Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 11-12. (1977-1978) (Szombathely, 1984)

Gyógyszerészettörténet - Szigetváry Ferenc: Különböző tulajdonviszonyú patikák kialakuláa Vas megyében a XVI–XVIII. században I.

APOTHEKEN IM VERSCHIEDENEN BESITZ IM KOMITAT VAS IN 16—18. JAHRHUNDERTEN Zusammenfassung F. SZIGETVÁRY Die interessante Erscheinungsform an der Heilung (beteiligten Tätigkeit unserer Hochadeligen im .16—17. Jh. ist die Arzneierkundigung und Arznei­empfehlung. Diese Tätigkeit wurde vorwiegend von den hochadeligen Frauen — als Mangelersatz — statt des sich noch nicht herausgebildeten Arzt-und Apothekennetzes vollendet. Die andere, — in den hochadeligen Hofhalten, besonders auf dem Landgut der Batthyánys im Komitat Vas bezeugte — Tätigkeit ist die Wasserbrennerei. Anfangs betreibt man das als selbstständiges Gewerbe, später ist es — nach Vertrag — die Aufgabe des Hofapothkers und des Arztes. Die Wasserbrennerei ist nicht anders, als Herstellung aromatischen Wassers aus äterischen ölhaltigen Heilpflanzen durch Destillation, und als solches, ist es íür (Heilung und für kosmetischen Zweck ein anwendbares Präparat. In der Zeitperiode, die uns interessierte, hatten die Grossgrundbesitzer Hausapotheken. Auch die Adligen hatten Apotheken, aber nur in Form eines Arzneikastens oder Arzneischrankes. Eine wunderschöne Schlossapotheke der Hochadeligen ist in der heutigen slowakischen Burg Cerveni Kamen (Vöröskő) unbeschädigt erhalten geblieben. Unsere Pharmaziehistoriker sind der Meinung, dass diese Apotheken zur Versorgung der Familie und des Hofes der Hochadeli­gen dienten. Viele der Hochadeligen beikleideten hoche Ämter am Königlichen Hof, und hatten sich dort an die allerbeste gesundheitliche Betreuung gewöhnt und diese auch zu Hause verlangt. Aber nicht nur deshalb wurden diese Apothe­ken eingerichtet. Unsere Forschungen brachten überraschende Ergebnisse: Fa­milie Batthyány hatte zum Beispiel auf Ihren Gütern im Komitat Vas zur glei­chen Zeit fünf Apotheken: in Dobra, Szalónak, Németujvár, Rohonc und Kör­mend. Man kann dem Schlossapothekeninventar entnehmen, dass diese Apothe­ken mindestens die gleiche Grösse hatten wie die Apotheke in Vöröskő und mit geschulten Apothekern besetz war. Das waren mehr Apotheken als 'die Familien der Hochadeligen oder Burgbewohner benötigten. Die Hörigen ver­langten infolge ihrer Rückständigkeit weder den Arzt noch die Apotheke: die Hebammen, die Knochenschmiede, die Quacksalber, Bader und Wanderchirur­gen versorgten sie, oder sie wurden durch „Selbsthilfe" geheilt. Die grosse Zahl der Apotheken musste deshalb strategische Gründe haben. Unser Komitat war damals bis zum Fluss Rába von Türken besetzt, alle diese Apotheken sind von dieser Linie nordwestlich, auf dem Gebiet des Königlichen Ungarns zu finden. Es ist anzunehmen, dass sie also die Grenzfestungen, Grenzhäuser und die Soldaten pharmazeutisch versorgen mussten. Unsere Hypothese wird noch da­durch bekräftigt, dass als die Türkenzeit ein Ende fand, und es zu einer Kon­, solidation kam, auch die Grenzfestungen überflüssig und die Apotheken des Hochadels meistenteils aufgelöst wurden. 416

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