Ilon Gábor: Százszorszépek. Emberábrázolás az őskori Nyugat-Magyrországon (Szombathely, 2007)

Kalicz Nándor: Az őskori agyagszobrászat kezdetei a Nyugat-Dunántúlon (Kr. e. 6000–Kr. e. 3000)

Kleidungsstück ist die bis zum Boden hinunterhängende, breite Schürze, die mit einem breiten um die Taille gewickelten Gürtel oder einem Lendenschurz gebunden wird. Der Lendenschurz hängt schräg über die Lende hinunter. Die Schürze und der Gürtel oder der Lendenschurz, aber auch deren vielfältige Verzierungsmotive sind als Ritzungen ausgeführt. Heute wissen wir nicht, ob diese Kleidungsstücke in Webtechnik oder durch Bemalung gemacht worden sind. Die Spiralmotive ahmen eher eine Bemalung als gewebten Stoff nach. Auf den Idolen gibt es Spuren roter Farbe. Die hier beschriebenen Kleidungstücke sind nur ein Teil der Bekleidung. Es gibt nämlich auch Idole, bei denen die eingeritzten Motive auf dem ganzen Unterkörper an einen Rock erinnern. Der Oberkörper, aber meistens auch die Rückseite des Körpers ist nackt. Viele Idole haben keine eingeritzte Kleidung. Es ist anzunehmen, dass die nackten Idole früher eine aufge­malte Bekleidung hatten, aber sie wurde mit der Zeit abgewaschen. Bei zahlreichen Idolen sind Spuren roter und gelber Farbe nicht nur im Kopfbereich, sondern auch auf dem Ober- und Unterkörper zu sehen. Die Farben sind die gleichen, mit denen auch die Feinkeramik bemalt worden ist. Diese Gefäße wurden mit ähnlichen künstlerischen Fähigkeiten wie die Idole produziert. Die Bekleidungsdarstellungen bei den Idolen sind vor allem aus der zeitgenössischen Vinca-Kultur, aber auch in anderen Kulturen auf dem südosteuropäischen Raum, auf dem Balkan, bekannt. Die Herkunft der Bekleidungsdar­stellungen aus diesem Gebiet ist sehr wahrscheinlich. Die Fundorte der bemalten Idole vom Typ Se liegen zwischen den Gebieten der südlichen Vinca-Kultur und der nord­westlichen Mährischen-Bemalten-Keramik-Kultur. Die Statuetten, die dem Typ Se ähn­lich sind, kommen mit kleineren Veränderungen ein bisschen später auch in Süd­Mähren vor. Die Idole der Lengyel-Kultur in Österreich und in Mähren haben mit weni­gen Ausnahmen keine Andeutung einer Bekleidung. Manche Idole wurden sehr einfach dargestellt. In diesen Fällen ist der Körper fast rechteckig, flach oder gedrungen, aber die Bekleidung wird angedeutet. Es gibt aber auch andere Beispiele, wo die Idole noch einfacher, als ein zylindrisches Knäuel oder als ein bis zum letzten vereinfachter, zylindrischer, Y-förmiger Gegenstand, dargestellt sind. Hier kann man die menschliche Darstellung nur erahnen. Bei den Idolen vom Typ Se kommt es vor, dass der Hals von größeren Idolköpfen unten mit einem Zapfen abgeschlossen wird. So konnten Idolköpfe aus haltbarem Material mit Körpern aus vergänglichem Material ausgetauscht werden. Solche Darstellungen wurden vereinzelt im ganzen Gebiet der Lengyel-Kultur wie z. B. in Sor­más-Mántai dűlő, in der östlichen Gruppe von Aszód, in Niederösterreich, aber auch in Ostungarn gefunden. Die Tonstatuetten vom Typ Sé sind nicht größer als 25 cm. Sie sind in allen Fällen stehend und nach vorne schauend dargestellt. In Sé kamen aber auch solche Bruchstücke zum Vorschein, die zu einem sitzenden Idol mit erhobenem Arm gehörten. Ihre Höhe sollte nach den Bruchstücken ca. 50 cm sein. Alle diese kleineren und größeren Unterschiede weisen auf verschiedenen Riten beim Gebrauch der Idole hin. Die Idole vom Typ Sé wurden, wie die meisten Statuette während des Neolithikums und der Kupferzeit, im zerbrochenen, zerstückelten Zustand gefunden. Das ist kein Zufall. Die Forschung ist sich diesbezüglich einig, dass sie absichtlich zerstört worden sind. Ihre Zerstückelung fand wahrscheinlich am Ende der Kulthandlung statt, nachdem die für den eigenen Gebrauch hergestellten Idole wert- und kraftlos geworden waren. Mit ihnen wurde symbolisch auch ihre Bedeutung zerstört. Ein besonderes Charak­teristikum ist, dass meistens nicht alle Bruchstücke des Idols während Grabungen gefunden werden können. Anhand der Fragmente kann man auch den Herstellungsvorgang der Idole nachvoll­ziehen. Meistens wurde der Körper aus zwei Teilen hergestellt, der Kopf extra geformt und die Beine als Block am Unterkörper angebracht. Beim Zerbrechen wurden am häu­figsten Kopf, Rumpf, Unterkörper und Beine voneinander getrennt, aber es gab auch andere Methoden der Zerstückelung. Das Geschlecht der Idole vom Typ Sé kann man nur bedingt feststellen. Die Geschlechtsmerkmale können nämlich explizit nur durch die Brüste, durch das aus­geprägte Gesäß (steatopygia) und vielleicht durch die mit eingetieften Linien angedeuteten Lenden, ev. auch durch die sorgfältige Haartracht erkannt werden. Ein aufregendes Stück unter den Funden von Sé ist das 30 cm hohe antropomorphe Gefäß, das in einer Grube wohlerhalten gefunden wurde. In der Nähe vom südlichen Eingang der Kreisgrabenanlage wurde das Gefäß (vermutlich für rituelle Zwecke Opfergabe oder Schutzfunktion) in eine seichte Grube gelegt. Auf das Gefäß wurde ein größerer, prismaförmiger Stein gelegt. Der Druck des Steines hat das besonders geformte Gefäß zerdrückt. Auf einem gedrungenen, kugelförmigen Unterteil wurde ein zylindrischer Oberkörper angebracht, Auf diesem wurde entsprechend der damaligen Zeit ein tassenförmiger Kopf aufgesetzt. Die plastische Nase ist abgebrochen, aber die ebenfalls plastischen Augenbraunen sind erhalten geblieben. Die Augen waren vermut­lich gemalt. Der Mund wurde ebenso wie bei den Idolen nicht dargestellt. Die Brüste sind plastisch geformt. Die Arme wurden mit aus dem Körper hervorragenden Leisten und der Darstellung der Schulter angedeutet. Die Armen sind abgewinkelt und auf den Bauchbereich gelegt. Die Vertiefung auf dem Rücken markiert die Wirbelsäule und teilt

Next

/
Oldalképek
Tartalom