Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 7-8. (1973-1974) (Szombathely, 1979)

Helytörténet - Katona Imre: Újabb adatok a habánok Vas megyei szerepléséhez

NEUE BEITRÄGE ZUR ROLLE UND ZUM LEBEN DER HABANEN IM KOMITAT VAS IMRE KATONA Die Geschichte der Anabaptisten in Westungarn ist — im grossen ganzen — bekannt. Über die grosse Anzahl der bekannten und publizierten Angaben hinausgehend sind noch mehrere Fragen ungeklärt. So sind beispielsweise nicht nur die letzten Ereignisse vor ihrem Hierherkom­men, die Ursache ihres Weggehens, sondern auch gewisse Fragen ihres hiesigen Aufenthalts noch immer ungeklärt. Wir wissen schon, dass die Häuser der Anabaptisten ebenso in den Stras­sen der Städte oder Dörfer standen, wie die der Knechte des Herrschaftsguts. Wir wissen nicht, ob diese zerstreut wohnenden Anabaptisten zur Hausgemeinschaft (Haushaben) gehörten oder nicht, und durch welche materiellen Beziehungen mit der Gemeinschaft in Verbindung standen. Es ist auch noch ungeklärt, wie weit das „ius puniendi" der Gemeinschaft war. Es scheint so zu sein, dass der Grundherr dieses Recht in wichtigeren Angelegenheiten für sich vorbehalten hat. Die letzte Phase der Anabaptisten in Westungarn ist auch noch nicht geklärt. Früher haben wir angenommen, dass sie unter dem Druck der Verfolgungen alle weggegangen wären ; heute wissen wir schon, dass ein Teil von ihnen zurückgeblieben ist. Sie kommen in den urbarialen Konskrip­tionen noch nach 1660—62 vor. Den Verlauf und die Zeit ihrer Katholisierung könnten wir nur anhand der damaligen Matrikeln von Németújvár, Rohonc und Szalonak rekonstruieren. Um das Jahr 1660, als die Anabaptisten der Batthyány-Güter bereits der Verfolgung ausge­setzt waren, tauchen anabaptistische Handwerker auch in Kőszeg auf. Sie waren aus Csejte, un­weit von Nagyszombat und aus Kobelhof aus Oberösterreich nach Kőszeg ins Komitat Vas ge­kommen. Die Burg und Stadt Kőszeg gehören Ende des 16. Jahrhunderts der Familie Choron aus Devecser, später dem gräflichen Zweig der Nádasdy's. Die von Margit Choron geborene Tochter des Kristóf Nádasdy, Orsolya, heiratete Márton Czobor. Dadurch haben sich die Beziehungen der die Anabaptisten stark unterstützenden Familie Czobor auch nach Westungarn herausgebil­det. Übrigens war der Sohn des Márton der Oberschatzmeister Imre III. Czobor, und die erste Frau seines Sohnes Bálint war Anna Sennyey, die zweite Borbála Draskovich. Kőszeg kam 1686 von den Szechy's in die Hände der Familie Kéry bzw. Sennyey, denen u. a. auch Sümeg gehör­te. Jene Keramikstücke der Habaner aber, die im Laufe der archäologischen Freilegungen der Burg 1957—1963 zum Vorschein kamen, stammen nicht aus dieser Zeit, sondern aus den 1660—70-er Fahren, wie es ihre Jahreszahlen beweisen. Ob Kőszeg der Herstellungsort der Ke­ramik war, ist durch das Habaner Material direkt nicht zu beweisen — die Untersuchung des Motivenschatzes spricht eher dagegen — aber eine vorgekommene Ofenkachel mit grüner Gla­sur — im Schild mit Doppeladler mit dem Wappen von Kőszeg und dem Namen der Stadt ING INS (In Gins) — beweist es zweifellos, dass diese Keramik aus Kpszeg nach Sümeg in den 60-er oder 70-er Jahren des 17. Jahrhunderts gekommen sein könnte, wo — wie wir es schon gesehen haben — in diesen Jahrzehnten auch Anabaptisten lebten. Es kommen Anabaptisten in den 1640—60-er Jahren auch in Sárvár vor. Diese kamen wahrscheinlich von den Nádasdygütern aus Csejte oder von den Eszterházygütern aus dem Hochland. Diese Anabaptistengruppen standen in keiner Beziehung mit denen, die eine kürzere oder längere Zeit auf den Nádasdygütern in den Komitaten Sopron, Vas und Zala verbrachten. 255

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