Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 21/1. (1992) (Szombathely, 1992)

Imre Gráfik: Őrisziget – Siget in der Wart (ein Baudenkmal-komplex „in situ” und eine historisch-ethnographische Sammlung)

einigen unentbehrlich wichtigen Informationen enthaltenen Dokumenten und Kunstge­genständen sowie mit Verwendung von dorfgeschichtlichen Ereignissen, Stimmungen wachrufenden Fotos zum Zustandebringen eines lokalgeschichtlichen Museums ausge­zeichnet geeignet. 15 Auch in weiteren Zusammenhängen ist ein neueres, mit einer genauen Jahreszahl verbundenes Objekt des Dorfzentrums, die alte Schule beachtenswert. Das heute den Kindergarten beherbergende Gebäude wurde zwischen 1834—36, der Aufzeichnungen nach mit Aufwand von 46 000 Ziegeln erbaut. 16 Vom Standpunkt der architektonischen Lösung aus betrachtet stellt sie ein baukünst­lerisches Stilelement von regionaler Ausbreitung dar, es dominiert der aus der Hoffassade nach vorn ragende, auf Säulen ruhende Eingang mit Giebel (Mauerkamm), der soge­nannte vorspringende Vorhof in ihrer Masse an dem (auch trotz des zu der späteren Vergrösserung dienenden Umbaues) harmonischen, dorfbildlich wichtigen und bestim­menden raumbildenden Objekt. 17 Gleichfalls ist ein Gebäude aus dem 19. Jahrh. des Dorfzentrums das Gemeindegast­haus, welches einst viel wichtigere Rolle im öffentlichen Leben als heute spielte. In seinem heutigen Zustand ist es natürlich aussen und innen einigermassen umgebaut. Als Gemeindeeigentum könnte es die Abtragung der die Arkaden verunstaltenden und anorganischen nachträglichen Zubauten ermöglichen. Durch die Geltendmachung der Gesichtspunkte des Denkmalschutzes und eine bescheidene Erneuerung könnte dieses sowohl architektonisch als auch dorfbildlich wichtige Objekt bei der Erhaltung seiner natürlichen ursprünglichen Funktion ein würdiges Leben führen. Schliesslich ist ein nicht weniger beachtenswertes und wegen seiner annehmbaren kulturgeschichtlichen Beziehungen auf alle Fälle zu bewahrendes, auch als Baudenkmal zu schützendes Objekt der in dem inneren Raum zwischen dem einstigen Gemeindehaus und Wirtshaus auf untersetzten Füssen stehende offene Wagenschuppen. Er stellt - unseren Kenntnissen nach - ein einmaliges Baudenkmal der ländlichen Architektur in solchem Milieu vom ganz Burgenland dar. Wir sind der gleichen Meinung wie Péter Bálintffy, der schreibt wie folgt: „Die gastierenden Schauspielertruppen konnten hier ihre Freilicht­bühne aufbauen, während das Publikum im Schatten der Bäume die Aufführung gemessen konnte (dieser Brauch konnte wiedererweckt werden.) 18 Das wichtigste (wesentlichste) Baudenkmal des dargestellten Ensembles ist - ohne Zweifel - die Kirche des Heiligen Ladislaus. Beim Freilegen der Wandgemälde hat sich der Restaurator, Péter Bálintffy hervorragende Verdienste erworben, der seit seinem „Tref­fen" mit Siget auf allen möglichen Forums für die zum Ziel gesetzte Idee kämpft. Er setzt uns darüber in Kenntnis, dass „diese in ganz Österreich alleinstehende einmalige kleine Kirche mit ihrer Renaissance-Ornamentierung auch schon jetzt viele Besucher anzieht. Wir möchten mit zeitgenössischer, also aus der Renaissance und der Reformation stammender Musik Konzerte geben, ökumenische Andächte halten, unsere Pläne könnten zu dies allem einen ausgezeichneten Rahmen leisten." 19 Neben den aufgezählten Bauobjekten gibt es in dem Dorf auch noch andere beachtenswerte Sehenswürdigkeiten, wie z. B. ein Privathaus, das auch erneuert (moder­nisiert) die originalen Lösungen der traditionellen Bauernarchitektur- die Säulendiele mit Arkadenbögen, die Rauchküche mit dem offenen Rauchfang - bewahrt. 20 Im Zusammenhang mit den obigen zählen wir auch das neue Pfarrhaus hierzu, das ein schönes Beispiel für die Vererbung der Elemente der Bauernarchitektur und der Wiederabfassung der traditionellen Werte ist. 21 38

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