Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 9-10. (1975-1976) (Szombathely, 1980)
Régészet - Herényi István: Herény
Es kommen die Ortsnamen Herény siebenmal, die Formen Herina, Herénk, Herenfalva, Herendfalva, Herenőr, Herend (3) achtmal im ganzen Ungarn vor. In der Steiermark finden wir Hirnsdorf, an der Kama Harina. Hierher gehören noch Dörfer mit den Namen Herench, Herenche, Herenchén, Herendjest, Herinkolcz, Hirina, Herenchfalva, Hrinova (9). Insgesamt beträgt also die Anzahl der Ortschaften mit dem Namen Heren und den Varianten 26. Die Beisetzung in Kurganen, die ausgedehnten Erdwälle und besonders die künstliche Deformation der Schädel in der Harina-Kultur an der Kama scheinen für die iranische (alanische) Herkunft des Volkes von Harina zu sprechen. (Unsere Archäologen rechnen mit Komi-, ugrischem oder altungarischem Ursprung.) Unsere Sprachwissenschaftler erklären die Namen Heren aus dem Slawischen, aus dem Deutschen, aus dem Türkischen, aus dem Finnisch-Ugrischen, aus dem Arabischen (?) und aus dem Alanischen. Die topographische Verteilung der Heren-Ortschaften ist auch sehr bemerkenswert. Alle lagen nämlich am Rande (gyepű) des Landes in 22 Komitaten, in der Nähe von Wache leistenden Dörfern, von solchen von angeschlossenen Völkerschaften. Anhand der komplexen Methode können wir aus den obigen die folgenden Schlussfolgerungen ziehen : Aufgrund der Topographie ist Herény die Benennung eines Stammsplitters. Herény ist also ein Stammsplitter, keine Person. Mindestens nicht primär. Wir haben keinen Personennamen (die der Arpaden inbegriffen), der so häufig und in einer solchen Zerstreutheit (im Randgebiet) vorkäme. Alle Sippen-, Familien- und Personennamen der Gruppe Herény sind nach Siedlungen des Stammsplitters Heren benannt worden. Auf der Ebene der Linguistik können wir über die Herény's mit der Exclusionsmethode folgendes feststellen: Die Herény-Etymologie, die auf das Slawische, auf das darauf bauende Deutsche, auf das Finnisch-Ugrische oder Alanische zurückgeht, ist linguistisch annehmbar. Das Arabische ist fragwürdig, das Türkische unannehmbar. Von den annehmbaren Etymologien fällt der Ursprung aus dem Slawischen und Deutschen aus historischen Gründen weg. Es wurden nämlich in den 10—12. Jahrhunderten keine slawischen oder deutschen Elemente ins Randgebiet verordert. Die finnisch-ugrische Etymologie ist hinsichtlich des Ursprungs des Namens und des Volkes aus historischen Gründen ebenso wegzulassen. Von den 8 Grundstämmen könnte nur Nyék in Betracht kommen als Grenzwache. Seine Siedlungen sind grösserenteils in den Randgebieten zu finden. Wir verfügen aber über keine Angabe, wonach auch nur eine einzige Sippe des NyékStammes Herény gewesen wäre. Es bleibt also die sprachlich richtige Erklärung aus dem Alanischen. Das wird sehr stark durch die Topographie des Randgebietes und der Wartdörfer unterstützt ; nicht eindeutig durch die Archäologie der Kultur von Harina. Aus dem alanischen Ursprung des Ortsnamens Herény kann man mit grosser Wahrscheinlichkeit auf den alanischen Ursprung der Bevölkerung der Herény-Dörfer folgern. 172