Ilon Gábor: Százszorszépek. Emberábrázolás az őskori Nyugat-Magyrországon (Szombathely, 2007)

Kalicz Nándor: Az őskori agyagszobrászat kezdetei a Nyugat-Dunántúlon (Kr. e. 6000–Kr. e. 3000)

ш Deutung. Sie sind auf den Idolen von Petrivente zu beobachten. Kein einziges Exemplar ist unversehrt zum Vorschein gekommen. In erster Linie fehlen Arme und Beine, aber meistens ist auch der Kopf abgebrochen. Bei zahlreichen Idolen ist die geistige Einheit von weit voneinander entfernten Gebieten und Gemeinschaften zu beobachten. Auf dem Rücken dieser Idole befindet sich ein eingeritztes Fischgrätmuster und in der Mitte eine senkrechte gerade Linie, die in verschiedenen Variationen eingetieft sein kann. Ihre Verwendung war vermutlich von Ost-Transdanubien über Niederösterreich bis nach Mähren, sogar bis Mittel- und Süd-Deutschland die gleiche. Von einigen Forschern wird das Fischgrätmuster als Abbildung der Wirbelsäule und der Rippen interpretiert. Diese Meinung wird aber nicht von allen vertreten, mit dem Einwand, dass zu dieser Zeit die menschliche Anatomie noch nicht so bekannt war. Heute kann man es nicht mehr beweisen, aber es ist anzunehmen, dass die Menschen im Neolithikum den men­schlichen Körper auch unter der Haut gut kannten. Sie konnten offenbar die einzelnen Knochen des menschlichen Skeletts voneinander unterscheiden. Es ist aber anzunehmen, dass sie mit diesem Muster nicht die Einzelteile des Skeletts darstellen wollten. Auf dem ganzen Verbreitungsgebiet kommt die Haardarstellung vor, auch dann wenn die Statuette eher grob angefertigt ist. Eine Besonderheit stellt die sitzende oder halb sitzende/liegende Körperhaltung des Idols und das Halten eines Gegenstandes im Schoß dar. Die sitzenden Idole kommen seit der ältesten (Bicske in Komitat Fejér) bis zur jüngsten Phase vor. Die Beine wurden meist getrennt hergestellt, aber es gibt auch in einem Block angefertigte Beine. In einzelnen Fällen scheint es so zu sein, dass der Rumpfunterteil des Idols auf etwas appliziert wurde. Hatten sie vielleicht Ähnlichkeiten mit den Kentauren vom Tiefland und von Vinca? Aus der nördlichen Region kennen wir kaum Funde von Idolplastiken. Es gibt nur ein langes, flaches Kopffragment mit einem halbrunden und nicht mit einem dreieckigen Abschluss bei Győr-Pápai vám in der Zseliz-Siedlung. Das Gesicht war pastos rot und gelb bemalt. Die pastose Bemalung der Idole ist in ganz Europa, so auch in unserer Region von der ältesten bis zur jüngsten Phase, üblich. Die Deutung der roten Farbe als ein lebensbejahendes Symbol ist selbstverständlich. Die im nördlichen Bereich verbreitete Zseliz-Kultur entbehrt nicht an anthropomor­phen Darstellungen. Hier sind sie nur anders gestaltet als in der Keszthely-Gruppe. Im ganzen Zselizer-Gebiet wurden kleinere, häufig auch größere Gesichtsgefäße hergestellt und benutzt. Das wichtigste Merkmal ist das dreieckige Gesicht in einem „M"-ähnlichen Zeichen im Halsbereich. Hier werden die Augen, Nase und der Mund auch wiedergegeben. Ein anderes Merkmal ist die pastose rote Bemalung. Sie wird manchmal IN IN WEST-TRANSDANUBIEN THE BEGINNING OF PREHISTORIC FIGURINE MAKING IN WESTERN TRANSDANUBIA, HUNGARY mit gelber und weißer Farbe ergänzt. Solche Gesichtsgefäße kommen im Gebiet der Keszthely-Gruppe seltener vor. Die Forschung hat ihre Herkunft aus dem südlichen Bereich von der Tiefebene, in der gleichaltrigen Szakálhát-Kultur festgestellt. Ein sehr bedeutendes Kommunikationssystem ermöglichte die unbestrittene enge Beziehung zwischen den weit voneinander hergestellten Idolen. Ihre Produktion wird durch die Verbreitung der geistigen Vorstellungen angeregt. Bei der Entstehung von Beziehungen könnte das Beschaffen der verschiedenen Rohmaterialien, wie z.B. Steine, eine Rolle spielen. Die Alföld (tiefländische) Linearbandkeramik (ALBK) ist nicht nur in der materiellen und geistigen Kultur anders als die Transdanubische, sondern auch bei der gefundenen Menge an Idolen. In der älteren Phase innerhalb der Szatmár-Gruppe gibt es viel mehr menschliche Kleinplastiken, als in der TLBK. Trotz der äußeren Ähn­lichkeit bei den Idolen können die Quantitätsunterschiede auch ein unterschiedliches Verständnis der Symbolik bedeuten. DIE ÜBERGANGSZEIT DES MITTLEREN NEOLITHIKUMS UND DES SPÄTNEOLITHIKUMS (CA. 5000-4500 V.CHR.) DIE SOPOT-KULTUR Petrivente-Újkúti-dűlő und der Fundort von Becsehely I (Bükkalja-dűlő) Die Sitzstatuetten der Übergangszeit Um 5000 v.Chr., in der Übergangszeit zwischen dem mittleren und dem späten Neolithikum kamen kleinere Bevölkerungsgruppen aus Slawonien (das Gebiet zwischen Drau und Save). Sie begründeten ihre eigene Kultur östlich der Diagonale des nordöstlichen und südwestlichen Transdanubiens und sie erscheinen auch im südlichen Gebiet der west­lichen Region. Diese Kultur wurde als Sopot-Kultur nach dem ersten Fundplatz in Kroatien benannt. Die Bevölkerung der Sopot-Kultur hat vieles von der Vinca-Kultur, die zu dieser Zeit auf dem Nord- und Mittel-Balkan eine wichtige Rolle spielte, übernommen und verbreitete sich bis zur Süd-Slowakei, bis zum Gebiet des Garam-Flusses. Sie verän­derte die materielle und geistige Kultur der einheimischen Bevölkerung in Transdanubien. Die erste kleine Forschungsgrabung, um diese süd-transdanubische Kultur besser kennen zu lernen, fand in den 70-Jahren in Becsehely I in Süd-Zala statt. Um die Jahrtausend­wende gab es großflächige Grabungen an der gleichen Stelle, aber auch in deren Nähe, wie in Petrivente, in Sormás-Török földek und in Sormás-Mántai-dűlő. Diese archäologischen Untersuchungen haben eine überraschende Erkenntnis über die Sopot-Kultur gebracht.

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