Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 23/3. (1996-1998) (Szombathely, 1998)
Római Kor I. A szombathelyi Fő tér kutatása - Borhy László–Sosztarits Ottó: Dii Itinerarii, Itunus és Ituna – az Utazás istenei Savariában
BORHY LÁSZLÓ SoszTARiTS OTTÓ: DU ITINERARII, JTUNUS ÉS ITUNA AZ UTAZÁS ISTENEI SAV ÁRIÁBAN südwestlicke Ecke in ostwestlicher Richtung vor der Stadtmauer verläuft, um die Ecke eine Kurve macht und setzt sich nach Norden fort. Vorher konnte man diese Straßenstrecke nicht interpretieren und ins Straßensystem von Savaria nicht einfügen. Aufgrund der Ergänzung der zweiten Zeile der Inschrift auf dem Altar Nr. 2. können wir aber sowohl eine Interpretation für diese Straßenstrecke, als auch einen archäologischen Beweis für den Ausdruck utraque via geben. Es kann sich nur um eine Abzweigung des Bernsteinweges handeln, der vom Süden kommend vor dem südlichen Stadttor sich in zwei Zweige teilt: der eine traf in die Stadt ein, bildete ihre nordsüdliche Nauptachse, den decumanus maximus, der andere aber verlief um die Stadtmauer herum nach Norden. Durch diese Interpretation sind weitere, früher schon ausgegrabenen Baukomplexe klar geworden. Nämlich vor dem Westtor der Stadt wurde Jahren eine Zollstation freigelegt, die man mit denf Bernsteinweg in Verbindung brachte, obwohl sein wirklicher Verlauf nicht ganz klar war. Man konnte nämlich nicht verstehen, wieso vor dem westlichen Stadttor eine Zollstation errichtet wurde, obwohl der Fernhandelweg hätte sich durch die Stadt erstrecken müssen. Durch die oben angegebene Ergänzung der Inschrift und mit Hilfe der neusten topographischen Beobachtungen kann aber auch die Lage der Zollstation geklärt werden: Diejenigen Kaufleute, deren Fahrtziel nicht Savaria war, sondern unmittelbar weiterziehen wollten, nahmen diese Abzweigung des Bernsteinweges, zogen über die Zollstation, bazahlten den Zoll und konnten gleich weiter nach Norden fahren. Diese zwei Abzweigungen des Bernsteinweges waren gleichrangig, und das entspricht vollkommen dem Ausdruck utraque via. Man muß hier noch erwähnen, daß auch in der Nähe des Westtors, intra muros ein Heiligtum entdeckt wurde, in welchem an Merkur gewidmete Altäre ans Tageslicht gebracht worden sind. Es kann kein Zufall gewesen sein, daß dieser, dem auch von Kaufleute verehrten Merkur geweihte Heiligtum ebenfalls dort errichtet wurde, wo der Fernhandelsweg vom Westen in die Stadt eintraf (und den cardo maximus der Kolonie bildete). Als Analogie können wir das Silvanus-QuadriviaeHeiligtum von Carnuntum erwähnen, das gleichfalls innerhalb der Stadtmauern, nicht in einer Kreuzung, sondern neben der aus Carnuntum nach Vindobona führenden Hauptstraße errichtet wurde. László BORHY Ottó SOSZTARITS ELTE Régészettudományi Intézet Savaria Múzeum H-1088 Budapest, Múzeum krt. 4. H-9700 Szombathely, Kisfaludy S. u. 9. 127