Savaria – A Vas Megyei Múzeumok Értesítője 36. – (2013) (Szombathely, 2013)

RÉGÉSZET - Marcella NAGY: DER SÜDLICHSTE FUNDORT DER GÁTA-WIESELBURG-KULTUR IN ZSENNYE-KAVICSBÁNYA/SCHOTTERGRUBE, KOMITAT VAS, WESTUNGARN

savaRia a Vas Megyei Múzeumok Értesítője 36 (2013) 75-173 Oer südlichste Fundort der G áta-Wieselburg-Kultur in Zsennye-Kavicsbánya/Schottergrube, Komitat Vas, Westungarn 5. 1. 6 Schüssel Im Gräberfeld von Zsennye-Kavicsbänya wurde nur eine Schüssel gefunden (Gefäß 9 aus Grube 17). Diese Schüssel mit eingezogenem Rand und halbkugelförmigem Körper findet ihre Parallelen im Fundmaterial der Schurkeramik­und Glockenbecherkultur. 22 9 Der verstärkte Rand kommt in der Hügelgräber-Kultur vor, aber auch auf Schüsseln und Töpfen früherer Kulturen. 23 0 Bei einer Fundstelle der Magyaräd/Mad'arovce-Kultur in der Slowakei fanden wir eine ähnliche Schüssel. 23 1 Diese Schüssel hat eine sehr handliche Form, die zwei untereinanderliegenden Griff­Knubben scheinen selten vorzukommen, wir fanden dazu keine Parallele. 5. 2. Metallgegenstände Im Gräberfeld wurden insgesamt neun bronzene Gegenstände und zwei goldene Noppenringe gefunden. Im Vergleich mit anderen gleichzeitigen Gräberfeldern können wir im Fall der Fundstelle von Zsennye-Kavics­bänya mit einer mittelreichen Gemeinschaft rechnen. 23 2 5. 2. 1 Halsring Im Gräberfeld kamen drei Halsringe (in Grab 1: 1 Stück, in Grab 15: 2 Stücke) vor. Der Gegenstand aus Grab 1 ist das zu einem Drittel erhaltene Fragment eines Ösen­halsreifes mit eingerolltem Ende. Im Grab 15 konnten zwei Ösenhalsreife geborgen werden, bei einem fehlt das Ende des Halsringes, aber das andere Stück ist voll­ständig erhalten. Typologisch gehören alle drei in die Gruppe der Ösenhalsreife mit eingerollten Enden. Bei einem Halsring aus Grab 15 wurden die Enden aus dün­nem Bronzedraht gedreht. Doch auch diese Form ist für diese, aber auch für andere Epochen und Kulturen typisch. 23 3 Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über ganz Europa. Während der Suche nach Analogien unter­suchten wir andere Gräberfelder der Gäta-Wieselburg­Kultur, aber auch die gleichzeitigen Fundstellen in Öster­reich, in der Slowakei und in Böhmen. 23 4 Die Halsringe wurden auch in anderen Kulturen zahlreich verwen­det. 23 5 Dieser Gegenstand ist ein allgemein verbreiteter Typ in der mittleren Bronzezeit und deutet den Reichtum der Betroffenen an. Die zwei Hauptherstellungszentren sind im Gebiet der Aunjetitz- und der Maros-Kultur zu suchen. Aufgrund von Überschussproduktion konnte durch Handel ein expansiver Beziehungsaufbau geför­dert werden. 23 6 Es herrscht die Meinung vor, dass diese Gegenstände auch als bronzenes Wertmaß verwendet wurden (Barrenringe, Ringbarren). 