Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 31/2. (2007) (Szombathely, 2008)
Georg TIEFENGRABER: Zum Burgenbau in der Oststeiermark. Kelet-Stájerország várépítészetéről
Georg Tiefengraber: Zum Burgenbau in der Oststeiermark Einleitung Gemäß der im Rahmen der Tagung behandelten Fragestellung zum frühen Burgenbau in Westungarn soll im vorliegenden Aufsatz der Forschungsstand zum Burgenbau in der westlich benachbarten Oststeiermark erörtert werden. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den vier heutigen politischen Bezirken Hartberg, Fürstenfeld, Feldbach und Radkersburg, die aufgrund ihrer geografischen Lage den einstigen direkten Grenzbereich zu Ungarn bildeten. Geomorfologisch stellt dieses im Norden vom Wechsel- und Masenbergzug begrenzte Areal, das einerseits durch die breiten Flusstäler von Raab und Mur sowie andererseits von zahlreichen, annähernd in Nord-Süd-Richtung verlaufenden sanften Hügelzügen geprägt wird (sog. „Grabenland"), die westliche Fortsetzung bzw. den Ausläufer der pannonischen Tiefebene dar. Dementsprechend erforderte das nach Osten hin offene Gebiet eine beträchtliche Anzahl an Burgen und anderen Wehranlagen, denen einerseits die Aufgabe einer räumlichen Grenzsicherung oblag, andererseits sind diese Anlagen zweifelsohne und wohl auch primär als Kernzellen des ab dem XII. Jahrhundert verstärkt einsetzenden (zweiten) Landesausbaues in der Oststeiermark zu betrachten (Rodungsburgen). Aufgrund der im Vergleich zu der westlich der Mur und nördlich des Masenbergzuges gelegenen Steiermark doch anders verlaufenden historischen Entwicklung, unterscheidet sich das Bild von dem mit dem zweiten Landesausbau untrennbar verbundenen Burgenbau in der Oststeiermark bis an die Lafnitz (Vgl. KRAMER 1987: 5 ff.; KRAMER 1989: 157 ff). Mit diesem Burgenbau - unter den auch die Errichtung von Motten, Hausbergen und Verwandtem subsummiert werden muss (GUTJAHR und TIEFENGRABER 2008) - ist frühestens ab der Mitte des XI. Jahrhunderts nach dem siegreichen Ungarnfeldzug Heinrichs III. 1042/44 zu rechnen, der die (erneute) Vorverschiebung der Reichsgrenze bis an die Lafnitz und Kutschenitza mit sich brachte (POSCH 1992: 61 ff.). (Abb. 1) Das historische Umfeld Die historische Entwicklung der Oststeiermark im Früh- und Hochmittelalter kann bei gebotener Kürze in groben Zügen folgendermaßen skizziert werden (Vgl. dazu: SCHMID 1922: 27 ff.; PiJRKATHOFER 1979: 1 ff.; POSCH 1986: 50 ff.; POSCH 1992: 65 ff.): Nach 796 gehörte das Gebiet östlich der Mur und südlich des Wechsel- und Masenbergzuges wohl zur karolingischen Provinz Unterpannonien. 860 erhält das Erzbistum Salzburg als Schenkung Ludwig des Deutschen fünf Ländereien in der Oststeiermark. Dabei handelte es sich um Güter an der Raab, am Weizbach, Nestelbach und am Witanesberg. Im Gebiet