Ilon Gábor: Százszorszépek. Emberábrázolás az őskori Nyugat-Magyrországon (Szombathely, 2007)
Ilon Gábor: Bevezető
Einleitung Die Idee, diese Ausstellung zu organisieren, entstand bei einem Gespräch im Kaffeehaus nach einem festlichen Anlass. Am 24. April 2007 wurde meinem Freund László Horváth, einem Archäologen aus Zala, eine Festschrift zu seinem 60. Geburtstag feierlich in Nagykanizsa überreicht. Prof. Pál Sümegi (Geologie), Dr. Judit Kvassay (Archäologin), Tibor Frankovics und der Autor, der diese Zeilen schreibt, saßen an einem Tisch. Der Einfall, diese Ausstellung zu organisieren, wurde bei der archäologischen Ausgrabung, die zur Zeit dieser Festlichkeiten im Jahr 2006 auf dem Olad-Plateau in Szombathely (in Komitat Vas) unter der Leitung des Verfassers stattfand, nochmals verstärkt. Bei dieser Ausgrabung wurden zahlreiche Menschendarstellungen gefunden, die den größten Teil der Ausstellung bilden. Ein ganz wichtiger Moment war, dass zu diesem Zeitpunkt die Post die monumentale Arbeit* von Prof. Dr. Svend Hansen gebracht hatte. Es hat mich auch inspiriert, dass ich mit Hilfe von Fachkollegen die Ausstellung verwirkliche und diesen Katalog herausgebe. In dieser regionalen Ausstellung von drei westungarischen Komitaten, Győr-Moson-Sopron, Vas und Zala werden die plastischen Menschendarstellungen von der Steinzeit bis zur Kupferzeit präsentiert. Die meisten Funde der Ausstellung kamen bei großflächigen Ausgrabungen in den letzten Jahren zum Vorschein. Solche Ausgrabungen waren z.B. der Bahnstreckenumbau am Stadtrand von Nagycenk, sowie das untersuchte Gebiet des riesigen Wohnparks am Stadtrand von Szombathely oder das neueste kulturelle Erbe bei der Autobahntrasse der M7 in Zala. Diese Gegenstände möchten wir dem Fachpublikum und der breiten Öffentlichkeit zeigen. Mit dieser Präsentation interessanter Ausgrabungs- und Forschungsergebnisse möchten wir aber auch die Beschuldigungen entkräften, dass die wissenschaftlichen Tätigkeiten der Archäologen, die in Komitatsorganisationen arbeiten, zu langsam wären. Der Vollständigkeit halber haben wir auch Kunstobjekte, die seit Jahrzehnten international bekannt sind, berücksichtigt. Deswegen werden die Idole von Becsehely und Becsvölgye gezeigt. Die Forschungen von Sé werden nur durch wenige Idole repräsentiert, dafür sind sie vermutlich die sehenswertesten Stücke unter den insgesamt 124 Idolfragmenten, die in Sé gefunden worden sind. Das Publikum kann gleichzeitig die „Venus von Sé" und das Idolpaar von Nagycenk bewundern und vergleichen. Mein Glück besteht darin, bei der Notgrabung für die Errichtung eines Wohnparks am Randgebiet von Torony, bei der Fundstelle von Sé, die zweite Menschendarstellung der TLBK in Komitat Vas zu finden. Allerdings sind hier auch die Menschendarstellungen, Funde zweier so genannter „Forschungsgrabungen" von Szentgyörgyvölgy und Zalaszentbalázs ausgestellt. „Forschungsgrabungen" sind in Ungarn für längere Zeit in Vergessenheit geraten, aber heutzutage wieder „beliebt". Das Thema „die plastische Menschendarstellung" spielte im Alltagsleben und in der Glaubenswelt des steinzeitlichen Menschen eine besonders wichtige Rolle. Die bewusste Herstellung, um die spätere Fragmentierung zu erleichtern, die Systematik dieser Zerkleinerung und die auffallende Menge sind in der spätneolithischen Lengyel-Kultur-Forschung interessante Fragen, wobei jede für sich eine eigene Veröffentlichung verdienen würde. Gleichzeitig bewundern wir die künstlerische Gestaltungsvielfalt und die eingeritzten Symbole und Bemalungen. Im Licht der hier ausgestellten Plastiken ist es klar, dass es bei der gesellschaftlichen Position der Geschlechter in der Zeit des Spätneolithikums und der Kupferzeit eine Veränderung und eine Wandlimg gegeben hat. Es kommen immer öfter männliche Darstellungen vor. Ist das vielleicht ein Hinweis darauf, dass die Stellung des Mannes in der Gesellschaft eine wichtigere Bedeutung bekam? Im Tiefland (Szegvár-Tűzköves V. Statuette, Tisza-Kultur**), aber später auch in Transdanubien erscheint der „Gott mit der Axt". Fragmente seines Attributs aus der Ausgrabung auf dem Olad-Plateau werden bei der Ausstellung präsentiert. Das zeigt, dass sich die Männer der Lengyel-Kultur und Tisza-Kultur, beim Versuch an die himmlische und irdische Macht zu kommen, ähnlich verhalten haben. Im Rahmen der jetzigen Ausstellung werden 178 Kunstgegenstände, davon 154 Menschendarstellungen, gezeigt. Den Schwerpunkt bilden die 95 Menschendarstellungen vom Fundort auf dem Olad-Plateau, von denen 65 Stück aus dem Grabungsobjekt Nr. 1 (ein ritueller Ort?) stammen. Den einführenden Text zum Katalog schrieb Dr. Nándor Kalicz, der beste Kenner dieser Epoche und dieses Themas in Ungarn. Er führte mehrere Grabungen an Fundstellen, von denen hier Gegenstände zu sehen sind, selbst durch. Die neueste Radiocarbonuntersuchung und die Beschreibungen und Fotos der Funde versuchen neben dem neuesten Forschungsstand zur Bemalung der Lengyel-Kultur ein einheitliches Bild zu schaffen. Das Schloss in Egervár in Komitat Zala, ein bedeutendes Denkmal im ehemaligen Komitat Vas, das Museum in der Burg von Kőszeg, das Balaton Museum in Keszthely und das Schloßgebäude des Széchenyi István Museums in Nagycenk sind besondere Plätze mit touristischer Anziehungskraft. So haben wir sie als Orte für die zukünftige Präsentation der wissenschaftlichen Forschung in der regionalen Archäologie für geeignet befunden. Zum Schluss möchte ich mich bei allen fleißigen Händen, die bei der Ausstellungsorganisation geholfen haben, und auch bei denjenigen, die namentlich nicht im Katalog stehen, bedanken. Ein besonderes Dankeschön ist den Mäzenen der Ausstellung und des Katalogs, die mit uns dieses Risiko eingehen, auszusprechen. Ohne ihr Vertrauen und ihre Unterstützung wäre die Arbeit der Organisatoren, der Publizierenden und aller anderen Teilnehmer nicht möglich gewesen.