Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 24/3. (1997) (Szombathely, 1997)

Szathmári Ildikó: Adatok a kora bronzkori makói kultúra kérdéséhez

SAVARIA 24/3 (1998-1999) PARS ARCHAEOLOGICA findet man sie im ganzen Gebiet der Kultur. Gleichzeitig sollten jedoch auch jene überwiegend in jüngster Zeit entdeckten Fundorte (Tiszaluc-Sarkad, Oszlár-Nyárfaszög, Budapest- Aranyhegyi út, Abda-Hármasok) berücksich­tigt werden, wo die Zahl der Siedlungserscheinungen wesentlich höher liegt. Hinzu kommt, daß in Abda Spuren eines massiv errichteten Baus zum Vorschein kamen (FIGLER 1996, 9-10). Aufgrund dessen meinen wir, daß größere, über einen relativ längeren Zeitraum bestehende Siedlungen - wenn auch seltener - ebenfalls vorkamen, was dem bisherigen Bild über die Lebensweise des Ethnikums keineswegs widerspricht. Die an extensive Be­wirtschaftung, Großtierhaltung und Hirtenleben gewöhnten Menschen der Makó-Kultur hatten sich zwar auf häufigen Ortswechsel eingestellt, dennoch ist nicht auszuschließen, daß eine günstige geographische Umgebung sie nicht zuweilen zu längerem" Aufenthalt veranlaßte. Was die Dichte der Fundorte anlangt, zeigt sich schon heute deutlich, daß in bestimmten Regionen des Verbreitungsgebietes der Kultur mit einer größeren Siedlungszahl zu rechnen ist. Nach unseren gegenwärtigen Kenntnissen dürften das der nordwestliche Teil von Budapest bzw. die Umgebung von Battonya oder Hódmezővásárhely gewesen sein. Daß diese „Gruppierung" der Fundorte in je­dem Fall mit dem Erforschungsgrad zusammenhängt, ist kaum wahrscheinlich, da all das für andere, ähnlich gut erforschte Gegenden (z.B. am mittleren Abschnitt der Theiß) nicht typisch ist. Die Frage der relativchronologischen Stellung der Makó-Kultur, in erster Linie aber des chronologischen Ver­hältnisses zwischen Makó-Kultur und Nyírség-Kultur, beschäftigt die sich mit der Frühbronzezeit befassenden Forscher schon seit längerer Zeit. Die Forschungsergebnisse der letzten Jahre lassen sich in Kürze wie folgt zu­sammenfassen. Eine der gegenwärtig geltenden, allgemeinen Auffassungen besagt, daß beide Kulturen - wenn auch mit geringfügiger Zeitverschiebung - teilweise parallel nebeneinander gelebt haben (BONA 1992, 15, FBI, FBII; ECSEDY 1979, 110-111, Abb. 10). Einer anderen, die relativchronologische Lage der Kultur formulieren­den, ebenfalls verbreiteten Meinung nach folgten Makó- und Nyirseg-Kultur zeitlich nacheinander (KALICZ 1981; NÉMETI -ROMÁN 1995; KALICZ - SCHREIBER 1997, Abb. 12). Beide Ansichten wurden von mehreren mit der Bronzezeit im Karpatenbecken befaßten Forschern übernommen (DIMITRIJEVIC 1982; TASIC 1982, 168; MACHNIK 1991, 181). N. Kalicz gründete die Gleichzeitigkeit der Makó- und Nyírség-Kulturen in den sechziger Jahren unter ande­rem darauf, daß diese, da ihre Fundorte in Nordostungarn einander nicht deckten, sondern ergänzten, zur gleichen Zeit existiert haben mußten (KALICZ 1968, 85-86, Abb. 3). Mit den Grabungen P. Patays in Tiszaluc-Sarkad schien sich diese These stark zu wandeln. N. Kalicz, der das Fundmaterial der Makó-Kultur aus Tiszaluc Anfang der achtzige Jahre vorläufig gesichtet hatte, kam zu dem Schluß, daß die Makó-Kultur der Nyirseg-Kultur zeitlich vorausgegangen sein mußte. Denn weder in der Makó-Siedlung von Sarkad, noch in der anderthalb Kilometer entfernten Nyírség-Siedlung Dankadomb war das Nachlaßmaterial der beiden Kulturen miteinander vermischt (KALICZ 1981). Die vollständige Aufarbeitung des in Tiszaluc-Sarkad zum Vorschein gelangten Fundmaterials trug zur wei­teren Differenzierung des Bildes bei. In der Siedlung kam neben 20 Makó-Gruben - von diesen umringt - auch eine Grube der Nyirseg-Kultur zutage, die ganz anderes, stark von den Makó-Funden abweichendes Nachlaß­material enthielt. Innerhalb der auf relativ engem Raum angeordneten frühbronzezeitlichen Objekte waren die Denkmäler beider Kulturen auch in diesem Fall streng voneinander getrennt! Sowohl bei den Makó- wie auch den Nyírség-Funden, dies sei nachdrücklich betont, handelte es sich um typische Vertreter der eigenen Kultur. Eine ähnliche Erscheinung konnte zuletzt bei Grabungen in der Umgebung von Polgár beobachtet werden. Nur wenige Kilomter von einer am Fundort Kengyel-köz freigelegten Siedlung der Nyirseg-Kultur entfernt stieß man in Polgár-Nagy-Kaszi auf eine große, selbständige Grube der Makó-Kultur. Auch hier ließ sich im Fundmaterial des Objektes keinerlei Vermischung mit den Denkmälern der Nyirseg-Kultur wahrnehmen (SZ. MÁTHÉ - CSÁ­NYI - TÁRNOKI - DANI - HAJDÚ - RACZKY 1997,60). Allerdings gibt es einige neuere Angaben, die zur erwähnten Chronologie scheinbar im Widerspruch stehen. In der Makó-Siedlung am Fundort Oszlár-Nyárfaszög kam in einer der geschlossenen Gruben ein typischer kleiner Nyírség-Topf zum Vorschein (KOÓS 1998, Abb. 13.1). Aus einem der Objekte der Makó-Siedlung in Budapest­Aranyhegyi út wurde zusammen mit dem Fragment einer innen verzierten Fußschüssel das Fragment eines klei­nen, die frühe Nagyréver Form zeigenden Kruges bekannt (KALICZ - SCHREIBER 1994, Abb. 9.1-9, Abb. 11). Wichtig im Hinblick auf die Chronologie könnten auch die im Gebiet der Ada-Gruppe erscheinende, für das Töp­ferhandwerk der Makó-Kultur charakteristische bikonische Schüssel mit gedrungenem Körper sowie das Vorkom­men der innen verzierten Fußschüssel sein (HORVÁTH 1980-81, Taf. IV.3, Taf. VI.3^). Eine Lösung des oben erwähnten Widerspruchs ist nicht undenkbar. Und zwar wenn man annimmt, daß in einem bestimmten Teil der westlichen Gebiete Nordostungarns - dort, wo das Nachlaßmaterial der frühen Nagyrév- und Nyirseg-Kultur nicht erscheint - die Makó-Bevölkerung weiter und somit eine Zeitlang parallel zur 148

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