Gráfik Imre: Vas megye népművészete (Szombathely, 1996)

Zusammenfassung

von der Zunftorganisation als der „deutsche" bürgerliche Ge­schmack abgetan werden. Nur etwa 10% der Gebrauchsgegenstände und der später in der Volkskunst wichtigen Insignien der Zünfte wie Siegel, Zunftlade, Zunftkrug, Einberufungstafel, Zunftfahne, außerdem Darstellungen über die Arbeitsmittel, finden sich in den Sammlungen der Museen. An den Zunftgegenständen des 17./18. Jhdts. beobachten wir die für die Volkskunst so typischen Renaissance-Verzierungen, wie Blu­mengürtel, auch den italienischen Krug, ein aus dem Herzen her­auswachsendes Blumenmotiv, die Rose, die Nelke, die Tulpe und den Granatapfel, sowie aus der Tier-Heraldik den Löwen und den Greif. Wir finden auch den Doppeladler des Habsburger Wappens und das Wappen der ungarischen Krone. Auf den Zunftgegenständen und Meisterwerken werden oft re­ligiöse Themen bearbeitet, z.B. Maria mit dem Kinde, die Szene auf Golgatha, Lamm Gottes und die Gestalten der Märtyrer. Der Ver­fasser stellt auch das Handwerk des Schlossers vor, und auf einer Karte werden die Zentren dieses Handwerks aufgeführt. Außer den Meisterwerken des 19. Jhdts. von Johann Lauringer, die seinen Namen und sein Prüfzeichen tragen, wird das Zunft­emblem mit dem Greif, eine in Ungarn ungewöhnliche Darstel­lung, in dieser Arbeit untersucht. Die Beschreibung der einzelnen Tätigkeiten der Handwerker im 19. Jhdt. hat der Verfasser aus dem nicht veröffentlichten slo­wenisch-ungarischen Lehrbuch von István Lülik (1833) entnom­men. Am Beispiel des Weber-Handwerks werden die Zünfte und deren Meisterzentren im Komitat Vas ebenfalls auf einer Karte dargestellt. In dem Essay wird auch kurz auf das in Vas traditionsreiche Handwerk der Lebküchler eingegangen, ferner werden die bekann­testen geschnitzten Klöppel aus dem 17. bis 19- Jhdt. vorgestellt. Eine ausführliche Darstellung wird der Ornamentik an den Zunft­gegenständen und Meisterwerken gewidmet, und es wird auf die kulturhistorische bzw. trachthistorische Bedeutung des Hand­werker-Standes in seiner Zeit hingewiesen. Töpfer im westlichen Grenzgebiet Vas (Bilder: 412-439, 443-465, 471-475) An den Ausläufern der Alpen im Komitat Vas befinden sich acht Dörfer in einem Tal, in das die Bergbäche abfließen und in dem sich seit Menschengedenken unter der Bevölkerung viele Hafner und Töpfer befinden. Die Bezeichnung „Töpfer" leitet sich aus dem Wort „Topf" ab und ist südslawischer Herkunft. Auch in West-Trans­danubien heißen die städtischen Zunftmeister so, die Töpfer auf dem Lande werden eher „Hafner" genannt. Nicht nur die Benen­nung ist verschieden, sondern auch ihre Technik. Der Töpfer stellt meist glasierte Ware her, die auch technisch höher entwickelt ist. 704. Unglasierte Wasserkrüge aus dem Velemér-Tal Mázatlan vizesedények. Veleméri-völgy. NM 66.39-61, NM 66.39.70 379

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