Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 17-18. (1983-1984) (Szombathely, 1989)

Néprajz - Petrić Mario: A tetoválás és a kauterizálás – néhány antik forrás a balkáni népek néprajzához

des grossen Humanisten und späteren Erzbischofs zu Gran (Esztergom), Antal Veran­csics, erzogen. 6 Die Witwe András Tarnóczys war unfähig zu schreiben. „Euer Gnaden hat mich gefragt", antwortete sie auf einen Brief von Tamás Nádasdy, „ob ich die ungarische Schrift kenne. In demjenigen Land, wo ich erzogen wurde, (in Kroatien), habe ich niemals gehört, dass Mädchen oder Frauen solche Schrift gelernt hätten. Auch meine arme Mutter hätte mir das beibringen können, wenn die anderen das gelernt hätten, aber bei uns hat man darüber niemals gehört." 7 Obwohl wir meinen könnten, dass sie mindestens kroatisch hätte schreiben können, widerlegen ihre Briefe diese Annahme : Ihr Name wurde immer von den verschiedenen Schreibern unterzeichnet, nirgends finden wir ihre eigenhändige Unterschrift. 8 Wir haben aber den Eindruck, als ob sie sich in dem zitierten Brief entschuldigte, dass ihre Mutter sie nicht lernen liess. Ihr Mann, András Tarnóczy war schreibkundig, den grössten Teil seiner Briefe schrieb er selbst, mit seinen ausgeschriebenen, oft kaum lesbaren Buchstaben. 9 Seine Frau hat sich bemüht, um mindestens ihrem einzigen verwaisten Sohn, Wolf gang, eine gute Erziehung zu geben. 10 Gergely Ezthregnyey unterrichtete aber nicht nur den jungen Herrn, sondern auch die Kinder in dem Marktflecken. 1567 hat das Kapitel von Vasvár eine grosse Untersu­chung über eine verlorengegangene Schatztruhe geführt, und Gergely Ezthregnyey legte ein Geständnis als „rector scholae oppidi Kennend" ab. 11 Ob er früher poedagogus in der Burg und nur später Schulmeister in der Stadt gewesen ist, als sein Schüler, Wolfgang Tarnóczy herangewachsen war, oder ob er parallel zur Burg auch in der Schule des Oppidums unterrichtete, wissen wir leider nicht. Die Geschichte der Reformation in Könnend begann ebenfalls mit Gergely Ezthreg­nyey. Ein halbes Jahrhundert später blickte der damalige kalvinistische Pastor von Körmend, Imre Beythe, auf den Anfang der Reformation in der Stadt so zurück : „Der Meister Gergöl begann die Predikation unter ihnen (den Körmendem) um den Verlust von Ziget (Szigetvár wurde 1566 von den Türke erobert). Seit damals hielten sie das Wort Gottes bis zu János Joó (seit 1595 Gutscherr von Körmend)." 12 Wenn wir aber in die Quellen über den „Reformator von Körmend" blicken, finden wir in den Akten des Prozesses aus dem Jahre 1567 die katolischen Priester der Pfarrkir­che Sankt Elisabeth in Könnend unter den Zeugen. Über die umstrittene Schatztruhe sagte der Rektor des Sankt-Nikolai-Altars der Pfarrkirche aus, der sie 14 Jahre lang in der Sakristei bewahrte. Zeugen waren noch der Domherr zu Vasvár, Ambrus Kermendi, früher Rektor des Heiligen-Kreuz-Altars in der Könnender Kirche, und der Körmender Pfaffer, János Zechewdi. 13 Zu dieser Zeit befand sich in dem Marktflecken auch ein Nonnenkloster: In das baufällige Gebäude des mittelalterlichen Wilhelmitenklosters zogen die von Veszprém hierher geflüchteten Nonnen ein. 14 András Tarnóczy, der 1556 gestorben ist, verfolgte die Protestanten in den Städten Oberungarns, als Kapitän der Stadt Kaschau (Kassa-Kosice), und Kommissär des Erzbischofs zu Gran (Esztergom), Miklós Oláh. 15 Als Vertrauter der Witwe, András Tarnóczys, und Meister seines Sohnes konnte der Meister Gergely, auch wenn es seine persönliche Überzeugung gewesen wäre, den neuen Glauben nicht predigen. Jedoch haben wir keinen Grund, die Informationen des Pastors Imre Beythe anzuzweifeln : Er hatte über seine Vorgänger, über die früherer Pastoren in Körmend, ausgedehnte For­schungen in den Quellen, in den in der Truhe des Körmender Stadtrates aufbewahrten Akten geführt. Obwohl Beythe ein humanistisch gebildeter Mensch war, der lateinische Distichen schrieb, war sein Ziel kein historisches, sondern ein rein finanzielles: Er behauptete, dass die mit seinen Vorgängern abgeschlossenen Kontrakte höhere Summen enthielten, als sein Gehalt war. 16 Wir können den Widerspruch um Ezthregnyey lösen, wenn wir wissen, dass derjeni­188

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