23 7 Diese Schlussfolgerung unterstützt ihre einheitliche Form, ihr einheitliches Gewicht sowie ähnliche Fundumstände. Nach Bohumlia Bath-Bilkovä muss man die Herstellungszentren dieser Gegenstände an mehreren Stellen suchen, sowohl in Ungarn als auch in den Alpen, in Sachsen und im slowa­kischen Erzgebirge. 23 8 Ernst Lauermann weist darauf hin, 229 PI. Gemeinlebarn NEUGEBAUER 1994 a. 28, Abb. 9/2 230 PI. Mako-Kultur KAUCZ-SCHREIBER 1994. 51, Abb. 6/1, 3 231 EISNER 1933. Tafel XXXV/7 232 Bei der Beurteilung müssen die Raubgrabungen auch berücksichtigt werden. 233 Sie kamen sowohl bei Bestattungen wie auch in Depots vor. Ihre Existenz kann ans Ende der frühen Bronzezeit datiert werden, aber wir kennen in der Kupferzeit auch Exemplare, die aus dickem Draht hergestellt worden sind. ( NOVOTNÁ 1984. Tafel 81). Im Umland der Pécel-Baden-Kultur kommen diese Fundstücke vor, z. B. südlich von Wien in der Fundstelle von Steinfeld (SCHUBERT 1974. 78). Am Anfang wurden sie aus Kupfer, ab der Wende von der frühen zur mittleren Bronzezeit aus Bronze hergestellt. Bis zur späteren Bronzezeit blieben sie als Schmuckstücke und Depotfunde im Gebrauch (z. B. OTTO - WITTER 1952. 1-222). Aufgrund ihrer Form kann man sie auch mit dem eisenzeitlichen Torques in Verbindung bringen (über die Entwicklung der Halsringe z. B. PODBORSKY 2004. 194, Obr. 5). 234 GOLDMANN 1979. 28-29 235 Z. B.: Aunjetitz-Bánov (SCHUBERT 1974. Tafel 5, 6), Trst nice (TIHELKA 1953. Obr. 19/1, 3), Vel'ky Pavlovice ( STUCHLÍK - STUCHLÍKOVÁ 1996. 142, Abb. 11/6; 149, Abb. 17 /11), Ebersdorf (LAUERMANN 2003. 34-35, Abb. 16/12-28), Patzmannsdorf, Schrick, Drösing (NEUGEBAUER 1995. 47); in der Unterwölbling-Kultur (KAISER 1962. 54, Abb. 23/6; 56, Abb. 28/2, SCHUBERT 1974. Tafel 20/12), in der Gemeinlebarn-Kultur (SCHUBERT 1974. Tafel 20/13); in der transdanubischen inkrus­tierten Keramik-Kultur - in Alsónyék, in Rábacsécsény (BONA 1975. 218, 283, Typus c); in der Vatya-Kultur - in Szigetszentmiklós, in Kulcs, in Vatya, in Dunaújváros, in Ercsi (KAUCZ-SCHREIBER 1995. 46, BONA 1975. 50, Abb. 12/18, Tafel 34/ 12), in der Hatvan-Kultur - nur vereinzelt (KALICZ 1968. 163, 37/1, típus), in der Maros-Perjámos-Kultur (SOROCEANU 1991. Tafel 82) und in größeren Mengen im südöstlichen Gebiet, im Maros-Gebiet (BONA 1975. 283, Typus a). 236 KAUCZ-SCHREIBER 1995. 47 237 Niederrußbach HAMPL 1956. 124, Abb. 2/1-2, BATH-BÍEKOVÁ 1973. 24-41, NEUGEBAUER 1995. 47. Depotfunde bei der Fundstellen von Patzmannsdorf, von Schrick, von Drösing; INNERHOFER 1997. 53, 56. Fundstellen von Mauthausen, von Obereching, KRAUSE - PERNICKA 1998. 219-225, NEUGEBAUER 2002. 25-40, LENERZ-DE WILDE 2002. 1-23, BUTLER 2002. 229-243, pl. 237, Fig 5, LAUERMANN 2003. 524, INNERHOFER 2004. 98-99. Depotfund bei der Fundstelle von Blumberg-Packisch. 238 BATH-BÍLKOVÁ 1973. 38 101

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