Farkas Csilla (szerk.): Időcsiga = Zeitschnecke. Újabb eredmények Vas megye őskorának kutatásában. Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte vom Komitat Vas (Szombathely, 2011)

Nagy Marcella: A Nyugat-Dunántúl a bronzkorban - Ilon Gábor: Szombathely-Jáki úti temető

Szombathely-Friedhof an der Jáki Straße Gábor lion Im Dezember 1997 schenkte József Seres, ein Einwohner von Könnend, dem Savaria Museum einen Schatzfund von insgesamt 35,55 kg. Der Finder be­kam vom Museum für diese edle Geste eine Belohnung, obwohl er seine unga­rischen Staatsbürgerscha ftspflichten nicht ganz erfüllte, er setzte nämlich sei­ne Arbeiten fort und setzte das Savaria Museum nicht über den Fund in Kennt­nis. So haben wir leider keinerlei au­thentische, archäologische Beobachtun­gen über die Fundumstände. Der Schatzfund wurde während der Bauar­beiten für eine 200 cm tiefe Gruft auf dem Friedhof an der Jáki út (Jáki Stra­ße), Friedhof C, Sektor 1/a, Reihe 1., Nr. 26. gefunden. Laut Finder haben sie den Schatz auf einer Seite der Grube freige­legt. Der erste Bestattete in dieser Gruft war János Káldi, der am 26. November 1991 hier beigesetzt wurde. Das Gefäß, welches die Bronzegegenstände bein­haltete, wurde zerstört, nur 13 Frag­mente gelangten zufällig unter die Bronzefunde und wurden ins Museum gebracht. Zwei Totengräberkollegen des Finders haben ein oder zwei Äxte(?) behalten. Unter diesen Umständen lässt sich zu Recht vermuten, dass der De­potfund unvollständig ist. Es ist der erste, fast vollständige Schatzfund dieser Epoche aus der Um­gebung von Szombathely. Im Komitat Vas kennen wir entsprechende Funde nur aus den großen Metallhandwerk­szentren (Velem, Ság-Berg) und aus de­ren engerer Umgebung (Nagyság, Iz­sákfa). Von einigen Gegenständen wur­den bereits von László Költő (Kaposvár) Metallanalysen gemacht. Der Depotfund könnte aufgrund sei­ner Zusammensetzung sogar als Opfer­gabe eines Handwerksmeisters inter­pretiert werden. Den in der Nähe des Perint-Wasserlaufes entdeckten Schatz halte ich für Relikte der spätbronzezeit­lichen, urnenfelderzeitlichen Bevölke­rung und datiere ihn zwischen das En­de des 10. Jhs. und den Anfang des 9. (?) Jhs. v. Chr. Meiner Meinung nach sind sie Produkte der Metallhandwerker des damaligen, regionalen Machtzentrums auf dem St. Vid-Berg, der sich am Ran­de der heutigen Gemeinde Velem er­hebt. Die interessantesten Stücke des Schatzfundes sind vier Fragmente eines aus Bronze gefertigten Diadems (ein Kopfschmuck als Rangabzeichen). Das getriebene und 61 mm breite Band ist an seinen beiden Enden fein punziert. Zwi­schen den punzierten Teilen befinden sich folgende Darstellungen: ein ge­punztes Sonnensymbol mit jeweils zwei Wasservögeln (genauer: Säbelschnäbler - Recurvirostra avosetta) auf beiden Sei­ten und gegen Ende des Bandes ausei­nanderlaufende, dreifache Linienbün­del in Punztechnik. In der wissenschaft­lichen Literatur nennt man sie einfach Sonnenbarkensymbole („ Vogelbar­ken"/,, Vogel-Sonnen-Barke"/,, Vogel­protomenpaar"). Die Stücke wiegen ins­146

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