Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 19/1. (1990) (Szombathely, 1990)

I. Sellye: Ringfibeln mit Ansatz aus Pannonien

diesem Ringfibeltyp im allgemeinen keinen Knopf, jedoch waren bei den zu anderen Typen gehörenden Schnallen und Gürtelbeschlägen solche Fixierungsknöpfe schon nötig 75 . Zur Beifestigung der Textilie (oder des Leders) genügten - meines Erachtens - der eingeschnürte Stoff (oder die Zweielei Stoffsorten): zur Fixierung der beiden Enden des Gürtels, damit der Dorn den Stoff fest hielt, solange er im Schlitz des Ansatzes war (Taf. LI.), sodann wurde der Stoff durch Verdrehung des Domes bis zum Anschlag geschoben (Taf. I.2.), entweder dem rechten oder dem linken Anschlag zu, jedenfalls mußte die Nadel in der Nähe des Anschlages gewesen sein. Man konnte den Dorn auch ganz quer stellen, wie dies die Re­konstruktionen sowohl bei Sági als auch bei Oldenstein zeigen. Stand jedoch der Dorn in die Quere, so hatten die Anschläge fast gar keine Funktion. An der Zeichnung von Oldenstein kann z.B. nicht festgestellt werden, ob das Stück überhaupt Anschläge gehabt hätte solche sind nicht eingezeichnet. (Abb. 1.). Die wichtige Funktion der Anschläge kann aber vom Gesichtspunkt der Tragweise - gerade infolge ihrer Abgenutzheit - nicht außer Acht gelassen werden. A Barb wies entschiedenen daraufhin, daß der mit Anschlag kom­binierte Dorn gerade deshalb entwickelt wurde, um das Hin- und Her­rutschen der Textilien zu verhindern 76 . Diese einfache und praktische Fixierungsweise habe ich an verschiedenen Stoffen und in verschiede­ner Form geprüft, und auch einer ziemlich starken Zugprobe ausgesetzt, doch ist der Stoff völlig fix geblieben. Die Lösung, daß wir die Textilie (oder das Leder) nicht nur einschnüren, sondern auch mit dem Dorn durchstechen und nachher (mit der Textilie zusammen) bis hinter den Anschlag verdrehen oder gänzlich quer stellen konnten. (Taf. 1. 6.), weist auf eine entsprechende Fixierungsart hin; meiner Beurteilung nach ist es erst dann dazu gekommen, wenn die Ringfibel an einen dünneren, seidenartigen Stoff appliziert wurde. Bei der Anwendung einer Ringfibel war der Ansatz fast keiner Belastung ausgesetzt, diesem (insbesondere denen in komplizierter Ausführung) dürfte nämlich wahrscheinlich eine dekorative Funktion zugefallen sein. Wenn wir gut hinblicken, so finden wir in unserem Material fast keinen zerbrochenen oder stark abgenützten Ansatz. Diese waren ziemlich massiv, flach, manchmal an beiden Seiten ausgestaltet, so daß diesem Teil bei dem Niederdrücken der Textilie (Leder) eine wichtige Rolle zugekommen sein mußte. Einer um so größeren Belastung waren der Dorn sowie der Ring­körper ausgesetzt. Bei den meisten Stücken unseres Materials war der Dorn abgebrochen (sei er aus Bronze oder aus Eisen hergestellt ge­wesen) oder nur ein Rest davon ist erhalten geblieben. Selbst wenn der 44

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