Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 17-18. (1983-1984) (Szombathely, 1989)

Művészettörténet - Zsámbéky Mónika: A veleméri falképek viselettörténeti elemzése

Für unsere Analyse bleiben daher die Evangelistensymbole im Chor, lang und weit gekleidete bzw. ummantelte Figuren (etwa an der Kreuzigung, der Mettercia, der Schutz­mantelmadonna), sowie äusserst fragmentarisch erhaltene Darstellungen (Heiligen und Architektur an der Westwand, Figuren der Südwand) ohne Interesse. Unter den Figuren weltlichen Standes der Wandmalereien von Velemér kommen Könige, Hochadelige und auch Diener vor, woraus eine grosse Mannigfaltigkeit der Trachte entsteht. Unter den Königen trägt Kaspar die einfachste Kleidung, ein wenig geschmücktes Kleid. Die modische Hoftracht des 14. Jh. lässt sich eher an den Figuren des Melchior und Balthasar kennenlernen. Letzterer trägt eine in der Zeit beliebte eng anliegende, bis zum Oberschenkel reichende Tunik, die vom frei flehenden runden Mantel der Reisenden bedeckt wird. Seine engen Beinlinge und spitzen Schuhe finden reichlich Paralellen in der Zeit ; hier kann ein Hinweis auf die Ungarische Bilderchronik genügen. Diese Mode italienischen bzw. französischen Ursprungs wurde in Ungarn bereits in einer eher gemässigten, ausgewogenen Form empfangen. An den Königshöfen von Frankreich und Burgund kam es hinsichtlich der Schnabelschuhe bzw. der an den Hüften eng anliegenden, sonst aber überaus weiten Tunik sogar zu komischen Übertrei­bungen (vgl. dei Darstellung des Festmahls Königs Karl V. von Frankreich zu Ehren Kaisers Karl IV. 8 ). Melchior trägt - wohl als Zeichen seines höheren Alters - ein längeres, eher würdevolles Kleid und Mantel. Die Randborten am Kleid bleiben auch hier nicht weg. Ihre weissen Handschuhe zeichnen sie als vornehme Leute aus. Die langen, weiten Kleider sind in der ungarischen Tracht in der zweiten Hälfte des 13. Jh. verbreitet worden, besonders von orientalischen Einflüssen der Kumanen angeregt. Auch in der Folgezeit bleib dieses vorne geöffnete, mit Knöpfen oder mit Verschürung versehe­ne Kleid beliebt, obwohl damals auch die westlichen Modeeinflüsse stark zunahmen. Die kürzere Form der Tunik und aus verschiedenfarbigem Stoff gestreift oder schachbrettar­tig genähten Muster wurden besonders am Hofe, im Kreise der Vornehmen der Anjou­zeit mit Vorliebe getragen. Der Figur des hl. Ladislaus wurde vom Maler besonderer Sorgfalt gewidmet. Seine reich verzierte Tunik, sein Gürtel und sein pelzgefütterter Mantel erinnern sogar an die erheblich späteren Ritterfiguren des gotischen Statuenfundes von Buda. Zu vergleichen sind Einzelheiten wie Verknüpfung der Kleider, oder Verflechtung des Gürtels. Die regelmässig angeordneten Haare und zweispitziger Bart des Ladislaus drücken Würde aus, und sind Attribute eines idealisierten Herrschertyps. Paralellen für diesen Typus bieten Figuren von Christus, Propheten, Aposteln und anderer Heiligen (etwa an den Büstenreliquiaren aus Trencsén und in Győr, an Bildnissen Königs Sigismund). Für die Kleidung der vornehmen Männer und Frauen bieten die Reihe der Ver­dammten des Jüngsten Gerichts mehrere Varianten. Bei der Mehrzahl der Frauen begegnet man lange, ausgeschnittene, oben eng anliegende, von den Hüften an erweitern­de Kleider, wie öfters in der Bilderchronik. Eine Frau trägt ein dünnes um das Kinn befestigtes Kopftuch, das seit dem 13. Jh. nachweisbar ist. Im Männertracht kommt besonders oft die bis zum Oberschenkel reichende Jacke mit langen Armen und einfa­chem Hals bzw. die engen Beinlinge, evtl. mit einem Mantel, vor. Breite Gürtel um die Hüften sind fast verbindlich. Seltener erscheinen die in ihrer gesamten Länge verknöpf­ten Armel des Negerknechts und der Figur mit dem Jagdhorn am Anbetungsbild. Die Kleider weisen auch in der Farbe eine grosse Mannigfaltigkeit auf: wobei rot, grün, braun, gelb und schwarz öfters vorkommen. Das grosse Formenreichtum der Hüte bei Aquila verdient eine besondere erwäh­nung. Hohe Hüte mit Pelz umrandet trägt der Knecht des Kaspar in seinen Händen, sowie der Mann der aus dem Schloss herausblickt, bzw. der verdammte Reiche an ihrem Haupt. Vorne gespitzte Hüte, deren Ränder aufgeklappt sind, tragen der zweite Knecht 458

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