Savaria – A Vas Megyei Múzeumok Értesítője 34./1 – (2011) (Szombathely, 2011)
TÖRTÉNETTUDOMÁNY - Orsolya Hanusz: Kinder des „Theater-kronos"
sava Ria a Vas Megyei Múzeumok Értesítője 34/1 (2011) 301-320 Kinder des „Theater-Kronos" Hilfe der Kőszeger Stadt-Musici und gelegentlich die der hiesigen Militärkapelle musste im Falle einer mit Musik unterlegten Produktion in Anspruch genommen werden. Unter den Schauspielern begegnen wir in späteren Jahren lediglich dem Namen des Herrn Koppensteiner wieder. Bereits im Herbst 1838 spielte er die Hauptrolle in Friedrich Halms Camoens in Wiener Neustadt (ZUMPF 1994. 142). 1864 ist sein Name auf Theaterzetteln des deutschen Theaters in Lemberg zu finden. 3 6 Ob ein weiteres Ensemblemitglied, Herr Grois mit dem Alois Grois identisch ist, der ab 1838 Schauspieler des Carltheaters und dessen berühmtes Komiker-Quartetts (bestehend aus Nestroy, Wenzel Scholz, Carl Carl und Alois Grois) war, kann mangels weiterer Dokumente nicht nachgewiesen werden. Die Bekanntschaft Bannholzers und Grois' könnte sowohl aus Lemberg datieren, wo Grois als Bassist seine ersten Auftritte hatte, als auch aus Pest und Ofen, wo beide Herren 1831 engagiert waren. Außer den bereits aufgeführten Spielansuchen und Verhandlungen um die versäumte und immer wieder hinausgezögerte Wohltätigkeitsvorstellung für das Waisenhaus stehen in den Magistratsprotokollen der Stadt Kőszeg (Güns) nur Einträge und Briefe, die sich auf die verwickelte finanzielle Situation des Schauspieldirektors Bannholzer oder die Mitglieder seiner Gesellschaft beziehen. Am 17. April 1837 forderte György Philipp von verschiedenen Schauspielern und letztendlich von deren Bürgen, Bannholzer die Bezahlung von Schulden in der Höhe von 30 Fl. ein. 3 7 Im November 1837 gerieten der Schauspieler Koppensteiner und das Schauspielerehepaar Nemes Ignatz und seine Frau aneinander. Koppensteiner ist mit ihnen in Streit geraten und hat sich ihnen gegenüber eine ungebührliche Redeweise erlaubt. Infolgedessen wollte Bannholzer von seinem Vertag mit den Nemes' absehen. Sie verklagten darauf Bannholzer beim Magistrat wegen Betrugs. Der Magistrat verordnete, dass er sie unverzüglich auszahlen solle, aber verkündete auch, dass von nun an, jeder der in Zukunft mit Bannholzer oder seinen Schauspielern Geldangelegenheiten abwickelte und Probleme bekomme, diese Angelegenheit selber regeln solle. Der anderweitig schon genug ausgelastete Magistrat sei nicht bereit, sich in Zukunft mit solchen Lappalien auch noch abzumühen. Deshalb beschloss er noch die Maßnahme, dass den sich künftig anbietenden Theaterdirektoren nur dann Spielerlaubnis erteilt werden würde, wenn sie 200 Fl. Kaution hinterlegen. 3 8 Am 20. Februar 1838 beklagt sich die Witwe Julianna Spindelbauer über den Schauspieler Hölzermann, der bei ihr wohnte und speiste, ihr 17 Fl. 12 Kr. schuldig geblieben zu sein. Ihrem Sohn schuldet er für Schuhwerk 2 Fl. 30 Kr. Bannholzer solle für ihn zahlen. 3 9 Er kann aber die Forderung mit der Begründung von sich weisen, dass der Souffleur (!) Hölzermann zur Zeit der Anklage nicht mehr in seinem Engagement stehe, sondern im Theater in Ofen tätig sei. 4 0 Am 23. April 1838 beschuldigte Bannholzer den Bierbrauer Anton Ziedler, das Eigentum seiner Frau, „optische Zimmerreise-Requisiten", auch „Panorama" genannt, für seine Schulden gepfändet zu haben. Das würde zu dem Ausfall seiner rechtmäßigen Einnahmen führen, deshalb bittet Bannholzer um die Einschreitung des Magistrates. Am 30. März 1838 trifft ein Anerbieten beim Magistrat ein, zugunsten der Opfer der Überschwemmung in Pest und Buda eine Wohltätigkeitsvorstellung zu geben. 4 1 Am 28. Juni 1838 sucht Bannholzer um die Spielerlaubnis für ein weiteres Jahr in Kőszeg (Güns) an. Der Magistrat lehnt seine Bitte aber mit der ernüchternden Begründung ab, dass seiner Ansicht nach dem Theaterdirektor sowohl die fähigen Schauspielerinnen, als auch die nötige Bühnenausstattung, Theaterrequisiten etc. (a „színjáték gyakorlására kívántató szerek") sowie das Vermögen vollkommen fehlen und er sie auch in Zukunft wohl nicht werde aufbringen können. Deshalb sei es zu befürchten, dass Bannholzer den Bedürfnissen der Bürger in Kőszeg (Güns) nicht zu entsprechen vermöge und die nötigsten Grundvoraussetzungen eines zuverlässigen Theaterdirektors nicht mehr besitze. 4 2 36 Theaterzettel österreichischer und ausländischer Bühnen, Bd. 3.(Wiener Stadt- und Landesbibliothek, Sign C 79508) Theaterzettel aus Olmütz vom 10.5., 14.5. und 21.5.1864. 37 FAK KAV. Prot, iur., 1837, Nr. 285., Nr. 372. 38 FAK KAV. Prot. adn. pol., 1837, Nr. 1290., 1291., 1299. 39 FAK KAV. Prot, iur., 1838, Nr. 117., Nr. 237. 40 FAK KAV. Prot. iur. 1838, Nr. 237. 41 FAK KAV. Prot, pol., 1838, Nr. 340. 42 FAK KAV. Prot, pol., 1838, Nr. 746. 311