Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 9-10. (1975-1976) (Szombathely, 1980)
Régészet - Tóth István: Az Iseum szobrászati díszítéséhez
als baulustig. Sie okkupierten einfach die orthodoxen Kirchen und bildeten keine eigenartige Darstellungsweise oder besondere Symbolik aus. Der Arianismus trug zur Veränderung der Äußerlichkeiten nichts bei, sondern strebte danach, um den einen Grundsatz des Christentums, die göttliche oder menschliche Natur Christi zu klären. Das Wesen der Lehren des Arius bestand in der Leugnung der zweiten göttlichen Figur, der Göttlichkeit Christi. In vulgarischer Form — Christus ist kein Gott, sondern ein von einem höheren Geist besessener Mensch, ein Religionsgründer, den die Arianer verehren, jedoch nicht als mit dem Gottvater gleichwertig anerkennen. Die Lehren des Arius haben die Kirchensynoden im Laufe des 4. Jahrhunderts beschäftigt und in Erregung gehalten. Arius übt eine organisatorische Tätigkeit aus, seine Verurteilung im Jahre 319 legt ihn nicht lahm. Er wirbt Anhänger, insbesondere unter den ambitiösen Bischöfen, die die Gunst des Hofes gesucht haben. Auf diese Weise wird aus der theoretischen Diskussion ein kirchenpolitischer Kampf, dessen Ergebnis die erste universale Synode zu Nicea im Jahre 325 ist, wo man Arius wegen seinen Irrlehren exkommuniziert. Der verurteilte Arius muß in die Verbannung ziehen und kommt so mit seinen Anhängern in die mit Pannonién benachbarte Provinz Illyricum, von wo er eine starke Propaganda ausübt. Seine persönliche Geschichte kommt zuerst hier mit Pannonién in Berührung und ganz bestimmt geht auch seine, nach Pannonién gerichtete Propaganda zur Verkündung seiner Lehren von hier aus. Die arianischen Lehren verbreiten sich trotzdem, daß der Kaiser Konstantin d. Gr. zwischen 317—322 sich auch öfters in Sirmium, an der Grenze Illyricums aufgehalten und streng darüber gewacht hat, damit sich der Arianismus nicht weiter nach Norden ausbreitet. Er entfernte alldiejenigen Personen aus dem Klerus, die in Verdacht gerieten, daß sie die theologische Lehre von Arius bekennen. Arius fand dennoch die Möglichkeit dazu, um zwei Presbyter der Kirche von Sirmium, den späteren Bischof Valens aus Mursa und Ursacius aus Singidunum mit seinen Lehren vertraut zu machen, als er seine modifizierte Lehre dem Kaiser überreichte und Rehabilitation sowie Rückkehr aus dem Exyl bittend im November 326 im Hof zu Sirmium erschien. Gegen Arius haben die orthodoxen Bischöfe gelegentlich der Synoden der folgenden Jahre einmal flauer, andersmal strenger aufgetreten, bis man ihn zuletzt völlig verstoßen hat. Arius starb im hohen Alter von 80 Jahren und im selben Jahr 337 schied auch sein großer Gegner Kaiser Konstantin aus dem Leben. Zur Zeit als Konstantins Sohn, Constantius IL gestorben ist, hielten auch in Pannonién die Arianer die meisten Kirchen in ihren Händen. Nachweisbar arianische Kirchengemeinden sind zu dieser Zeit Sirmium, Mursa, Singidunum, Poetovio und Savaria. Als Interessensphäre der Arianer sind auch Iovia und Sopianae zu betrachten. Als Kaiser Theodosius I. im Osten die Herrschaft übernommen hat, gab er den Orthodoxen, die das Glaubensbekenntnis von Nicea — die Lehre Christus homoousios — vertraten, die von ihnen früher weggenommenen Kirchen in Konstantinopel zurück. In dem am 10. Januar 381 erlassenen kaiserlichen Edikt von Theodiosius verbietet der Kaiser mit seinem Machtwort die Ausübung sämtlicher, für ketzerisch deklarierter Kulte, so auch den des Arianismus. Über den täglichen Stand der Kämpfe bzw. der Kräfteverhältnisse waren sozusagen nur die in den Zentren der staatlichen und kirchlichen Politik beschäftigten Personen und natürlicherweise auch diejenigen bedeutenderen Bischöfe, die mit diesen Kreisen in Verbindung gestanten haben, informiert. Wir halten es für wahrscheinlich, daß die Priester und ihre Gläubigen der von den Zentren weit abgelegenen, kleineren Kirchengemeinden nicht immer darüber im klaren waren, was die gerade zuletzt angenommene und amtlich anerkannte Formulierung betreffs des Wesens Christi war. — Ein Teil der Gläubigen verfügte auch gar nicht über die Fähigkeit, um die Änderungen der zum Teil noch ungeklärten Lehren verfolgen zu können. Sie übten also ihren christlichen Glauben aus, nach welchem Glaubensbekenntnis, war ihnen unbedeutend. Der ideologische Kampf war Sache des gebildeten Klerus. Sulpitius Severus, der Biograph des Hl. Martins zeichnet auf, daß der Heilige einmal in Sa114