Savaria – A Vas Megyei Múzeumok Értesítője 36. – (2013) (Szombathely, 2013)

RÉGÉSZET - Marcella NAGY: DER SÜDLICHSTE FUNDORT DER GÁTA-WIESELBURG-KULTUR IN ZSENNYE-KAVICSBÁNYA/SCHOTTERGRUBE, KOMITAT VAS, WESTUNGARN

Marcella NAGY Kinder auf diese Weise beigesetzt. 11 1 Zur gleichen Schlussfolgerung ist man für das Gräberfeld von Franz­hausen I in Österreich gekommen. 11 2 In den Gräber­feldern von Pinców und Cieoele in Polen sind aus Fichten­holz gearbeitete Baumsärge gefunden worden. Der Sarg ist bootförmig und besitzt eine Fänge von 5,5 m und eine Breite von 0,68 m. 11 3 Sein ErscheinungsBild. ist anders als die bislang gefundenen Baumsärge. Der in Grab 15 entdeckte Baumsarg mit Tragegriff von Zsennye ist auf einer Seite schmäler und auf der ande­ren Seite besitzt er einen doppelten Abschluss mit Nieten. Hermann Müller-Karpe schlägt zwei mögliche Rekonstruktionen der Baumsärge vor. Ein mit Nieten abgeschlossener Sarg wurde in Guldhoj in Schweden gefunden und wird an den Beginn der Spätbronzezeit datiert. In diesem Fall kann man nicht von einem Trage­griff sprechen. Der Abschluss mit den Nieten steht ein wenig über das Ende hinaus und es hat im Planum den Anschein, als ob es ein Tragegriff wäre. 11 4 Ein anderes Beispiel stammt aus Dänemark aus der mittleren Bronze­zeit. Hier befindet sich kein Tragegrift; im Planum zeigt er sich als einfacher, rechteckiger, gewöhnlicher Sarg. 11 5 In geografischer und chronologischer Hinsicht steht das Gräberfeld von Gemeinlebarn F, Grab 184 unseren Befunden am nächsten. Von hier kennen wir ähnliche Baumsärge, aber auch andere Einbauten aus Holz. In diesem Fall ist diese Bestattungsform nicht nur auf rei­che Männer beschränkt. Es ist trotzdem interessant, dass sich die Gräber mit Baumsärgen nur im südöstlichen Teil des Gräberfeldes befinden. 11 6 Dieses Phänomen zeigt eher einen chronologischen Unterschied und bestärkt die Beobachtungen von S. Stuchlik und J. Stuchlíková. An der Grenze von Zwingendorf wurde ein kleineres Gräberfeld der Aunjetitz-Kultur gefunden. In sieben von den neun Gräbern fanden sich Baumsärge. Diese Bestattungen waren sehr reich ausgestattet, somit ruh­ten hier reiche Personen. 11 7 Ein weiteres großes, früh­und mittelbronzezeitliches Gräberfeld in Österreich befindet sich in Franzhausen I. Hier wurden zahlreiche Holzeinbauten gefunden. Aufgrund dessen haben Christine Neugebauer-Maresch und Johannes-Wolfgang Neugebauer eine Typologie dieser Särge erstellt. 11 8 Der Befund des Grabes 322 steht den Särgen von Zsennye am nächsten. Die Beigaben des Verstorbenen (ein Gefäß, zwei Halsringe, ein Armring und ein Dolch) sind fast gleich wie bei dem reichen alten Mann von Zsennye. Der Sarg hatte einen Tragegriff und auch einer Seite befindet sich ein doppelter Abschluss. 11 9 5. TYPOLOGIE UND VERGLEICHSFUNDE ZU DEN FUNDOBJEKTEN 5. 1 Keramik Die meisten Gefäße, die in den Grabgruben von Zsennye gefunden worden sind, sind schwarz oder dunkelbraun­grau. Sie sind einfach geglättet, mit tiefen Einritzungen (meistens an der Umbruchsteile des Halses und der Schulter), mit fast senkrechtem Besenstrich (in der Regel an der unteren Hälfte oder dem unteren Drittel des Gefäßkörpers) und/oder mit plastischem Dekor (bei­spielsweise Verzierungen in Kreuzform auf der Schulter der großen Trichterhalsgefäße) verziert. In Grab 17 gibt es zwei sanduhrförmige Gefäße mit plastischer Verzierung in Kreuzform. Der Rand aller in Zsennye gefundenen Gefäße ist ausladend. In einem Fall ist der Rand anders geformt, der einbiegende Rand einer halbkugeligen Schüssel wurde an vier Stellen zipfelförmig verdickt und unter zwei gegenständigen Zipfeln jeweils eine Griffknubbe angebracht. Der Hals der Gefäße ist entwe­der hoch und stark trichterförmig oder kürzer und zylin­drisch. Neben den typischen „sanduhrförmigen" Henkeln der Gäta-Wieselburg-Kultur kommen auch einfache Band­henkel, kleine Griffknubben und Wülste vor. Diese Formen und Verzierungen sind typisch für die Gäta-Wiesel­burg-Kultur, sie sind auf den Gefäßen der meisten Fund­stellen dieser Kultur vorhanden. Ihr charakteristisches 111 OLEXA 1982. 389, OLEXA 1992. 194, 196, OLEXA 2003. 60, Tab. XIV/1, 126-127 112 PI. NEUGEBAUER - NEUGEBAUER-MARESCH 1997. 213, 242-243 113 Absolute Chronologie der Bestattungen: in Pinców 3130 +_70 BP, in Cie le 3470 +_100 BP. ( DABROWSKI 2004. 71, Abb. 41) 114 MÜLLER-KARPE 1980. Tafel 525/B10. 115 MÜLLER-KARPE 1980, Tafel 512/A1-2, F3 116 NEUGEBAUER 1991. 71-75 117 WEWERKA 1982. 41-42 118 NEUGEBAUER - GATTINGER 1982. 76, Abb. 8, NEUGEBAUER - NEUGEBAUER-MARESCH 1997. 25, Abb. 6 119 NEUGEBAUER 1997. 25, Abb. 6 94

Next

/
Oldalképek
Tartalom