Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 23/3. (1996-1998) (Szombathely, 1998)

Római Kor I. A szombathelyi Fő tér kutatása - Kiss Péter–Sosztarits Ottó: Egy különleges mérföldkő Savariából

SAVARIA23/3 (1996-1997) PARS ARCHAEOLOGÏCA meßbare Länge der Zeile ist 55 cm. Vom A am Zei­lenanfang blieb nur ein Teil des rechten Striches erhal­ten. Ergänzt könnte die Zeile ungefähr 59 cm gewesen sein. Die vollständige Länge der unteren Zeile ist 29 cm. Die Entfernung zwischen den zwei Zeilen beträgt 3-4 cm. Die Buchstabenhöhe beträgt von links nach rechts, in der ersten Zeile von 8,2 bis 7,1 cm, in der zweiten von 5.8 bis 5,6 cm abnehmend. Die größte Gravierungstiefe ist 0,4 cm. Bei den Endungen der Buchstabenstriche wird die Gravierung keilförmig brei­ter. Die Interpunktionen bilden auf die Spitze gestellte Dreiecke (durchschnittlich 1,3x0,8 cm). Die über der ersten Reihe des verbliebenen Teiles der Inschrift sichtbare senkrechte hasta steht beinahe genau in der Mitte der Zeile - über dem rechten Strich des M-Buchstabens der ersten Zeile. Links von dem sichtbaren Teil der hasta ist die ursprüngliche, geglät­tete Oberfläche des Steines zu erkennen. Falls die Zeile in diese Richtung länger gewesen wäre, so hätte sie sichtbare Spuren an der Oberfläche hinterlassen. 4,1 cm über dem das Wort „milia" verkürzenden M-Buch­staben der oberen Zeile befindet sich ein horizontale Strich. Er hatte eine Numerierungsrolle, so gehörte er sicher zu dieser Zeile. Deswegen konnte sich die über ihm sichtbare unvollständige Zeile in diese Richtung auch nicht fortsetzen. Es ist offensichtlich, daß höch­stens zwei oder drei Schriftzeichen in dieser Zeile Platz haben konnten, und diese wahrscheinlich eine Zahl be­zeichneten. Auf den die Entfernung von Rom aus an­gebenden Meilensteinen könnte eventuell eine andere Meilenanzahl bzw. die consul, imperátor oder tribuni­cia potestas Angabe der kaiserlichen Titulatur oder der Titel pater patriae die Zeile über dem restlichen Teil der Inschrift bilden. Der rechtsseitige Rand der ersten Zeile ist mit großer Wahrscheinlichkeit geschlossen, da die Zahlangabe unmittelbar auf „milia passuum" folgt. Die zweite erhaltene - und zugleich letzte - Zeile des Meilensteines ist vollständig zu lesen: «CLXXV. Durch die Mitte des D verläuft gewohnheitsgemäß ein Querstrich. Die letzten X und V Zeichen bilden eine Ligatur. Das Bruchstück des Meilensteins ist in jeder Hin­sicht eigenartig. Erstens wurde untersucht, inwieweit sich der Stein von Szombathely in der Art und Weise der Entfernungsangabe sich von denen in Pannonién bzw. im Römischen Reich unterscheidet. Der Ausgangs­punkt der Meilenzählung auf den pannonischen Mei­lensteinen nennt beinahe ausschließlich die größeren Ortschaften, Legionslager, Munizipien oder Kolonien. An der Bernsteinstraße wurde die Entfernung ab Emo­na (AU 592 und CIL III 14360 3 ), a Celeia (CIL III 11316 und 11318), a Poetovione (AIJ 600), a Savaria (WEBER 1968-1971, Nr. 23 und einer der im Ruinengarten von Szombathely gefundenen Meilenstei­ne - BUÓCZ 1991, 17 bzw. BUÓCZ et al. 1993, 13) oder a Karnunto (WEBER 1968-1971, Nr. 13-14), bzw. auf der Strecke zwischen Scarbantia und Vindo­bona a Vindobona (CIL III 4649, 4651, 4652, 4653) gemessen. In Pannonién ist der in Szombathely gefun­dene Meilenstein der einzige, der a Roma, also von die von Rom aus angegebene Meilenanzahl hat. Solch eine Zählungsweise der Entfernung ist in Italien, besonders in der Gegend von Rom häufig, 6 da der Ausgangspunkt der Meilenzählung dort hauptsächlich die Hauptstadt des Reiches ist (SCHNEIDER 1935, 427). Die Entfer­nung wurde im allgemeinen von den Toren der servia­nischen Mauer aus (viae Claudia, Cassia, Appia, Lati­na, Salaria, Valeria, Aurelia und Flaminia) gemessen, während die Angaben eines der ältesten Meilensteine (CIL I 2 21) wurden vom Forum Romanum aus gerech­net wurden (RADKE 1971, 1453-1454). In einigen Fällen, z.B. bei via Salaria (CIL I 2 661) und bei via Tiburtina (CIL IX 5969) wurde die Distanz von der Grenze des ager Romanus aus gezählt (RADKE 1967, 231). Je weiter von Rom entfernt, desto seltener kom­men die von der Hauptstadt aus gerechneten Meilen­angaben vor. Außerhalb von Italien kann eine von Rom aus ge­zählte Distanzangabe nur auf zwei Meilensteinen gele­sen werden (LaClotte: KÖNIG 1970, Nr. 253 = CIL XVII/2 291 = CIL XXII 5668 und St.Couat: KÖNIG 1970, Nr. 260 = CIL XVII/2 298 = CIL XXII 5671); beide kamen in der Provinz Gallia Narbonensis auf der von Domitius Ahenobarbus gebauten Straße (Radke 1967, 227) in der Nähe von Narbo zum Vorschein. Das kann nicht zufällig sein, da a Roma gezählte Distanz? angaben auf der Straßenstrecke zwischen Placentia und der Grenze von Italien - also von Rom ziemlich weit entfert - häufiger als gewöhnlich zu finden sind. 7 Ger­hard Radke hält diese zwei Meilensteine für besonders wichtig, weil sie über zwei verschiedenen Straßenzüge die Entfernung von Rom angeben: einmal über Forum 1 Iulii (917 bzw 921 MP) und zweitens über „Cotti reg­num" (898 bzw. 902 MP). Beide Zahlangaben entspre­chen der heute meßbaren tatsächlichen Distanz (RAD­KE 1967, 232). Die unter der Regierung des Augustus im Jahre 1 v. Chr. und 13 n. Chr. aufgestellten Mei­lensteine gaben die Entfernung nicht nur von Rom, sondern auch von Narbo aus an. Auch der Meilenstein von Szombathely mag außer der von Rom aus ge­6 Einige Beispiele: via Appia: CIL X 6812/3, 6814, 6816, 6817, 6820, 6822, 6823, 6825; via Latina: CIL I 2 654.; via Salaria: CIL IX 5943, 5950, 5954,; via Valeria: CIL ГХ 5963, 5972, CIL XI 6664; via Flaminia: CIL XI6626,6632,6633, 6635 usw. 7 CIL V 8095 (553 MP von Rom), 8Ô88 (590 MP), 8094 (601 MP), 8101 (605 MP), 8106 (608 MP) u. a. 102

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