Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 21/1. (1992) (Szombathely, 1992)
Imre Gráfik: Őrisziget – Siget in der Wart (ein Baudenkmal-komplex „in situ” und eine historisch-ethnographische Sammlung)
rechten Seite die kleine Figur an, die neben dem Stern der Nacht zu sehen ist. Auch der Maler folgte dieser Richtung, als der Fries gemalt wurde. Neben der Kanzel sehen wir eine gemalte Figur, an die Nordwand kam in dem Mitteralter kein Fenster, deshalb malte der Sigeter Meister dieses Renaissancefenster mit Zinnrahmen aus gelben Glasstückchen hierher. In das Chor eingetreten fällt einem auf, dass die vertikalen Wände abgesehen von den Rahmenwerken der Fenster leer sind, nur die sich hinüberbeugenden Teile sind mit Malerei geschmückt als würden sie das Himmelreich darstellen. In den zwei zentralen Feldern sehen wir neuere figurale Details, links steht ein Pfau auf dem Lebensbaum, rechts sehen wir eine stilisierte Menschengestalt, vielleicht Eliasauf dem Himmers-(Feuer-)wagen. Auf den Wagen ist ein anderer Pfau geflogen, mit seinem Rad einen schönen Fries auf dem Gewölbe ziehend. Ornamentale Malereien von seltener Schönheit schmücken den Altar und die Kanzel, sie sind zuletzt gemalt und zwar auf den noch feuchten Mörtelbewurf, so haben sie den Charakter von Fresken, was ein Beweis dafür sein soll, dass die Wandgemälde gleich alt mit der Erbauung der Kirche sind. Die Interpretation der Wandgemälde bzw. des Wandgemäldematerials regt andere Fragen an. Wie es möglich ist, dass die Gemälde ein so sehr unabhängiges System bilden und doch eng mit der Periode verbunden sind, deren Eigenarten sie an sich tragen? Auf welchem Weg diese schon beinahe in Vergessenheit versunkenen früheren Symbole hierher gelangten? Wie sie keine Beziehungen zu irgendeinem gleichaltrigen oder vergangenem Stil aufweisen? Die Antworten auf diese Fragen können wir in dem geschlossenen Charakter, in der charakteristischen historischen Vergangenheit bzw. in den eventuellen Beziehungen des Dorfes zum Transsylvanien erhalten." P. Bálintffy. 1985, 12-13. - Vergleiche: /. Valter, 1985, 31 und 237. 9. M. Kovács, 1942, 53. -Aufgrund lokaler Mitteilung: „Die Verbreitung der Reformation in Siget kann in den Jahren 1560-70 vor sich gegangen sein. Die Prediger verkündeten das Wort Gottes in Luthers Geist und die Schulmeister unterrichteten auch in Luthers Geist. Zwischen den Arbeiten der Schulmeister und der Prediger gab es keinen Unterschied: sie hatten dieselben Aufgaben und dasselbe Ziel. Zur Zeit der Gegenreformation, im Jahre 1661 wird Siget vom Superintendenten Musay als selbständige Gemeinde erwähnt." B. Teleky, 1985, 8. 10. M. Kovács, 1942, 55. 11. В. Teleky, 1985, 8. Im Sinne von anderen Angaben gibt es auch aus der Zeit vor dem Toleranzedikt Quellen, die auf das Ersuchen für einen Kirchenbau hinweisen. M. Kovács, 1942, 56. 12. Die kurze Beschreibung des Kircheninneren: „Das Schiff und der kurze Chorabschnitt werden unter den sich auf Pilaster stützenden Rippen durch tschechisches Gewölbe gedeckt. Der Chor hat eine Konsolausgestaltung. Der klassizistische Kanzelaltar wurde um 1800 gebaut, er befand sich ursprünglich in der evangelischen Kirche von Városszalónak. Er gelangte 1820 nach Őrisziget hinüber. Das Altarbild ist eine Kopie des Gemäldes „Golgotha" von Rubens. Von den (heiligen) Abendmahlgefässen ist der Kelch beachtenswert, den der evangelische Frauenverein von Sopron im Jahre 1869 der Gemeinde von Őrisziget geschenkt hatte. A. Németh, 1986, 134. Ferner: A. Schmeller-Kitt-J. Fleischer-H. Ubl, 1974, 430-432. 