Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 13-14. (1979-1980) (Szombathely, 1984)
Gyógyszerésztörténet - Szigetváry Ferenc: Különböző tulajdonviszonyú patikák kialakulása Vas megyében a XVI–XVIII. században. II.
APOTHEKEN IM VERSCHIEDENEN BESITZ IM KOMITAT VAS IM 16. UND 18. JAHRHUNDERT 2. Teil F. SZIGETVÁRY BÜRGERLICHE APOTHEKEN Im 18. Jh. wurden im ganzen Land Apotheken eröffnet, die bürgerliches Eigentum waren. Da unsere Heimat ein absoluter Feudalstaat war, verbreitete sich das Bürgertum langsamer als in Westeuropa. Nur in den freien Königsstädten konnte man von einem Bürgertum sprechen. In dem Zeitraum, für den wir uns interessierten, war in unserem Komitat nur Kőszeg eine freie Königsstadit. Hier fanden wir Dokumente von einer Apotheke und Apothekern im Bürgenbuch, in den Archiven, Matrikeln und in den Aufzeiohungen das Magistrats schon seit 1645. Neben dem Arbeitstisch dieser Apotheke aus der 2. Hälfte des 17. Jhdts. und den Regalen der Offizin aus der 1. Hälfte des 18. Jhdts. sind einige Standgefässe und Arbeitsgegenstände erhalten geblieben. Die Apotheke war vom Anfang des 18. Jhdts. bis zur Versitaatlichung im Besitz der Familie KütteL die auch heute noch neben vielen alten Dokumenten die Diplome und Fachbücher der Familie besitzt. Daraus erhalten wir ein vollständiges Bild des damaligen bürgerlichen Apothekertums, von der Ausbildung der Apotheker, ihrer Arbeit und der gesellschaftlichen und wirtschaftlachen Lage. Aus dieser Zeit sind Apotheken-Visitati ons-Protoikolle erhalten geblieben, denen wir viele wichtige Anhaltspunkte über den Arzneischatz der Zeit entnehmen können. Die Diplome aus dem Archiv der Familie Küttel beweisen auch, dass die Ausbildung der Pharmazeuten bis zur Begründung der ärztlichen Fakultät in Nagyszomlbat gewerbsmässig war. Die Phairmazeuten, die ihre Ausibilidung vor der Eröffnung der Fakultät beendet hatten, mussten laut Verordnung des Stadthaltenrates eine Prüfung an der Universität ablegen. Wir müssen noch erwähnen, dass die Apotheke von Kőszeg die einzigste im Komitat war. Dadurch und infolge der Konsolidation verbesserte sich die wirtschaftliche Lage der Apotheker im 18. Jh. mehr und mehr. Sie waren in der Lage, Häuser, Weinberge und .Obstgärten zu kaufen. Auch gesellschaftliche Ehrungen wurden ihnen häufig zuteil: mehrere waren Mitglieder des „Vierundzwanziger Aussenirathes", aber es gab auch Ziegelheriren und Kammerherren. In Kőszeg Ikann man noch eine spezielle ApothekenentWicklung beobachten. Der städtische Physiikus richtete mit seinem Schwager, der Bader war, zusammen eine Apotheke ein. Der Stadtrat verwarnte den Arzt mehrmals, denn er hat wahrscheinlich nicht nur seine eigenen Patienten mit Medikamenten versorgt. Es ist interessant, dass nach zwei Jahrzehnten die Hausapotheke schon erlaubt war, weil (amtliche Vermerke sie als zweite öffentliche Apotheke erwähnen. Es kann sein, dass der Stadtrat einsah, dass er dem Arzt zu wenig zahlte und erlaubte ihm ideshalb die Hausapotheke als finanzielle Besserung seines Gehaltes? Nach der Eröffnung der jesuitischen Apotheke löste sich die aus der Hausapotheke gewordene öffentliche Apotheke — als anakronistisohe Errichtung — auf. 408