Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 21/1. (1992) (Szombathely, 1992)

Zoltán Fejős: Auswanderer aus dem Burgenland

ZOLTÁN FEJŐS AUSWANDERER AUS DEM BURGENLAND In der Geschichte des burgenländischen Ungartums in der Wart spielt die Auswande­rung keine Rolle, die einfach vernachlässigt werden könnte. Wohlbekannt ist der Spruch, dass mehr Burgenländer von Geburt in Nordamerika leben als die Gesamtbevölkerung des heutigen Bundeslandes. Aus der Region wanderten natürlich nicht nur Ungarn ab, da sowohl die hiesigen Deutschen als auch die Kroaten die Völkerwanderung mitmachten. Es ist hingegen eine Tatsache, dass die Abnahme der Bevölkerungszahl des Ungartums am westlichsten Rand des ungarischen Sprachgebiets, der kraftvolle Rückgang dieser Zahl in dem 20. Jahrhundert auch mit der Auswanderung nach Amerika zusammenhängt. Die Auswanderung von diesem Gebiet war in zwei Zeitperioden bedeutend: einerseits vor dem ersten Weltkrieg als Teil der grossen europäischen wirtschaftlich veranlassten Auswanderung, anderseits in den dem Friedensvertrag von Trianon folgenden Jahren. Die Auswanderung der Ungarn von dem burgenländischen Territorium ist aber ungeachtet dessen ziemlich unbekannt, dass die Auswanderungen aus dem Burgenland in den vergangenen Jahren - dank mehreren, vor allem aber Walter Dujmovits - weitumfassend bearbeitet wurden. Von den Ergebnissen der geschichtlichen Untersuchungen Gebrauch machend befassten sich auch Ethnographen (Forscher) schon mit der Frage und als Resultat davon wurde die Ausstellung unter dem Titel „Alte und neue Heimat. Die Auswanderung der Burgenländer nach Amerika" durch das österreichische Ethnographi­sche Museum im Jahre 1981 in Mattersburg veranstaltet. Trotz allem wurde bisher keine sachliche (eigentliche) Untersuchung über die Auswanderung der Ungarn aus dem Burgenland durchgeführt. Das grösste Problem stellt die Tatsache dar, dass die demographische Datenlieferung der Auswanderungen aus dem Burgenland bezüglich der einzelnen Nationalitäten nicht zur Verfügung steht. Anderseits war die ungarische Auswanderung aus dem ganzen Transdanubien im Rahmen der Auswanderung aus ganz Ungarn nicht in solchem Masse bedeutend wie die Volksbewe­gung im nordöstlichen Teil des Landes, deshalb erregte die Auswanderung des burgenlän­dischen Ungartums nach Amerika die Beachtung der ungarländischen Forscher gar nicht. Die in der Studie angeführten Beispiele dienen zu mehreren Belehrungen. Man konnte wahrnehmen, dass es unter den burgenländischen Auswanderern vielfältige Beziehungen gab. Vor allem trat die Wichtigkeit des Familienbundes an den Tag, da es sich noch aus den skizzenhaften Lebensbeschreibungen eindeutig herausstellte, wie die Familienangehörigen, nahen und entfernten Verwandten in der neuen amerikanischen Umwelt einander beistanden. Die Auswanderungen wurden durch solche aufgrund der verwandschaftlichen Bunde funktionierenden „Migrationsketten" erleichtert. Ferner konnte man auch sehen, dass diejenigen, die aus derselben Siedlung nach Amerika kamen, in umfassenden (engen) Kommunikations- und gesellschaftlichen Beziehungen zueinander standen, die bis zu einem gewissen Ausmass auch in dem amerikanischen Leben Bedeutung besassen. Nicht unbedeutend sind auch die Schritte, welche die sich in Amerika Niedergelassenen zwecks der Unterstützung der in der alten Heimat Zurückgeb­liebenen getan haben. Beachtenswert sind auch die Beziehungen der Ungarn zu den Deutschen und die sich auch in dem neuen Milieu offenbarenden Fälle des Bewusstseins, dass man aus der gleichen Region stammt. In dem amerikanischen gesellschaftlichen 30

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