Farkas Csilla (szerk.): Időcsiga = Zeitschnecke. Újabb eredmények Vas megye őskorának kutatásában. Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte vom Komitat Vas (Szombathely, 2011)

Molnár Attila: A Nyugat-Dunántúl a vaskorban

Eisenzeit in West-Transdanubien 800-bis Ende des 1. Jhs. v. Chr. Attila Molnár Die letzte große Epoche der Vorgeschichte, die Eisenzeit ist im archäologischen Sinn keine Zeit des Niederganges, wie es Ovid und viele andere antike Autoren als Gegenteil zum goldenen Zeitalter der Menschheit besungen haben. Ohne Frage, dass die typischen menschlichen Eigenschaften, wie Neid, Boshaftigkeit, Ehrgeiz und Habgier in dieser Epoche genauso oft vorkamen, wie in anderen Epochen oder in unserer Zeit. Die in großen Mengen gefundenen, verschiedenen Waffen und die schnellwechselnde Mode des Schmuckes bieten uns eine mögliche Rückprojektion der männlichen und weiblichen Stereotypen unserer Zeit - aber gerade diese At­tribute bilden die Grundlage der archäologischen Chronologie: Aufgrund der schnell verändernden Fibelformen und aufgrund der verschiedenen Verzierungs­arten der Schwertscheiden haben wir die Möglichkeit das erste Jahrtausend v. Chr. in immer feiner gegliederte Einheiten aufzuteilen. Der Anfang der Eisenzeit, ca. die Wende vom 9. auf das 8. Jh. v. Chr. war das Ergebnis eines bis heute kaum bekannten, langsamen Prozesses in Transdanubien - soweit man es anhand der wenigen Fundmaterialien nachvollziehen kann. Inner­halb der einheimischen urnenfelderzeitlichen Bevölkerung entwickelt sich, teils durch östliche Einflüsse, eine neue Kultur, welche nach der seit dem 19. Jh. bekann­ten, österreichischen Fundstelle als Hallstatt-Kultur bezeichnet wird. Ihr Verbrei­tungsgebiet war sehr groß, in der älteren Eisenzeit, im 8-5. Jh. v. Chr., erstreckte sie sich von Ostfrankreich bis Ungarn mit zwei großen Kulturkreisen: Der westliche und der östliche Hallstattkreis. Zum zweit genannten gehörte in dieser Epoche auch das ganze Gebiet von Transdanubien. Das Eisen, das namengebende Rohmaterial der Epoche, spielte zu dieser Zeit immer mehr eine größere Rolle in den verschiedenen Bereichen des Lebens, v.a. in der Herstellung von Waffen und von Werkzeugen. Wir müssen aber einerseits mit dem gelegentlichen Gebrauch des Eisens ab der späten Bronzezeit rechnen und an­dererseits wurde die Bronze in der Eisenzeit weiterhin intensiv verwendet. Für die Forschung ist es aber ein glücklicher Umstand, da die korrodierten Eisengegenstän­de für die Fundtypologie weniger geeignet sind als die besser erhaltenen Bronze­gegenstände, wie z.B. Bronzeschmuck. Ein weiterer Bodenschatz muss hier unbe­dingt bei der Beschreibung der Eisenzeit erwähnt werden: Der Wert des „weißen Goldes", also des Salzes - aus dem unglaublichen Reichtum von Hallstatt und von anderen archäologisch erforschten Salzabbaustellen ausgehend - ist mit dem Wert des Goldes gleichzusetzen. Das Salz wurde neben dem Salzabbau auch auf geeig­neten Stellen (z.B. Rheingebiet oder Lothringen) durch Destillierung gewonnen. Insgesamt gab es nur sehr wenige Salzbergwerke, so verlangte der Transport des 152

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