Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 7-8. (1973-1974) (Szombathely, 1979)

Helytörténet - Székelyné Csák Zsófia: A szombathelyi Munkáslap története

ZUR GESCHICHTE DES ARBEITERBLATTES (MUNKÁSLAP) VON SZOMBATHELY ZSÓFIA SZÉKELY-CSÁK Um die Jahrhundertwende trat — wie auch in-den anderen Landstädten Ungarns — der Wunsch nach selbständige territoriale Arbeiterblätter in den Vordergrund. So kam auch das ins Leben Rufen des Arbeiterblattes, des Ortsorgans der Sozialdemokratischen Partei, 1902 an die Reihe. Das Personal der Redaktion war identisch mit den Leitern des parallel sich entwickelnden Fachvereinslebens. Man hat als höchstes Ziel — nach dem Vorbild der deutschen Arbeiterbewe­gung — das allgemeine geheime Wahlrecht gesetzt. Zum Erreichen dieses Ziels haben sie nur den friedlichen Weg anerkannt. Die Fachvereine haben sich mit der theoretischen und praktischen Hilfe des Blattes entwik­kelt und ihre Tätigkeit ausgeübt ; sie hielten es für ihren Hauptleiter und ihr „Kampf-Mittel. Mit der Hilfe der Presse haben sie für die grosse Öffentlichkeit die unmoralische wirtschaftliche und politische Tätigkeit der Führenden der Stadt und der Kirche klargelegt. Sie haben die Arbei­ter nicht nur über das Leben der Vereine in der Stadt orientiert (Vorlesungen, Diskussionen, Zu­sammenstellen von wirtschaftlichen Forderungen, Vorbereiten von Arbeitsniederlegungen, Ent­larven von Missständen in den Fabriken. ..), über Arbeitsniederlegungskämpfen im Lande und von allgemeinen politischen Stellungnahmen, sondern auch über die neuesten Ereignisse im Aus­land und über Theorien der Arbeiterbewegung. Es hat seine aufklärende, entlarvende und orga­nisierende Tätigkeit in grösserem oder kleinerem Masse verwirklicht. Tadelbar ist es, dass es zusehr in den Allgemeinheiten steckenblieb, keine brauchbaren Ratschläge in den speziellen, in­dividuellen, vom Durchschnitt abweichenden Fällen gab, obwohl das die ursprüngliche Zielset­zung war. Und mit dem Betonen der friedlichen Massregeln wirkte es oft demobilisierend auf die Arbeiterschaft ein. Das Arbeiterblatt wurde nach einem Leben von 1 Jahr und 10 Monaten (vom Oktober 1902 einmal im Monat, vom März 1904 an jede zweite Woche) im Juli 1904 eingestellt. Unter den Ur­sachen des Aufhörens sind innere und äussere Faktoren gleichermassen zu finden. Die Bedrän­gungen, die von der Seite der Polizei ständig kamen, Hausdurchsuchungen, Gerichtsprozesse, Gefängnis- und Geldstrafen (die das Blatt wirtschaftlich zu ruinieren versuchten) haben zerrüt­tend genug ausgewirkt. Die wichtigste Ursache war aber die Verschärfung der Gegensätze innerhalb der Sozialde­mokratischen Partei, die bis zur Anzüglichkeit ging, und diese Tatsachen haben — gemeinsam mit den äusseren Faktoren — den einen Begründer und späteren obersten Leiter des Blattes und der Fachvereine, Lajos Stettner, dazu bewogen, die Stadt zu verlassen. Erst nach einer Pause von 2 Jahren meldete sich wieder das nächste Blatt der Arbeiter von Szombathely, die „Testvériség" (Brüderlichkeit). 265

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