Savaria – A Vas Megyei Múzeumok Értesítője 36. – (2013) (Szombathely, 2013)

RÉGÉSZET - Marcella NAGY: DER SÜDLICHSTE FUNDORT DER GÁTA-WIESELBURG-KULTUR IN ZSENNYE-KAVICSBÁNYA/SCHOTTERGRUBE, KOMITAT VAS, WESTUNGARN

Marcella NAGY Zahnstein. Auf der rechten Seite sutura squamamastoi­dea, der Warzenfortsatz (Processus mastoideus) wurde durch eine Naht zweigeteilt, auf der linken Seite fehlt dieser Bereich des Schädels. Sutura metopica (das Bindegewebe an der Nahtstelle zwischen zwei Schädel­knochen). Pacchion - Gruben an der inneren Oberfläche des Schädeldaches - sind Zeichen eines erhöhten Gehirn­druckes. Die berechnete Körpergröße beträgt 173,1 cm. 52 Das Individuum ist langköpfig gewesen. Nach der Schädel­untersuchung und den Daten der Körperstatur gehört es der mediterranen Gruppe an. Grab 18: 9-10-jähriger juveniler Mann (?) Unterkieferfragment. Grab 19: 9-10-jähriges Individuum, Geschlecht unbe­stimmt Schädelfragmente, Fragmente der unteren Gliedmaßen. Objekt 20: 7-12-jähriges (?) Individuum, Geschlecht unbestimmt Schädelfragmente. Grab 21: 38-44-jähriger Mann Beschädigter, unvollständiger, deformierter Schädel und Fragmente des Rumpfes. Post mortem Verlust der Zähne, mittelstarke Zahnabnützung. Os lambdae (an der Stelle, wo die Lamdanaht und Pfeilnaht zusammentreffen). Auf der rechten Seite sutura squamamastoidea. Auf der linken Seite foramen olecranii (perforierte Ellbogengelenks­vertiefung des Oberarmes). Spuren von Knochenh­autentzündung auf dem rechten Schüsselbein, auf der Speiche, auf dem Oberarm- und den Oberschenkel­knochen. Spuren von physischer Beanspruchung auf den Oberarmknochen. Auf der rechten Seite ist die Brust­wirbelsäule deformiert. Im oberen Drittel des linken Oberschenkelknochens befindet sich eine verheilte Bruchstelle, Achsenfehlstellung, Knochenhautentzündung (periostitis) auf der Vorderseite der Knochenoberfläche. Bei der ursprünglichen Bruchstelle befindet sich ein weite­rer postmortaler Bruch. Hier sieht man die innere Struktur des Knochens, wo ein ventralisförmiger Kanal mit 1 cm Durchmesser durch den Halsbereich bis zum caput femoris (Schenkelhals) führt. Die berechnete Körpergröße beträgt 164,8 cm. 5 3 Wahrscheinlich langköpfig. Grab 22: Individuum jünger als 18 Jahre, Geschlecht unbestimmt Langknochenfragmente, ein Wirbel, ein Schädel­knochenfragment. Grab 23: 15-18-jähriges Individuum, Geschlecht unbestimmt Fragmente des flachen Schädelknochens. Fragmente der Wirbelsäule und der Rippen. Grab 24: älter als 18 Jahre, Geschlecht unbestimmt Fragmente des Schienbeines. 3.2.2 Auswertung der Taxonomie Aufgrund des stark fragmentierten Fundmaterials konn­ten nur zwei Gräber typologisch eingeordnet werden. Nach der Taxonomie wurde der großwüchsige langköp­fige Mann (Grab 16) zum mediterranen Typ zugeord­net. 5 4 Der andere unvollständige Schädel eines Mannes (Grab 21) besitzt einen großen Absolutwert M1 (erster Messpunkt des Schädels), er deutet auf einen Langkopf hin. Unsere beste Parallele ist der Schädel einer Frau vom Grab 1/97 in Rusovce/Oroszvär. 5 5 Die Funde des Gräberfeldes in Hegyeshalom können dem gracilis medi­terranen und dem alpinen Typus zugeordnet werden. 56 Früher gab es ähnliche typologische Vergleichsstudien. Eberhard Geyer publizierte die Funde von Hainburg­Teichtal. Seiner Meinung nach können die Funde in ver­schiedene Typen, wie Urbevölkerung-Typus (10 %), westlicher „Glockenbecher"-Typus sowie „rundköpfiger" Typus mit langem Gesicht 5 7 eingeordnet werden. 5 8 Laut 52 Nach der Martin-Methode zählt der Wert zur großwiichsigen Gruppe. 53 Nach der Martin-Methode zählt der Wert zur mittelgroßwüchsigen Gruppe. 54 LIPTÁK 1980. 259-262 55 BAZOVSKY - SEFCÁKOVÁ 1999. 59 56 ZOFFMANN 1999. 69 57 Heute wird es in der Anthropologie als planoccipitalis- oder taurid-Typus bezeichnet (ZOFFMANN 1999. 69-70). 5o eine Gesichtsform gab es in Hegyeshalmon und in Zsennye nicht, aber dies liegt wahrscheinlich daran, dass die hier gefundenen Knochen sehr schlecht erhalten sind. 58 BENINGER - MÜHLHOFER - GEYER 1930., BONA 1975. 232 88

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