Ilon Gábor: Százszorszépek. Emberábrázolás az őskori Nyugat-Magyrországon (Szombathely, 2007)

Kalicz Nándor: Az őskori agyagszobrászat kezdetei a Nyugat-Dunántúlon (Kr. e. 6000–Kr. e. 3000)

AZ ŐSKORI AGYAGSZOBRASZAT KEZDETEI A NYUGAT-DUNANTULON DIE ANFANGE DER URGESCHICHTLICHEN Überzug bedeckte den groben Kern wie einen dünnen Mantel. Dieser wurde mit Vertiefungen, kleineren Wölbungen, die den Charakter des Idols bestimmten, versehen. Es kann sein, dass die Verwitterung im Boden in den meisten Fällen die Oberfläche der Idole in Oladi-Plateau zerstörte und dadurch mehrere Details, wie z.B. Haare, Augenbrauen, Augen etc. verloren gingen. In manchen Fällen sind die Reste dieser Details noch auf der erodierten Oberfläche des Gegenstandes zu sehen. Auf dem Oladi-Plateau ist die Gestaltung der Idolköpfe sehr charakteristisch und sie unterscheiden sich in kleineren, doch wesentlichen Details von den Köpfen der Idole vom Typ Sé. Die typischen kugelförmigen oder dreiviertelkugelförmigen und unten abgeschnittenen Köpfe von Sé kamen auf dem Oladi-Plateau nicht vor. Es gibt nur ein paar oberflächlich geformte kugelförmige Köpfe. Die Idolköpfe vom Oladi-Plateau ähneln sich meist zu den scharfen, doppelten Kegelstümpfen, bei denen das charakte­ristische Merkmal der flache Scheitel ist. Wenn die Zeichnung der Haartracht trotz der Erodierung erhalten geblieben ist, wird sie über der hohen Stirn mit der gleichen Methode wie in Sé, mit Einritzung und mit gewölbten Linien angedeutet. Sie sind nur nicht so sorgfältig ausgeführt. In vielen Fällen beansprucht die Stirn den meisten Platz auf dem oberen Bereich des Kopfes, so dass die Darstellung der Augenbraunen, Augen und der Nase, kaum mehr Platz hat. Der Mund fehlt auch hier konsequent, wahrschein­lich nicht zufällig. Dies sind auch Eigenschaften aus Oladi-Plateau, welche in weit ent­fernten westlichen und nordwestlichen Gebieten in ähnlicher Weise auf den biko­nischen Köpfen vorkommen. Eine andere Darstellung des Kopfes kommt öfters vor, ein kugelförmiger Kopf, bei dem die Nase nach vorne gezogen ist, was ihm eine Art tierische Ausstrahlung verleiht. In mehreren Fällen kann die Art der Befestigung des Kopfes am Idolkörper beobachtet werden. Der lange Hals wurde in eine seichte halb­kugelige Vertiefung am Idolkörper eingezapft oder mit einem dünnen Holzstäbchen wurde die Verbindung der zwei Teile verstärkt. Dieses Holzstäbchen verkohlte beim Ausbrennen. Auf dem Oberkörper der Idole vom Oladi-Plateau gibt es außer der Andeutung der Brüste noch weitere in Bezug auf irgendein Kleidungsstück. Die einge­ritzten Linien, die identisch oder ähnlich wie die plastisch dargestellten Leisten sind, laufen bis zur Mitte des Rückens hinunter. Sie können vielleicht ein unbekanntes Kleidungsstück, eine Stola oder einen Haarzopf darstellen. Die Arme werden bei den Idolen auf dem Oladi-Plateau auch mit kleinen waagerechten Stümpfen abgeschlossen. Es gibt aber auch Beispiele dafür, dass sie wie plastische Leisten beim Ellbogen in der Brusthöhe abgewinkelt sind und bis zum Kinn reichen. Diese Geste mit den Armen ist V\|ra №NUBIEN ТНЕЩ^' "' -ШЛ 11 ШьМ TEN IN \МД| RENUBIEN ТНЕЦЕ Г "' -%№ PREHISTORIC FIGURINE MAKING IN WESTERN TRANSDANUBIA, HUNGARY in Sé unbekannt, aber sie kommen in der bereits öfters erwähnten westlichen und nordwestlichen Region komplett identisch vor. In der Siedlung von Szőgyén/Svodin in der Slowakei, die zur östlichen Gruppe der Lengyel-Kultur gehört, gibt es mehrere Motive, die aus der westlichen Region stammen. So findet man bei den gemischt geformten Statuetten die Bruchstücke sitzender Idole mit kugelförmigen Köpfen und mit der oben erwähnten Armhaltung. Auf dem Oberkörper der Idole vom Oladi-Plateau wurde der Körperbereich, an dem Beine und Hüfte zusammentreffen mit kräftigen, vertieften Linien markiert, so wie in Sé. Der markanteste Unterschied zwischen den Idolen der Fundorte von Sé und vom Oladi­Plateau ist, dass die Idole auf dem Oladi-Plateau absolut keine Kleidung haben. Das ist auch für Niederösterreich und Mähren charakteristisch. Bei mehr als 1300 Idolen ist ein rockähnliches Kleidungsstück nur vereinzelt aufgemalt. Das ausgeprägte Gesäß, die Steatopygia ist auf dem Oladi-Plateau ebenso typisch wie in Sé. Die Herstellungstechnik des Unterkörpers ist dank der späteren Zerkleine­rung der Idole gut nachvollziehbar. Der Kern des Gesäßes und der Beine entstand aus zusammengeknetetem Tonmaterial wie ein runder Löffel mit Stiel. Weiterer Ton wurde dazugegeben, bis die gewünschte Stärke erreicht war. Die zweite Hälfte des Gesäßes und die Beine, seltener auch der halbe Oberkörper wurden dazugearbeitet und mit einer dünnen mantelähnlichen Schicht überzogen. Die zwei symmetrischen Körperhälften wurden in den meisten Fällen von einem Holzstäbchen zusammengehalten, das beim Brennen des Idols verkohlte. Auf dem Bein wurden meistens mit kleinen Knubben das Knie, aber oft auch die Knöchel und Zehen angedeutet. Menschliche auf einem Schemel oder Thron sitzende Figuren gibt es nur auf dem Oladi-Plateau. Die sitzende Statuette wurde auf einem Schemel, der aus einem ein­fachen Tonblatt zusammengefaltet wurde, angeklebt. Sie sind nur in Bruchstücken erhalten. Die Fragmente aus Sé stammen nur von einer einzigen großen Sitzstatuette. Eine Eigenart der Idole vom Oladi-Plateau sind Oberkörperhälften, die an einem kegelförmigen Deckel angebracht worden sind. Auf überraschende Weise halten nur diese Halbstatuetten ihre Arme in der Adorante-Pose. Diese Darstellung ist in Sé unbekannt. Die Idole waren nicht die einzigen Gegenstände, die auf dem Oladi-Plateau zerstück­elt worden sind. Ein Teil der kultischen Handlung betreffen wahrscheinlich auch die kleinen würfelförmigen Altäre mit einer kleinen Vertiefung und die kegelförmigen Deckel mit tierförmigem Griff. Zu den letzteren zählt eine der schönsten, unversehrten Tierdarstellungen. Auf dem oberen Bereich des kegelförmigen Deckels wurde ein kleiner 27

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