Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 23/3. (1996-1998) (Szombathely, 1998)
Őskor - Vadász Éva: A Sághegy környéki kora vaskori halomsírok fémmellékletei I.
VÉKONYNÉ VADÁSZ ÉVA: A SÁGHEGY KÖRNYÉKI KORA VASKORI HALOMSÍROK FÉMMELLÉKLETEI I. von den übrigen Grabbauten Transdanubiens ergeben sich aus der steinernen Trennwand im Inneren und der Höhe der die Urnen kaum überrragenden Seitenmauern. 22 ' 97 Unter den Angriffswaffen sind in der Zusammenstellung die beiden Lanzen und ein Speer (Taf. 1/2-4) für die frühen НС-Gräber charakteristisch, umso mehr, als eine der Lanzenspitzen in Verbindung mit dem Ritual vermutlich eine sakrale Rolle spielt. 24 ' 27 Auf seiner die Beigaben abbildenden Tafel publiziert NEBELSICK unachtsam auch eine aus Dombóvár stammende Lanze als Fund von Kismező, und zwar anhand der richtigen Tafel Pateks. 23 Das dick geformte Tüllenbeil und das Ärmchenbeil (Taf. 1/5-6.) lassen sich nach unser beider Meinung an die frühen, seit der Spätbronzezeit gebräuchlichen Exemplare binden. 2831 Als Reste eines Dolches habe ich, wenn auch unter Vorbehalten, ein kegelförmiges Ortband mit kleinem Kugelende sowie ein Bruchstück von einem Vollgriff mit kugelförmigem Knauf (Taf. 1/1.) bestimmt. Zwar ist mir ein ähnliches, ganz aus Eisen gefertigtes Exemplar nicht bekannt, und auch ein ähnliches Ortband nur aus späterer Zeit, dennoch akzeptiere ich die seinerzeit von LÁZÁR vorgenommene Bestimmung der beiden einst zusammengehörigen Gegenstände und meine, daß der Dolch dem Typ Golovjatino nahesteht. 32-36 Auch PATEK und NEBELSICK publizieren die beiden Fragmente, allerdings getrennt voneinander, befassen sich jedoch nicht mit ihrer Bestimmung. Ebenso gehen beide Verfasser infolge mangelnder Beobachtungen und der schlechten Darstellung kaum auf die beiden Trensen unterschiedlicher Konstruktion und Größe ein. Eines der Stücke ist eine dickgeformte, zweiteilige Gebißstange, in deren Endösen je ein Zügelring hängt (Taf. 2/7.). Durch Korrodieren blieben an diesen Ringkappen kleine Bruchstücke von Geweihknebeln erhalten, in denen man Überreste von Eisenstiften erkennt. Die Gebißstange mit Geweihknebeln bzw. ihre Verwendung wurzelt tief in der Spätbronzezeit, in unserem Fall umso mehr, als in ganz Transdanubien die größte Zahl Geweihknebel des Typs Mörigen in der Siedlung Sághegy ans Licht kam. Eine Überraschung bereitete die zwecks Bestimmung der Eisenstifte in den ehemaligen Geweihknebeln angefertigte Röntgenaufnahme unserer Trense. In dem korrodierten Klumpen ist nämlich die Endöse einer anderen Gebißstange zu sehen (Taf. 3/1.). Demnach gab es in dem Grabhügel noch eine Trense, deren Form und Konstruktion der der vorliegenden Gebißstange ähneln dürften. Das Trensenpaar diente wohl für ein Wagengespann. Auffallend ist - im Vergleich zum früheisenzeitlichen Durchschnitt - außerdem die kleinere physiologische Spannweite dieser dicken Gebißstangen. Mit ihren 6-7 cm Länge stehen die beiden Stücke den thrakpkimmerischen Bronzegebißstangen nahe. Ob diese Ähnlichkeit mit den Pferderassen in Zusammenhang steht, läßt sich nur schwer entscheiden, da die Gebißstangenweite im physiologischen Sinn und ihr Zusammenhang mit der Größe der Pferde bislang noch nicht geklärt wurden. Sollte dieser Zusammenhang bestehen - wie einige Archäologen aufgrund der Gebißstangengrößen vermuten -, dann könnte man in dem Hügelgrab mit zwei Pferderassen verschiedener Art und Herkunft und natürlich zu unterschiedlichen Zwecken - als Zug- und Reitpferd (siehe unten) - rechnen. 37-42 Die eiserne Gebißstange der anderen Trense (Taf. 2/8.) entspricht in ihrer Länge bereits der durchschnittlichen Spannweite der HC-Periode (9-9 cm). Ihre Kappen, in denen je ein Zügelring hängt, knüpfte man in die mittlere Öse der großen Knebelstangen. Das Kopfgestell wurde mit Hilfe von zwei kleinen Durchzugsösen (Schnurösen) verbunden, um die sich die Stange leicht auswölbt. Die Öffnung der zentral gelegenen Öse und der Durchzugsösen markieren die unterschiedlichen Richtungen. Dieses biplane Konstruktionsschema sowie die Schnurösen der Knebelstangen sind archaische Züge, die an Bronzetrensen der Spätbronzezeit bzw. aus Vorderasien und dem Transkaukasus erinnern. Bei Trensen lassen sich solche Verbindungen im Falle des Eisenexemplars aus Fügöd und eines Exemplars von Ugra (früherer Herkunft und aus Bronze) bestätigen. Wie an diesen kann man auch bei unserem Trensenknebel die auf ein späteres Zeitalter deutenden Charakteristika erkennen. Dazu gehören nicht гпщ das Eisen als Rohmaterial und die schwäche Krümmung der Knebelstangen, sondern auch die Größe und hauptsächlich der Zügelring. Man findet ihn - mit Ausnahme des bronzenen Trensenknebels von Gyula, dessen Provenienz und Datierung unsicher sind - zum erstenmal und in größeren Mengen an den Eisentrensen des Karpatenbeckens. 43-46 Den Fundort einer anderen Eisentrense mit ähnlich archaischen Zügen aus Transdanubien kennt die Forschung unter dem Namen Doba, Hügel 1 (Taf. 4/2.). Das Reitergrab mit Trense und Eisenschwert wurde aber nicht hier, sondern in Somlószőlős freigelegt, und zwar in einem Gebiet, wo neben Urnengräbern der Späturnenfelderzeit auch Skelettgräber von Reitern zutage kamen. Hier zeigt die Knebelstange schon die eigentümlichen Merkmale des Typs Kossack l.b. Die Anbringung der Gebißstange und des Knebels löste man jedoch nicht mittels den üblichen Omegazwingen, sondern durch eine Mittelöse von seltener viereckiger Form. Dadurch bekam die Knebelstage ein biplanes Konstruktionschema. In einer der Gebißstangenkappen hängt ein Zügelring, in der anderen ein Bronzeknopfhaken. Er ist nicht, wie bei den thrako-kimmerischen Exemplaren, aus einem Stück gegossen, und darüber hinaus auch größer (9 cm). Wahrscheinlich haben wir es hier mit der Sekundärverwendung einer Phalere zu 39