Farkas Csilla (szerk.): Időcsiga = Zeitschnecke. Újabb eredmények Vas megye őskorának kutatásában. Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte vom Komitat Vas (Szombathely, 2011)
Molnár Attila: A Nyugat-Dunántúl a vaskorban - Szilasi Attila Botond: Szombathely-Kálvária u. 63.
Szombathely-Kálvária Str. 63. Attila Botond Szilasi Die Archäologische Abteilung des Savaria Museums führte im Jahre 2002 im Bereich der ehemaligen Straßenbahn-Remise eine Notgrabung durch. Die Notwendigkeit einer archäologischen Untersuchung rechtfertigten vor allem die zahlreichen römischen Denkmäler in der Umgebung: das nördliche Gräberfeld von Savaria (Hotel Liget Jókai Park, Szent László király Str. Kálvária Str.) bzw. das hier vermutete römische Theater der Colonia. Gleich zu Beginn der archäologischen Arbeiten stellte sich heraus, dass der größte Teil des Gebietes einerseits von neuzeitlichen Fundamentgräben und Kanalisationsgräben aus der Zeit des Dualismus bereits stark gestört und inhomogen war. Das archäologisch relevante Gebiet sollte als ein zusammengehöriger Bereich betrachtet werden, die Ausgrabungen konzentrierten sich auf den westlichen Teil des Grundstückes. Nach dem Abtragen der vermischten Oberschicht kam eine dicke, schwarze, erodierte Schicht zum Vorschein, in welcher sich unzähliges Fundmaterial aus der La Téne-Zeit befand - aber in diesem Horizont gab es noch keine richtigen Befunde. Es zeichnete sich jedoch bereits der Grundriss eines größeren Hauses mit Pfostenstruktur ab, dessen Befunde in den sterilen Boden hineinreichten. Aufgrund der Lage der Pfostenlöcher konnte ein Ost-West gerichtetes, mehrräumiges Gebäude festgestellt werden. Der mittlere Firstbalken war in eine sehr große Pfostengrube eingesetzt worden. Öfters konnte beobachtet werden, dass neben den Pfosten Sandsteine gelegt worden sind, vermutlich um den Pfosten zu stabilisieren, sogenannte Keilsteine. Details zu dieser Technik: Der in der Mitte der größeren Grube eingesetzte Firstbalken wurde mit Lehm umgeben, dieser wurde dann gestampft und zusätzlich mit Steinen eingekeilt, bis der Pfosten stabil stand. Bei der westlichen und östlichen Hauswand konnten die Reste des umgestürzten Mauerwerkes dokumentiert werden. In einem kurzen Abschnitt war es sogar möglich, dem Verlauf der Mauer bis zu den wenigen, noch intakten Mauerresten zu folgen. Das Gehniveau mit Hüttenlehm, Keramik und weiteren archäologischen Funden konnte von beiden Seiten gut abgegrenzt werden. Die Untersuchungen der in situ liegenden Hüttenlehmfragmente ergaben eindeutig, dass das Mauerwerk aus quer geflochtenen, 2-3 cm dicken Ruten bestand, worauf der gemagerte Lehm aufgetragen wurde. Die gesamte Struktur der erforschten Befunde ergab eine asymmetrische Form. Die Längsachse des Hauses befand sich nicht in der Mitte, sondern leicht nach Süden verschoben. Aber südlich der hinteren Hausmauer kam noch ein einzelner Pfosten, eventuell der Rest einer Pfostenreihe, zum Vorschein. Nehmen wir diesen Befund als Abschlussreihe der Baustruktur an, 196