13. A. Németh, 1986, 134., A. Schmeller-Kitt-J. Fleischer-H. Ubl, 1974, 432. 14. „Im Gemeindehaus und eventuell auch in dem frei werdenden Gasthaus könnte eine lokalgeschichtliche Sammlung aufgrund der Vereinbarung zwischen dem Landesdenkmalamt, dem Landesmuseum und der Gemeinde aller Wahrscheinlichkeit nach mit geringem Aufwand untergebracht werden. Lajos Pathy könnte hier - bei freiwilligem Eintrittsgeld - seine wertvolle Sammlung zur Schau stellen und natürlich könnten auch Gelegenheitsausstellungen veranstaltet werden. Ein lokalgeschichtliches Haus dieser Art oder ein lokalgeschichtliches Ensemble wäre für die Einwohner von Siget lebenswichtig, um die schnell im Schwinden seiende Volkskunst und Kultur für die Zukunft retten zu können." P. Bálintffy, 1989, 5. 15. Seitens der Direktion der Komitatsmuseen von Vas ist mit dem Datum der 19. Januar 1990 ein „Vorläufiger Programmsentwurf" für die ständige historisch-ethnographische Ausstellung fertiggestellt, auf dessen Grund die Zuständigen in der Sache der Möglichkeiten der Verwirklichung Verhandlungen geführt haben. Trotz der vielversprechenden Anzeichen hat die Realisierung gestutzt! 16. G. Reingrabner-B. Teleky, 1977, 468 17. Siehe:/. Gráfiks Studien im Druck befindlich 18. P. Bálintffy, 1989,5. 19. P. Bálintffy, 1989, 5. - Der Besuch wird dadurch zweifelsohne zunehmen, dass auch im Reiseführer „Burgenland" vorzufinden ist: „Die St. Ladislaus-Kirche. Die katholische Kirche steht auf dem Hauptplatz der Gemeinde. In den Urkunden ist seit 1368 erwähnt worden. Bezüglich ihrer Grundrissordnung vertritt sie den Typ der kleinen Kirche aus der romanischen Zeit, des romanischen Stils, sie hat eine halbkreisförmige Apsis. Das viereckige Schiff darf aber erst im 16. Jahrh. erbaut worden sein. Über ihrer westlichen Fassade mit Giebelmauer erhebt sich ein Husarentürmchen von Holzkonstruktion (ein Holzbau-Husarentürmchen). Das Schiff ist mit Holzdecke gedeckt, auch der Chor wurde aus Holz erbaut. Im Rahmen der Restaurationsarbeiten im Jahre 1979 wurden Überreste eines Wandgemäldes freigelegt, dieses sogenannte „nonfigurale" Ornament ist für die erste Periode der Reformation (der Glaubcnscrncucrung) kennzeichnend und es kann in Burgenland als „alleinstehend" bezeichnet werden. Der Altar wurde Anfang des 18. Jahrhunderts gefertigt. Das Altarbild stellt die heilige Jungfrau - nach der Mode der Zeit - in ungarischer Landestracht, im Kleid mit Schnurverzierung dar. Der Altar wird durch die Statuen von Rochus dem Heiligen, Sebastian dem Heiligen, Johann dem Heiligen von Nepomuk und Ladislaus dem Heiligen geschmückt. Die aus Stein gehauene Kanzel stammt vermutlich aus dem Mittelalter." A. Németh, 1986, 174. Über die Kirche berichten natürlich auch frühere Bände, die einen mit den Sehenswürdigkeiten vom Burgenland vertraut machen: A. Schmeller, 1968. 199.; A. Schmeller-Kitt, 1976, 286-287., ferner - die Freilegung der Wandgemälde noch nicht interpretierend: Aus dem Umstand, dass der Bericht über die Visitation vom Jahre 1967 die farbige Wand des Chors erwähnt, schliessen die Fachleute darauf, dass die Wand mit alten Fresken verziert worden war und es ist vorstellbar, dass die Überreste dieser Wandgemälde unter dem Mörtclbcwurf auch noch heute auffindbar sind. " L. Juhász, 1982. 183. 20. A. Németh, 1986,174. - Erwähnt auch von: A. Schmeller-Kitt, 1976, 287. 21. A. Németh, 1986, 174. 22. P. Bálintffy, 1989, 5. - Die Kollektion als eine volkskünstlerische Privatsammlung zu besichtigen kommt auch im österreichischen Sammelwerkpublikation für Museen vor: M. David-E. Egg, 1985, 287-288. 41