Farkas Csilla (szerk.): Időcsiga = Zeitschnecke. Újabb eredmények Vas megye őskorának kutatásában. Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte vom Komitat Vas (Szombathely, 2011)
Sümegi Pál: A vasi táj környezettörténete a jégkor végétől a császárkorig
Weiden und Wiesen bzw. für die gartenartig ausgebildeten Weizenfelder. Auf diesen von Waldflächen umgebenen Bereichen verbreiteten sich verschiedene, oft stechende und giftige Krautgewächse, welche das Niedertreten und die Beeinträchtigungen der Umwelt, wie z.B. das Abgrasen der Haustiere tolerierten, oder welche auch als Begleiter der Kulturpflanzen erschienen. Bei der Auswahl der Siedlungsplätze im jüngeren Neolithikum spielten die Lage der Handelswege sowie die mit Kupfererz verbundene Bergbautätigkeit im Ostalpenvorland neben der Landwirtschaft eine besondere Rolle. Zur Kupferverhüttung benötigte man Holz; die damit zusammenhängende Herstellung von Holzkohle beeinflusste signifikant die Vegetation in der Umgebung. Der Zuwachs an Buche und Hainbuche sei wahrscheinlich diesem Umstand zu verdanken. Zur spontanen und natürlichen Verbreitung von Buche sind relativ milde Winter, ausgewogene, niederschlagreiche Sommer und Vegetationsperioden notwendig, da in ihren optimalen Vegetationsgebieten die durchschnittliche Temperatur im Januar -1 °C Grad, im Juli +18 °C Grad und der Niederschlag sogar 1200 mm sein sollte. Die vor ca. 5000 Jahren auftretende Bronzeherstellung bewirkte eine starke wirtschaftliche und gesellschaftliche Umwandlung auch in der hier untersuchten Region. In der zweiten Hälfte der Bronzezeit, besonders in der Hügelgräber- und Urnenfelderzeit konnten solche Wirtschaftstätigkeiten und Vegetationsveränderungen nachgewiesen werden, die alle bisherigen Forschungsergebnisse übertrafen. Unter dem besonders vielfältigen Pflanzenanbau und der Tierhaltung waren die Ausmaße des auf einer weitreichenden Umgebung ausgeübten Getreideanbaus und eines frühen Gartenbaus besonders beachtenswert. Im letzt genannten konnten sogar die Spuren einer anfänglichen Nussproduktion belegt werden. In der Spätphase der Bronzezeit verringerte sich das Maß der bewaldeten Umgebung um fast 40%, aber der Pollenanteil von Getreide- und Kulturpflanzenbegleiter erreichte ein Maximum. Dies geschah trotz der nachgewiesenen Verbreitung der Waldkäfer, damit lässt sich zur gleichen Zeit, am Ende der Bronzezeit und am Anfang der Eisenzeit, eine kältere und niederschlagreichere klimatische Epoche rekonstruieren. In der älteren Eisenzeit, mit der Erscheinung der Hallstatt-Kultur setzte sich die am Ende der Bronzezeit beobachtete Tendenz fort. Neben Zentren und befestigten Siedlungen, die in der Spätbronzezeit entstanden, mehrere tausend Quadratkilometer große Flächen kontrollierten und das Schicksal und Tätigkeit der dort lebenden Völker bestimmten und organisierten, entstanden neue Zentren als eindeutige Folge des neu entdeckten Metalls, des Eisens und seiner Bearbeitung. Die früheisenzeitlichen Zentren entstanden dort, wo die Möglichkeit des Eisenerzabbaus und einer auf Holzkohle basierenden Verhüttung (hergestellt aus heimischer Buche und Hainbuche) möglich waren. Die menschliche Einwirkung auf die Umwelt stieg am Anfang der Eisenzeit nicht besonders an, weil sich die Entdeckung des neuen Metalls zuweilen nicht massenhaft verbreitete, sondern den Weg in die Feldwirtschaft erst langsam fand. Die Verwendung des Eisens war Vorrecht der Aristokratie, einer bewaffneten Elite und der Handwerker. 213