vorbehalt durchzuführen. Anhand der Bestattungen und der Gräberfelder der frühen Epochen wird hier das anthropologische Bild in Komi­tat Vas dargestellt. Die bereits bekann­ten anthropologischen Ergebnisse vom transdanubischen Gebiet werden natür­lich auch in dieser Analyse einbezogen. Neolithikum In dieser Epoche siedelten sich Men­schen an und Siedlungszentren mit Ackerbau- und Tierhaltungswirtschaft entwickelten sich, was einen Anstieg der Bevölkerung zur Folge hatte. Die Kindersterblichkeitsrate sank weiter, war aber dennoch immer noch sehr hoch. Das Durchschnittsalter wurde hö­her und lag bei knapp 30 Jahren. Die mikroevolutionären, biologischen Pro­zesse wurden schneller. Wir haben sehr wenige Informatio­nen über das anthropologische Bild in Komitat Vas aus dieser Epoche. Knochenreste von zwei Personen aus der Transdanubischen Linearbandkera­mik-Kultur konnte auf dem Oladi Pla­teau geborgen werden. Eine dieser Per­sonen ist ein kräftiger Mann (Cro-mag­non oder norischer Typus) und die an­dere ist eine 17-20 jährige Frau, ein Me­diterraner Typus mit gracilis Körper­bau. Für die Populationen dieser Kultur sind die verschiedenen anthropologi­schen Typen charakteristisch, vermut­lich kann man diese Tatsache auf prä­neolithische Gründe zurückführen. Die Ausgrabungen im Bereich der prähistorischen Siedlung von Sé laufen fast ununterbrochen seit 1973. Hier be­finden sich die an weitesten westlich liegenden Spuren der Lengyel-Kultur. Das zur Siedlung gehörende Gräber­feld ist leider noch unbekannt. Ein Teil eines männlichen Oberschenkelkno­chens wurde hier gefunden, aber an­hand dessen kann man leider keine Schlussfolgerungen über die Bevölke­rung machen. Aufgrund der vergleichenden Ana­lysen kann man sagen, dass die hier im Neolithikum lebenden Menschen mit keinen anderen Populationen aus ande­ren geographischen Bereichen eine Ähnlichkeit zeigen. Keine ethnischen 221

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