Farkas Csilla (szerk.): Időcsiga = Zeitschnecke. Újabb eredmények Vas megye őskorának kutatásában. Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte vom Komitat Vas (Szombathely, 2011)
Nagy Marcella: A Nyugat-Dunántúl a bronzkorban - Ilon Gábor: Szombathely-Zanat
Szombathely-Zanat Gábor Ilon Der ehemals selbständige Ort Zanat ist heute ein Stadtteil von Szombathely. Hier führt die neue Trasse der Straße Nr. 86. vorbei. Während der Notgrabungen in den Jahren 1999 und 2008 wurde in diesem Bereich ein Gräberfeld mit 71 Gräbern aus der Urnenfelderzeit gefunden. (Grabungsleitung: Gábor Ilon, Péter Skriba.) Der Leichenbrand wurde bei 69 Gräbern in Urnen beigesetzt und nur in zwei Fällen konnte eine Brandschüttung festgestellt werden. Darunter gab es bloß zwei Doppelbestattungen mit Überresten von Erwachsenen und Kindern. Das Gräberfeld ist Teil eines Fundortkomplexes. Südlich davon befindet sich ein erodiertes, anscheinend alleinstehendes und nur noch einen halben Meter hohes Hügelgrab am Rand des heutigen Ortskerns. Vielleicht verbirgt sich in ihm ein Grab von einem Anführer dieser ehemaligen Kultur (Gründungsvater/ -ahne? oder ein hallstattzeitlicher Abkömmling?) Nördlich des Gräberfeldes befindet sich eine ausgedehnte mehrphasige Siedlung (unter anderen der Bronze- und der Eisenzeit). Sie liegt nördlich des Zanat-Baches, der in der Mitte des 20. Jhs. im Zuge einer Gewässerkorrektur aufgegeben wurde, und auf der Terrasse des Kozár-BorzóBaches. Die Erforschung des Hügelgrabes und der Siedlung sollte Aufgabe zukünftiger Archäologinnen sein. Die hier gefundenen Nüsse und Getreidesorten beweisen dass dieses Gebiet in der Spätbronzezeit landwirtschaftlich genutzt wurde und Reste von Scharfgarbe und Wegerich deuten auf eine vom Menschen bewohnte und intensiv genutzte Umwelt in der Umgebung des Gräberfeldes hin. Laut Pollenanalyse lassen sich die Bereiche von Wohnstätte, Gräberfeld und Ackerland zurzeit noch nicht strikt voneinander differenzieren. Daher werden die Fundkomplexe: Siedlung, bebaute Felder und Gräberfeld anhand ungestörter Kernbohrungen und komplexer, umweltarchäologischer Untersuchungen der Urneninhalte weiter analysiert. In drei Fällen konnten wir im Fundmaterial des Gräberfeldes feststellen, dass die Töpfer dieser Kultur Harz und Pech als Klebstoff und als Überzug für Tongefäße verwendet haben. Zweimal haben sie damit ihre kaputtgegangenen Gefäße ausgebessert. Die gesamte Oberfläche der Urne aus Grab Nr. SNR 9./OBNR 18. wurde damit behandelt. Mit naturwissenschaftlichen Untersuchungen konnte die Art des Harzes nicht eindeutig identifiziert werden. Pál Sümegi meint aber aufgrund der Pollenstatistik des Voralpenbereiches für diese Epoche und anhand der örtlichen Pollendaten, dass es sich hier um ein aus der Waldfichte gewonnenes Harz handelt. 139