Savaria - A Vas megyei Múzeumok értesítője 22/3. (1992-1995) (Szombathely, 1996)
Dénes József: Castellum Guntionis
DÉNES JÓZSEF: CASTELLUM GUNTIONS CASTELLUM GUNTIONIS Wie aus der Literatur im Zusammenhang mit den fränkisch-awarischen Kriege bekannt ist, trugen die Awaren im Jahre 802 „ad castellum Guntionis" mit den Franken eine Schlacht aus. Im Kampf fielen unter anderem die beiden Grafen der ostbayerischen Grenzmark, Cadaloc und Goteram. Früher pflegte man den Ortsnamen Kőszeg mit dem Namen „Güns" in Verbindung zu bringen, neuerdings wird er als Burg eines Deutschen namens Gunzo bzw. Guntio interpretiert. Ihre Lokalisierung ist sowohl vom Gesichtspunkt der Geschichte der Kriege als auch der Rekonstruktion des historisch-geographischen Bildes der ostfränkischen Grenzregion wichtig. Vielleicht trägt es zur richtigen Annäherung an die Frage bei, wenn man die von Mária Károlyi und Terézia P. Buócz im Zuge der Rettungsgrabungeri 1970 und 1974 gemachten Beobachtungen neu interpretiert. Unserer Meinung nach wurden bei Anlegung des ERTI-Versuchsgeländes in dem gegenwärtig in der Gemarkung Sárvár, früher in der Gemarkung Kissitke liegenden Gebiet Überreste einer Festung aus dem 8.-9. Jahrhundert beobachtet, die mit dem Castellum Guntionis identifizierbar sein dürfte. Ihre topographische Lage läßt sich mit der Lage von Győr (Raab) und Esztergom (Gran) vergleichen. Die deutschen Bezeichnungen sind an die Flußmündungen gebunden. Gerade im markierten Gebiet mündet der Fluß Gyöngyös (Güns) in die Raab. Der Ort ist mit der römerzeitlichen Übergangsstelle identisch, und im Spätmittelalter bildete sich hier das Dorf Gyöngyöstő heraus. Selbstverständlich folgt aus dem Obengesagten auch, daß die ungarische Bezeichnung Gyöngyös aus der Awarenzeit stammt. József Dénes Savaria Museum H-9700. Szombathely, Kisfaludy S. u. 9. 175