Savaria – A Vas Megyei Múzeumok Értesítője 36. – (2013) (Szombathely, 2013)
RÉGÉSZET - Marcella NAGY: DER SÜDLICHSTE FUNDORT DER GÁTA-WIESELBURG-KULTUR IN ZSENNYE-KAVICSBÁNYA/SCHOTTERGRUBE, KOMITAT VAS, WESTUNGARN
Marcella NAGY Kulturen im Mittleren Donaugebiet. Sie kommen aber nicht nur hier vor, sondern in größerer Menge auch in Böhmen und in Mähren. Sie entwickeln sich einheitlich, aber ihre Maße, wie Länge, Breite und Querschnitt, können sehr unterschiedlich sein und somit bieten sie auch keinen chronologischen Anhaltspunkt. Parallelen zu diesem Schmuckstück kennen wir in fast allen Kulturen dieser Epoche. 26 4 5. 2. 5 Noppenring Die Haar- und Ohrringe wurden aus Gold-, Kupfer- oder Bronzedraht hergestellt und waren die häufigsten Beigaben in den reichen mittelbronzezeitlichen Gräbern. Zwei goldene Noppenringe wurden neben den Schläfenbeinen in Grab 15 von Zsennye gefunden. In der frühen Bronzezeit zählten sie zu den wichtigen Beigaben der Schnurkeramik- und Glockenbecherkultur. Die Noppenringe mit gehämmertem Ende, mit Punzierung oder ohne Verzierung bzw. die ganz einfache Variante kamen vor allem in hochrangigen Männergräbern vor. 26 5 Den Noppenring mit gehämmertem Ende kennen wir auch von den Gräberfeldern der transsilvanischen MoteoruKultur. 26 6 In der mittleren Bronzezeit ändert sich dieses Schmuckstück und ist auch in Frauen- oder Kindergräbern anzutreffen. 26 7 Für Silvia Sprenger symbolisieren die goldenen Noppenringe den Reichtum und den Rang der Verstorbenen am besten und sind beliebte Beigaben in den Kinder- und Männergräbern. 26 8 Demgegenüber befinden sie sich auch in Frauengräbern des Gräberfeldes von Franzhausen II und Gemeinlebarn F. 26 9 Analogien gibt es von zahlreichen Fundstellen. 270 Während der Herstellung der Schmuckform wurde ein dünner (Querschnitt von 0,2-0,5 cm), langer Draht auf einem Holzwerkzeug mit rundem Querschnitt - auf dem zusätzlich noch zwei kleine Stacheln befestigt waren eng aufgerollt, bis die erwünschte Breite erreicht wurde. Bei der Drehung musste man aufpassen, dass die Drahtspirale in einer Linie lag. 27 1 Als man damit fertig war, wurde das Stück geradegebogen und flacher gemacht und zum Schluss mit dem Griffteil des Holzwerkzeuges eine Ringform gebildet. Der Herstellungsprozess dürfte nicht länger als ein paar Minuten gedauert haben. Gold kommt in reiner Form selten vor, meistens ist es mit Silber (im 10-50% Verhältnis) vermischt. 27 2 Die Untersuchungen der Materialzusammensetzung der Goldgegenstände in Zsennye ergaben, dass es hier um fast reines Gold (80%) handelt. 27 3 In beiden Proben war der Kupfergehalt gering 1% 27 4 und der Silbergehalt 20%. 27 5 Diese Zusammensetzung könnte die Fundstücke als Elektron definieren. Aber wenn wir die Aussage von Alex Hartmann und Ferenc Oberfrank annehmen, dass die Farbe des Gegenstandes wichtiger 27 6 als seine Zusammensetzung 27 7 ist, müssen wir in diesem Fall von Gold sprechen. 27 8 Die engsten Parallelen der Exemplare von Zsennye sind aufgrund der Materialzusammensetzung die Fundstücke von Hainburg-Teichtal. Hier sind die Noppenringe 88% reines Gold, das Gold wurde mit 264 Nyitra-Kultur - Branc (SCHUBERT 1974. Tafel 1 /5), Gáta-Wieselburg-KultuT - Mosonszentjános/Moson-Jessehof ( SŐTÉR 1892 a. Abb. 14/11-20), Gáta/Gattendorf (SŐTÉR 1898. 149, Tafel 1 /11), Vel'ky Grob (SCHUBERT 1974. Tafel 2/8; Tafel 15/11), Aunjetitz-Kultur - Niederroßbach (HAMPL 1956. 123, Abb. 1/1), Roseidorf, Neudorf (SCHUBERT 1974. Tafel 24, 1-3, Tafel 34/2-4), Unterwölbling-Kultur - Unterwölbling (KAISER 1962. 51, Abb. 13/2; 55, Abb. 25/3), Spitz, Gemeinlebarn (SCHUBERT 1974. Tafel 18/7, Tafel 20/6), Hurbanovo-Gruppe - Hurbanovo, Bajc (TOCIK 1979. 358, Tafel XC/3, 13; 362, Tafel XCIV/2-3, 6,12; 364, Tafel XCVI/5, 12, 17), jüngere Phase der Nagyrév-Kultur - Szigetszentmiklós (KALICZ-SCHREIBER 1995. 112, Tafel 25/5d), Vatya-Kultur - Szigetszentmiklós (KALICZ-SCHREIBER 1995. 130, Tafel 44/1b, Tafel 148. 62/4b). 265 P ESKA 2004 b. 134 266 KADROW 2001. 97, Fig. 23 267 PI. Mokrin, GIRIC 1971. 229 268 SPRENGER 1999.19 269 NEUGEBAUER - NEUGEBAUER-MARESCH 1988. 270 GOLDMANN 1979. 24, 26. Hier werden nur die genau gleichen Formen erwähnt: Gáta-Wieselburg-Kultur - Gáta/Gattendorf (SŐTÉR 1899. 55, Abb. 14/1-4. Bronze), Rusovce ( BAZOVSKY - SEFCÁKOVÁ 1999. 57, Abb. 4/8-13. Bronze), Aunjetitz - Kyjovice ( TIHELKA 1953. Obr. 19/4), Niederrußbach ( HAMPL 123. Abb .1/4-6), Veiké Pavlovice (STUCHLÍK - STUCHLÍKOVÁ 1996. 142, Abb. 1/1-7), Aunjetitz-Magyarád -Jelsovce (BÁTORA 2000.), Brunovce (FURMÁNEK - VELIACIK - VLADÁR 1999. 48, Abb. 16/6-7), Gemeinlebam - Gemeinlebarn (BERTEMES 1989. 102) 271 BERTEMES 1989. 96 272 OBERFRANK 1986. 11 273 Die Analyse der Materialszusammensetzung führte Miklós Kiss Varga, Physiker (Debrecen) durch. 274 0,88% und 0,67%. 275 21,7% und 18,2%. 276 Warm gelb = Gold, hell-/blass-gelb = Elektron. 277 Über 20% Silbergehalt = Elektron 278 HARTMANN 1970. 10, OBERFRANK 1986. 11 104