Farkas Csilla (szerk.): Időcsiga = Zeitschnecke. Újabb eredmények Vas megye őskorának kutatásában. Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte vom Komitat Vas (Szombathely, 2011)
Molnár Attila: A Nyugat-Dunántúl a vaskorban - Molnár Attila: Szombathely-Reiszig-erdő
Szombathely-Reiszig-Wald (Reiszig-erdo) Attila Molnár In der Umgebung von Szombathely gibt es zahlreiche Fundstellen der älteren Eisenzeit, viele konnten glücklicherweise in den letzten Jahren archäologisch untersucht werden. Eine der Wichtigsten ist die hallstattzeitliche Siedlung im Grenzgebiet von Reiszigerdő in Szombathely-Olad. Ein Teil dieser Fundstelle befand sich im Bereich der Trasse der Nordumfahrung von Szombathely und wurde zwischen März und Mai 2002 unter der Leitung von Gábor Ilon archäologisch erforscht. Während der Ausgrabungen wurden insgesamt 429 neolithische, mittel- und spätkupferzeitliche, hügelgräberzeitliche, sowie älter- und jüngereisenzeitliche Objekte erfasst. Die Fundstelle wurde auf einer Länge von 600 m und einer Breite von 20-28 m ausgegraben. Auf dem Hügel, der die Umgebung markant überragt, befand sich eine ältereisenzeitliche Siedlung. Auf der Niederterrasse im Uferbereich des Baches gab es nur wenige Streu funde aus der älteren Eisenzeit. In die erste Periode der Siedlung gehören nur wenige Gruben, die aber umso interessantere Fundmaterialien beinhalteten. Aus Objekt Nr. 61 kamen neben einer großen Menge Keramik auch unterschiedliche Altarfragmente zum Vorschein. Das spektakulärste Exemplar ist der zum größten Teil rekonstruierbare, viereckige, auf dem Rücken leicht gewölbte Tongegenstand mit stilisierten Tierhörnern, dessen Seiten und Rücken mit Löchern bzw. eingeritzten Kreisen verziert sind. Ähnliche Löcher können wir auf dem Altar von Vát und auf anderen ältereisenzeitlichen Altarfragmenten beobachten. Diese Tatsache wirft die Frage auf, ob die Löcher eventuell eine Funktion hatten. Der große Altar kam bereits zerbrochen in die Verfüllung der Grube und von den anderen Altären wurden auch nur kleinere Bruchstücke gefunden. Dieses Phänomen ist wiederum an anderen Fundstellen der Hallstatt-Kultur zu beobachten und kann mit dem intentionellen Zerbrechen der Gefäße während des Bestattungsritus in Zusammenhang gebracht werden. Aus Objekt Nr. 61 stammt auch ein Feuerbockmodell, das eine verkleinerte Nachbildung der typischen Form der Feuerböcke aus dem Nordostalpenraum ist. Die meisten Objekte können ein wenig später als die oben Erwähnten in die Mitte bzw. in die zweite Hälfte der Späthallstattzeit datiert werden. Aus dieser Epoche stammen auch Funde, die mit der skythisch geprägten Keramik aus der Ungarischen Tiefebene und Südwestslowakei in Verbindung gebracht werden können, zum Vorschein. Ihre Zahl ist im Vergleich zur typischen hallstattzeitlichen Keramik unbedeutend, trotzdem ist ihr Vorkommen für die Beurteilung der hallstattzeitlichen Siedlungsgeschichte in Transdanubien wichtig. Auf dem Boden der Grube Nr. 390 befand sich das Skelett eines jungen Mannes in einer holzkohle- und hüttenlehmhaltigen Schicht. Neben ihm lagen drei Mahlsteinfragmente und ein scheibengedrehtes Gefäßfragment im skythischen Sül - Parallelen zum Ritus und zum Gefäß kennen wir aus der Tiefebene. Ein weiterer interessanter Fund aus der Verfüllung des Objektes Nr. 244 (Grubenhaus) ist ein Knochengegenstand, der an einem Ende einen stilisierten Vogelkopf besitzt und dessen anderes Ende spitz ausläuft. Der Hals ist mit einpaar doppelten Rippen verziert, der Kopfbereich durchbohrt. Eine derartige Gestaltung kann mit skythischen Tierdarstellungen in Verbindung gebracht werden. 165