Savaria – A Vas Megyei Múzeumok Értesítője 36. – (2013) (Szombathely, 2013)

RÉGÉSZET - Marcella NAGY: DER SÜDLICHSTE FUNDORT DER GÁTA-WIESELBURG-KULTUR IN ZSENNYE-KAVICSBÁNYA/SCHOTTERGRUBE, KOMITAT VAS, WESTUNGARN

Marcella NAGY der südöstlichen Ecke befand sich ein Schädelknochen­fragment. Es kann sein, dass Raubgräber das Grab ver­wüstet und ausgeraubt hatten, aber deren Spuren waren nicht zu sehen (Taf. 21). Beigaben (Taf. 35/1) 1. Fein gemagerte dunkelbraune Tasse mit wenigen schwarzen Flecken, mit ausladendem Rand und Trichterhals, mit S-Profil. Unterrandständig setzt ein Bandhenkel an. H. 11 cm, Mdm. 13 cm, Bdm. 6 cm Wst. 0,7-1,0 cm. Restauriert. Grab 23 W-0(?) orientiert. L. 140 cm. B. 100 cm. Während des Ausnehmens der ovalen Grabgrube wurden im östlichen Teil drei kleine, gekippte Tassen, die nach Norden wie­sen, gefunden. Die kleinstfragmentierten und schlecht erhaltenen Knochen gehörten einem 15-18-jährigen Juvenilen, das Geschlecht konnte nicht bestimmt wer­den. Der Durchmesser des zwischen den Gefäßen gele­genen, bronzenen Spiraiarmreifes mit drei Windungen war so klein, dass es nur ein zierliches Individuum tra­gen konnte. Nach der Lage der Gefäße war das Grab ver­mutlich W-0 orientiert, aber vom Schädel ist nicht ein­mal eine Verfärbung erhalten geblieben (Taf. 22; Taf. 47). Beigaben (Taf. 35/2-5) 1. Schwarzes, fein gemagertes, doppelkonisches, klei­nes, sanduhrförmiges Trichterhalsgefäß mit rauer Oberfläche und ausladendem Rand. Direkt unter­halb des Randes setzen zwei sanduhrförmige Bandhenkel an. Am Schulter-Halsumbruch befindet sich eine umlaufende Ritzlinienverzierung; von hier aus läuft ein aus drei Ritzlinien bestehendes Bündel senkrecht in Richtung Bauch. Am Bauchumbruch sind Spuren von Eintiefungen zu beobachten. H. 10,6 cm, Mdm. 8,7 cm, Bdm. 4 cm Wst. 0,4-0,8 cm. Restauriert (Taf. 35/2). 2. Braunschwarze, fein gemagerte bauchige Tasse mit ausladendem Hals und schwachem S-Profil. Unterrandständig setzt ein Bandhenkel an. H. 7,2 cm, Mdm. 7 cm, Bdm. 3,4 cm Wst. 0,5 cm. Restauriert (Taf. 35/3). 3. Kleiner, schwarzer, fein gemagerter, polierter, dop­pelkonischer Krug mit ausladendem Rand und schwachem Trichterhals. Unterrandständig setzt ein Bandhenkel an. Das untere Gefäßdrittel ist kaum merklich geraut. H. 10 cm, Mdm. 7 cm, Bdm. 3,6 cm Wst. 0,4 cm. Restauriert (Taf. 35/4). 4. Bronzener, massiver Spiralarmreif mit drei Windungen und rundem Durchmesser. Dm. 3,5 cm. Restauriert (Taf. 35/5). Grab 24 W-0 orientiert. L. 180 cm. B. 70 cm. In der rechteckigen seichten Grabgrube wurden nur sehr wenige menschli­che Knochen gefunden. Das Individuum war älter als 18, sein Geschlecht konnte nicht festgestellt werden (Taf. 23). Grube 25 Diese Grube konnte hügelgräberzeitlich datiert werden. Sie lag weiter vom Gräberfeld entfernt und gehörte nicht dazu. 3.2 Die anthropologischen Ergebnisse des Gräberfeldes Zsennye-Kavicsbánya 4 0 Zsuzsanna Zoffmann führte im Karpatenbecken taxono­mische und metrische Untersuchungen der bronzezeitli­chen Menschenknochen durch. Anhand der Ergebnisse stellte sie fest, dass sich die Bevölkerung mit anderen Gruppen verschiedener Herkunft vermischt hatte. 4 1 Die Bevölkerung der Gáta-Wieselburg-Kultur hängt metrisch mit polnischen, deutschen und mährischen Gruppen zusammen. 4 2 Bei den Verstorbenen kann man jeweils den kurzen oder den langen Kopftypus beobachten. Unter den Männern dominiert eher der mediterrane Typus. 4 3 Eine ähnliche Zusammensetzung der Bevölkerung kennen wir in Hainburg-Teichtal. Von 82 Männern und 92 Frauen sind 50% mediterrane, 40% alpine, 10% pla­noccipital brachyomorphe Typen, also kommen hier die 40 Die anthropologischen Untersuchungen des Graberfeldes führten Gábor Tóth (NyME, Szombathely), Ágnes Nagy und die Autorin dieses Artikels im Sommer 2002 und 2003 durch. Die Ergebnisse wurden bereits publiziert ( ILON - TÓTH 2004. 255-263). In dieser Publikation wird zusätzlich mit österreichischen und slowaki­schen Parallelen ergänzt. 41 ZOFFMANN 1994. 39-41 42 ZOFFMANN 1999 a. 33-43 43 Das Längen- und Breitenmerkmal des Kopfes, deren Verhältnisse 3:1 sind, ergeben den Kopfindex. Das Ergebnis wird durch die Prozentrechnung der abgemes­senen Daten gerechnet. Aufgrund dessen wird zwischen den langen (0-75,9), den mittellangen (76-80,9), den kurzen (81-85,4) und den zu kurzen (85,5-) Kopftypen unterschieden. (Siehe dazu LIPTÁK 1980. 64) 86

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