Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 15. (1981) (Szombathely, 1988)

Gyógyszerésztörténet - Szigetváry Ferenc: Különböző tulajdonviszonyú patikák kialakulása Vas megyében a XVI–XVII. században III.

urnenförmigen Opalgefässe sind schon aus dem 19. Jh. Diese erhielten ihre Farbe durch Verwendung von Zinkoxyd. Die Beschriftung ist wieder identisch und aus der gleichen Zeit, wie die übrigen Glasgefässe. Das 1773, nach der Auflösung des Jesuitenordens verfertigte Inventar erwähnt ausser den vorgenannten Apothekengefässen noch 152 Apothekengefässen aus Zinn, von welchen leider kein einziges Stück erhalten geblieben ist. Und so gehört auch keine der beiden Zinnkannen, die auf den Platten, die die beiden Mohren tragen, sichtbar sind, zur ursprünglichen Ausrüstung. Auf diesen Plätzen standen die beiden Wunder-Mittel des Zeitalters, Mithridatum und Theriak in schmuckvollen Zinngefässen. Die Offizin-Einrichtung und das gesamte Zubehör sind Eigentum des Iparművészeti Múzeum (Kunstgewerbemuseum) in Budapest, die Objekte sind im Köszeger Apothe­kenmuseum als Depot. Die Beschreibung der Offizin wäre nicht vollständig ohne Erwähnung des Secco­Deckengemäldes, welches 1777 bei der Adaptierung des Hauses vor dem Einstellen der Möbel verfertigt wurde. Von dem Meister ist nichts bekannt; die Ornamentik enthält schon klassizistische Züge und dürfte auf Grund von Stileigenheiten die Arbeit eines zur Wiener Schule gehörigen Meisters sein. Dem bürgerlichen Apotheker und seiner Familie bedeutete das Einkommen aus der Apotheke das Leben. Von den Jesuiten wissen wir aber, dass die Apotheke für sie nur eine ideologische Waffe war. Der bürgerliche Apotheker musste für die aus Übersee gebrachten Arzneien teuer bezahlen, wogegen die Jesuiten alles ohne Zoll durch ihre über die ganze Welt verbreitete Organisation erhielten. Den Jesuiten war er ausserdem möglich, ihre Ordensbrüder als Apotheker auszubil­den, sogar an ausländischen Universitäten, aber die bürgerlichen Apotheker mussten die teure und gefahrvolle ausländische Wanderschaft und deren Last und Risiko auf sich nehmen. Im Konkurrenzkampf gab es einen bedeutenden Unterschied zwischen der Offizin der bürgerlichen Apotheke und der der Jesuiten. Bis zur Verstaatlichung kann man das Bestreben der Ordensbrüder verfolgen, das Vertrauen der Kranken mit der herrlich eingerichteten Offizin zu gewinnen. Vergleicht man sie mit den angestrichenen Möbeln aus Weichenholz der bürgerlichen Apotheke in Kőszeg, so kann man den Vorteil der Jesuiten klar erkennen. Diese Darstellungen zeigen den ungleichen Kampf. Der bürgerli­che Apotheker wurde gezwungen, mit Arbeit, durch seine Ausbildung und Fleiss einen Ausgleich zu schaffen. Zu ihrem Lob muss man sagen, dass sie jahrzehntelang diese schwere Konkurrenz ausgleichen konnten. Trotzdem erkennen wir auch die Bedeutung der Jesuiten, denn sie haben nebenbei die bürgerliche Apotheke gekräftigt. ZUSAMMENFASSUNG Nach dem vorher erwähnten steht also fest, dass die Entwicklung und das Wirken der Apotheken in Komitat Vas als Modell zur Erforschung dieser Zeit dienen kann. Es ist erkennbar, dass das Niveau unserer Apotheken das gleiche wie in allen europäischen Ländern war, denn unsere Apotheker haben in ihren Wanderjahren die modernsten Methoden erlernt. Nur so konnten sie den Kampf mit den Ordens-Apotheken gut bestehen. Inzwischen kräftigten sie sich auch materiell, und aus ihren nebenbei betriebe­nen Ämtern sehen wir, dass sie sich die Wertschätzung der Gesellschaft erobert hatten. Die feudalen Schlossapotheken und die Ordens-Apotheken sind, nachdem sie ihre Auf­gabe erfüllt hatten, überflüssig geworden, und die bürgerliche Apotheken nahmen ihren Platz ein. Am Ende verbessert der Verfasser, der neuesten Forschungen nach, die in der Fachliteratur früher falsch geschriebene Tatsachen. 479

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