Savaria – A Vas Megyei Múzeumok Értesítője 36. – (2013) (Szombathely, 2013)

RÉGÉSZET - Marcella NAGY: DER SÜDLICHSTE FUNDORT DER GÁTA-WIESELBURG-KULTUR IN ZSENNYE-KAVICSBÁNYA/SCHOTTERGRUBE, KOMITAT VAS, WESTUNGARN

Marcella NAGY Bronzezeit wurden zur Analyse herangezogen. Bei diesen Serien gibt es die erforderliche minimale Schädelgröße. Weiters werden die gemeinsamen Ergebnisse nach meh­reren Transformationen zusammengefasst: Der untersuchte Schädel (muss keine Bevölkerung sein) von Zsennye zeigt am meisten Ähnlichkeit mit dem Mann von Kelebia aus der Vatya-Kultur. 6 9 Ähnlichkeiten können noch mit zwei glockenbecherzeitliche Gräbern von Deutschkreutz 7 0 mit sieben Männern von Ivánka pri Dunaji aus der Chtopice-Veselé-Kultur 7 1 und mit 19 Männerschädeln von Bajc-Ragona aus der Hurbanovo­Gruppe festgestellt werden. 7 2 Unser Schädel kann noch mit dem Mann der urnenfelderzeitlichen Mehrfach­bestattung von Stillfried verglichen werden. 7 3 Die Fund­stelle liegt zwar geografisch sehr nahe, ist aber zeitlich unterschiedlich. Wir konnten aber feststellen, dass er mit der mittelbronzezeitlichen, transdanubischen Kultur mit inkrustierter Keramik (z. B. anhand von Vizic-Golokut) 74 und mit der spätbronzezeitlichen Egyek-Gruppe (z. B. Deb­recen) 7 5 keine Ähnlichkeiten aufzeigt. Diese Analysener­gebnisse stimmen mit den kulturellen Parallelen des Fundmaterials und den Bestattungsriten von Zsennye überein. 4. BESTATTUNGSRITEN Auf der bronzezeitlichen Fundstelle von Zsennye sind 25 Objekte dokumentiert worden. 23 davon sind wegen ihrer Größe und Orientierung gesichert Gräber. Eine Grube (Objekt 17) ist vermutlich Teil einer Bestattung (eventuell ein Gefäßdepot). Grube und Bestattung (Grab 16) befinden sich beide separiert in der Mitte des Gräberfeldes. Die andere Grube (Objekt 25) datiert jün­ger und befindet sich am südwestlichen Rand des unter­suchten Gebietes. Sie weist keine Verbindungen zum Gräberfeld auf. Aus insgesamt zwölf Gräbern konnten menschliche Knochen geborgen werden. Trotz ihres schlechten Erhaltungszustandes konnten sie anthropolo­gisch untersucht werden. Unserer Meinung nach wurde das Gräberfeld komplett ergraben, diese Ansicht wird durch seine Struktur unterstützt. Unter den Gräbern befinden sich eventuell ein oder zwei Gräber (Grab 15 und 16) von hochrangigen Männern. Diese Gräber sind von zwei Gräbergruppen im Norden und Süden umge­ben. Zur nördlichen Gruppe gehören sieben (Grab 18­24), zur südlichen Gruppe 15 Bestattungen (Grab 1-15). Sie bilden ein schmales, lang gestrecktes Gräber­feldareal. Eine interessante Regelmäßigkeit kann man bei der Lage der Gräber beobachten. In der nördlichen Gruppe sind nur Kinder mit einer Ausnahme (Grab 21, 38-44 jähriger Mann) und in der südlichen Gruppe sind lediglich Erwachsene mit einer Ausnahme (Grab 14, 14-15-jähriges Individuum) bestattet. In der Grabgrube 16 wurde der älteste Mann beigesetzt. Sein Grab liegt, abgesondert von den übrigen Gräbern, in der Mitte des Gräberfeldes. In dieser Kultur, aber auch in dieser Epoche ist es nicht ungewöhnlich, dass eine Person, die in ihrem Leben einen sozial höher stehenden Status eingenom­men hatte, auch im Tod eine Sonderstellung und even­tuell einen großen Grabhügel bekam, wie z. B. Pfzemysl, Leki Mate. 7 6 Reste eines Grabhügels, wie etwa ein um­laufender Graben oder eine Steinpackung - fanden wir nicht, aber wir können ihn nicht ausschließen. 4.1 Die Orientierung der Bestattungen, Form und Struktur der Grabgruben (Taf. 37-38) In den rekonstruierbaren Fällen wurden die Verstorbenen in Hockerstellung beigesetzt. Die in den Knien abgewin­kelten Beine lagen vor dem Becken oder waren bis zum Brustkorb hochgezogen. Die Arme wurden auch abge­winkelt und die Hände ruhten vor oder unter dem Gesicht. Die Orientierung der Bestattungen war, wie auch bei anderen Fundstellen dieser Kultur, geschlechts­spezifisch - Männer annähernd W-0 und Frauen annä­hernd 0-W. Die Orientierung von Grab 5 entsprach die­sem Muster nicht. Hier wurde laut anthropologischer 69 LIPTÁK 1957. 3-14, ZOFFMANN 1994. 41 70 EHGARTNER 1956. 105-107, ZOFFMANN 1994. 39 71 STROUHAL 1964. 39-44, ZOFFMANN 1994. 39 72 ZOFFMANN 1994. 39 73 SZILVÁSSY et al. 1988. 9-76, ZOFFMANN 1994. 42 74 ZOFFMANN 1994. 41 75 SZATHMÁRY 1979. 39-57, ZOFFMANN 1994. 42 76 MACHNIK 1977. 19, Abb. 4, 129. Abb. 22, Jois HICKE 1987.19-20, 191, LEEB 1987. 234, BENKOVSKY-PIVOVAROVA 1986. 1-11, BÁTORA 2004. 242, Abb. 1 90

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