Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 7-8. (1973-1974) (Szombathely, 1979)

Művészettörténet - Sz. Koroknay Éva: A XVI. századi kőszegi levéltári kötésekről

Ihr Herstellungsort ist zur Zeit noch ungeklärt, aber anhand der Verzierungsstempel bzw. der Rollen sind die folgenden vier Bucheinbandgruppen zu bestimmen. BUCHEINBANDGR UPPEN: I. Güns (?), um 1552. In einer der Rollen mit der Signatur V. P. II. Güns (?), um 1567. In einer der Rollen mit der Reihe der Orientalischen Könige (Rex Paris, R. Kalikut, Alexander Magnus, R. Morea) III. Westungarn, um 1573. Mit der Signatur B. M., an einem der hierher gehörenden Bände Tyrnau mit dem Zeichen (Signatur) H. R. 1360. IV. Westungarn, 16. Jh. Mit (in Rolle) Signaturen G. E. und M. P. In Kenntnis der stark lutherischen Einstellung der Stadt Güns im 16. Jahrhundert, wenn man dazu auch die allgemeine Verbreitetheit des Protestantismus berücksichtigt, ist es als wahr­scheinlich anzunehmen, dass wir die in diesem Gebiet bzw. auch in diesem ehedem tätigen Buch­binder anfassen konnten. Für das Ungarn des 16. Jahrhunderts waren nicht mehr nur die Türken- und die Tronfol­gekriege charakteristisch, sondern in diesen Zeiten traten bereits die Gegensätze zwischen Prote­stantismus und Katholizismus, ja sogar die zwischen lutherischen und calvinischen — also zwi­schen deutschen und ungarischen — Protestanten immer mehr in den Vordergrund. Im damali­gen Westungarn schien noch die lutherische Form des Protestantismus den Sieg davontragen zu können. Diesbezüglich spielte die Stadt Güns eine herausragende Rolle, wo man den Protestan­tismus seiner führenden Rolle letzten Endes erst von der Mitte des 17. Jh-s ab, später seit 1671 hat berauben können. Die protestantische Bevölkerung von Tyrnau und Pressburg befand sich in einer schwierige­ren Lage. Neben der Nähe des katholisch gestimmten königlichen Hofes war ein wichtiger Fak­tor, dass das Erzbistum und das Kapitel von Esztergom vor den Türken in dieses Gebiet übersie­delte, zuerst nach Pressburg, später (nach dem Fall von Esztergom, 1543) nach Tyrnau. Im in religiöser Hinsicht überhaupt nicht einheitlichen Gebiet lieferten die Erzbischöfe von Esztergom und ihre Mitarbeiter — in Gemeinschaft mit dem königlichen Hof — den heissesten Kampf gegen den sich immer mehr ausbreitenden Protestantismus. Für unsere Epoche ist die kräftige Tätigkeit von Miklós Oláh (1493—1567) bestimmend. Er wurde 1553 zum Erzbischof von Esztergom ; früher war er Sekretär der Königin Maria, dann Kanzler des Ferdinand gewe­sen. Er hat zahlreiche Massnahmen gegen die Verbreitung des Protestantismus getroffen; zu die­sem Zwecke brachte er die Jesuiten herein und gründete das erste Priesterseminar. Er setzte in Wien Verfügungen gegen die Protestenten durch, so im Oktober 1567, kurz vor seinem Tode „gegen die Kalvinisten und Wiedertäufer in Sopron". (Ödenburg) Die Einwirkung der lutherischen Lehren ist in Ungarn bereits unter Lajos II. ausserhalb von Buda auch in anderen Gebieten des Landes feststellbar. So u. a. in Güns und Ödenburg, wo 1524 das erste Mal gegen die neuen Lehren schriftlich Stellung genommen wird. Im Diplom vom 14. Oktober 1524 benachrichtigt Lajos IL den Rat von Sopron (Ödenburg), dass er zur Untersuchung des Falles des Franziskaners von Sopron (Ödenburg), der die lutheri­schen Irrglauben verbreitet, den Franziskaner Gregorius zu ihnen schickt. Er gibt zugleich die Anweisung, die Verordnung sogleich zu publizieren, wonach niemand in der Zukunft wage, die häretischen Lehren zu lesen, über sie zu diskutieren, und ein jeder sei verpflichtet, die in seinem Besitz befindlichen Luther-Bücher zum Verbrennen innerhalb von drei Tagen demjenigen auszu­liefern, den zu diesem Zweck der Mönch Gregorius nennen wird. Es könnten die Fälle auch in Pressburg an die Reihe kommen ; dennoch werden diese admi­nistrativen Massnahmen — besonders Güns betreffend — nicht viel Erfolgt gehabt haben. In Güns hat der katholische Priester Mihály Alts, nachdem die ungarischen Zwinglianer die St.-Ja­kobs — Pfarrkirche besetzt hatten, seinen Posten verlassen. 1560 erhielt die deutschsprachige Augsburgische Konfession das Übergewicht ; so haben sie 316

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