Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 7-8. (1973-1974) (Szombathely, 1979)
Művészettörténet - Katona Imre: Nyugat-Magyarországi kincstárak – Az Esterházyak műkincsei I.
ren. Nachdem Inventar der Mobilien aus dem Jahre 1725 waren beispielsweise jene Sättel, Sattelhalter und sonstigen Stücke in eigenen Armarien gehalten, die von den Türken direkt gekauft oder an Gelegenheitsmärkten angekauft worden waren. Einen Teil der Gewänder machten die Gewandstücke der Familienmitglieder und der Verwandten aus. §0 der Bräutigamsdolman des Palatins Miklós Eszterházy, roter Atlas mit Stickerei. Nach der Familientradition liess er sich darin der Witwe des Ferenc Mágócsy, Orsolya Dersffy, für ewig trauen. Orsolya Dersffy war die Grossenkelin der Witwe des Miklós Oláh. So kam der Brokaten-Husarenpelz mit Renaissanceverzierungen des Erzbischofs oder seines Vaters nach Fraknó. Den körperfarbenen, aus spanischem Damast gewebten Mantel hat ehedem noch König Mátyás getragen. Er kam auch als Erbgut über die Familie Oláh zu den Eszterházy's. Eines der hervorragendsten Stücke der Sammlung ist unbezweifelbar die Perser-Tapisserie mit Aufsatz aus dem 16. Jahrhundert, die nicht nur in ihrer Stimmung, sondern auch thematisch die Tapisserien aus Persien zitiert. Unter den Stücken der Metallkunst sind auch zahlreiche hervorragende Werke zu finden. Der sog. Petzold-Pokal ist eine der schönsten und harmonischsten Schöpfungen der europäischen Metällkunst des 17. Jahrhunderts. Sein Untersatz und sein Nodus sind mit Blatt- und Blütenornamenten versehen in Filigrantechnik. Der Pokalteil mit konzentrischen Blasen macht uns mit seiner Komposition und der Grazie seiner Proportionen aufmerksam. Mindestens ebenso hervorragend ist auch der Pokal mit Blasen aus dem 16. Jahrhundert, der — nach der Tradition — ehedem dem König Mátyás gehörte. Aus der gleichen Zeit stammt auch die grosse Trommelflasche, die dazumal auch der Schatzkammer des Königs Mátyás gehörte. Wir haben hier nicht alle in der Studie besprochenen Stücke erwähnt ; in dieser Zusammenfassung beabsichtigten wir nur, die Schatzkammer und einige Stücke davon vorzustellen. Die Restaurierung des im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigten Schatzmaterials steht noch weit von der Beendigung entfernt. Wir sind der Hoffnung, dass nach dem Beenden der seit mehreren Jahren fortgesetzten Konservierung und Restaurierung das vollständige Material gezeigt werden kann. 303